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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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habe er kein Gesetz gebrochen. Er ist mit dem Sklavenaufseher fortgegangen.«
    »Gut. Dummheit ist keine Entschuldigung für Grausamkeit. Keiner der Männer, die sie gefangen haben, hat den Versuch unternommen, mit ihr zu reden. Sie haben ihr nur rohen Fisch zu essen gegeben und sie austrocknen lassen. Die Elai …
    Imi sagte etwas. Imenja lächelte und sprach kurz mit dem Mädchen, dann wandte sie sich wieder Reivan zu.
    »Die Elai müssen jeden Tag eine gewisse Zeit im Salzwasser verbringen. Und genau wie wir ernähren sie sich von einer Vielzahl verschiedener Speisen. Nicht nur von den Produkten des Meeres.« Sie hielt inne. »Du wirst niemals erraten, wer sie ist.«
    Reivan kicherte. »Nein, ich würde sagen, das ist wenig wahrscheinlich.«
    Imenja drehte sich wieder zu Imi um. »Sie ist die Tochter des Königs der Elai.«
    Überrascht blickte Reivan auf das Kind hinab. Das Mädchen lächelte unsicher.
    »Wie ist sie in Gefangenschaft geraten?«
    »Sie ist ihrer Beschützerin entkommen, um nach einem Geschenk für ihren Vater zu suchen.«
    »Weiß er, dass sie gefangen wurde?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Fest steht, dass er nicht der einzige Elai ist, der feiern wird, wenn sie zu ihrem Volk zurückkehrt.«
    »Es sei denn, ihre Gefangennahme wäre von seinen Feinden eingefädelt worden.«
    Imenja runzelte die Stirn. »Das wäre möglich.«
    »Du wirst vorsichtig sein müssen, wenn du sie zurückbringst.«
    »Ich?« Imenja zog die Augenbrauen hoch. »Warum glaubst du, dass ich sie nach Hause bringen werde?«
    »Weil sie die Tochter eines Königs ist. Sie ist an jemanden verkauft worden, der in unserem Land lebt. Wenn sie zurückkehrt und ihre Geschichte erzählt, wird man uns für einen Teil ihres Martyriums verantwortlich machen, es sei denn, wir entscheiden uns für eine große Geste der Entschuldigung. Und …« Reivan lächelte. »Weil die Elai nichts mit dem Krieg zu tun hatten, werden sie keinen schwelenden Groll hegen, der dich daran hindern könnte, sie mit den Fünf bekannt zu machen.«
    Imenja sah Reivan mit einer Mischung aus Überraschung und Anerkennung an. »Du hast recht.« Sie blickte zu Imi hinüber und lächelte. »Ich sollte sie tatsächlich selbst zurückbringen. Und du wirst mich begleiten. Ich werde natürlich Nekaun von dieser Idee überzeugen müssen, aber die Möglichkeit, einen Verbündeten zu gewinnen, dürfte für ihn wohl den Ausschlag geben. Falls wir Erfolg haben, wird niemand es wagen, Einwände zu erheben, wenn ich dich zu meiner Gefährtin mache.«
    Imi beobachtete Imenja. Dann begann sie zu sprechen, und ihre fremdartigen Worte formten eine Frage. Imenjas Antwort entlockte ihr ein erleichtertes Lächeln.
    »Sie ist müde«, sagte Imenja. »Wir sollten sie ausruhen lassen.« Sie verabschiedete sich von dem Kind, dann stand sie auf und führte Reivan aus dem Zelt.
    »Ich werde jetzt mit Nekaun sprechen, und du kannst getrost zu Bett gehen. Wenn er einverstanden ist, musst du morgen früh alles Notwendige für eine Seereise in die Wege leiten.«
    »Noch mehr Arbeit!«, stöhnte Reivan und tat so, als sei sie darüber entsetzt. Die Zweite Stimme lachte und scheuchte sie davon. Reivan machte sich lächelnd auf den Weg zu ihrem Quartier.
    Ich werde das Land der Elai sehen, ging es ihr durch den Kopf. Die Denker werden platzen vor Eifersucht!
     
    Mirar holte tief Luft und sprang von der Plattform. Für den Bruchteil eines Herzschlags stürzte er hinab, dann zog sich das Seil um seine Brust zu und fing ihn auf. Das dickere Seil, an dem das erste befestigt war, dehnte sich, so dass er auf und ab federte. Als es sich nicht länger bewegte, zog er sich daran entlang.
    Die hängenden Seile zwischen den Plattformen waren Tyves Idee gewesen. Mirar hatte jedes Mal sehr lange gebraucht, um von einer Plattform hinab- und die nächste hinaufzusteigen, und Tyves wachsende Ungeduld hatte ihn bewogen, verschiedene Möglichkeiten durchzuspielen, wie ein Landgeher sich schneller zwischen den Bäumen bewegen konnte. Zuerst war er auf die Idee verfallen, Mirar von mehreren Siyee in einem Netz hin und her befördern zu lassen, aber als er herausfand, wie schwer Mirar war, war ihm die Unmöglichkeit dieses Unterfangens bald klar geworden.
    Dennoch war der Junge entschlossen gewesen, einen Weg zu finden. Er hatte unablässig Dinge vor sich hin gemurmelt wie: »Tryss könnte es schaffen« und »Was würde Tryss tun?« Tryss - der Siyee, der das Jagdgeschirr erfunden hatte - schien Tyves Held und

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