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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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das Inselvolk von Somrey zu besuchen, das heutzutage ohnehin als Teil von Nordithania galt.
    Wenn sie in der Mitte des Golfs gesegelt und die Luft weniger neblig gewesen wäre, hätte sie sowohl Nord- als auch Südithania gleichzeitig sehen können, aber die Notwendigkeit, von Zeit zu Zeit ihre Vorräte wieder aufzufüllen, zwang sie, sich in der Nähe der sennonischen Küste zu halten. Sie hätte versuchen können, sich in Avven mit Proviant zu versorgen, aber sie wusste nicht, welchen Empfang man ihr auf dem südlichen Kontinent bereiten würde, und da sie die Sprache der Einheimischen nicht beherrschte, wäre ein Handel mit ihnen schwierig gewesen. Sennon dagegen hatte sich in den letzten Jahrhunderten kaum verändert. Selbst die Sprache war noch fast die gleiche wie bei ihrem letzten Besuch.
    Wohin sie auch blickte, überall war der Horizont neblig vom Staub, den der gleiche Wind aufwirbelte, der auch ihr Boot nach Osten trieb. Vor ihr lag die Landenge von Gria, ein Streifen Landes, der den Golf des Grams vom Golf des Feuers trennte. Dort, wo die Landenge das Gebiet von Sennon erreichte, lag die Stadt Diamyane. Dort würde ihre Seereise enden.
    Sie kaute auf ihrer Unterlippe und klopfte sachte auf die Ruderpinne. Das kleine Boot hatte sie während der letzten Monate einen weiten Weg getragen. Es hatte etlichen Stürmen und dem ungewöhnlichen Druck standgehalten, bisweilen von Magie angetrieben zu werden. Sie würde das Boot vermissen. Wenn sie es jedoch über die Landenge hätte transportieren wollen, hätte sie jemanden dafür bezahlen müssen, es bis auf die andere Seite des Meeres hinüberzuschaffen, und sie bezweifelte, dass sie dafür genug Geld hatte. Sobald sie ihr Boot verkauft hatte, konnte sie sich einer Handelskarawane anschließen, die nach Osten reiste, oder falls sie sich das leisten konnte, eine Überfahrt auf einem Schiff kaufen.
    Schließlich schob sie ihr Bedauern beiseite und rief sich ins Gedächtnis, dass sie diese Entscheidung schon vor Monaten getroffen hatte und dass es keinen Sinn haben würde, ihre Meinung zu ändern. Sie hätte um Südithania herumsegeln können, aber dadurch wäre die Reise um mehrere Monate länger geworden. Sie hätte auch um die obere Spitze Nordithanias segeln können, doch dann wäre sie an Jarime vorbeigekommen, und sie zog es vor, die von den Weißen beherrschten Länder zu meiden.
    Mirar hatte sie in einer Traumvernetzung gewarnt, dass die Siyee ihre Küste genau bewachten, nachdem die Pentadrianer vor einigen Monaten dort gelandet und wieder fortgeschickt worden waren. Außerdem hatte er ihr mitgeteilt, dass Auraya in Si war. Aber es war immer noch besser, in der Nähe einer Weißen zu reisen, als womöglich vier von ihnen begegnen zu müssen. Emerahl hatte reichlich Vorräte mitgenommen, so dass sie es vermeiden konnte, in Si an Land gehen zu müssen. Keine fliegende weiß gekleidete Zauberin hatte sich ihr genähert, und während des größten Teils der Reise waren die Winde ihr gewogen gewesen. Bis jetzt hatte sie keinen Grund gehabt, ihre Entscheidung zu bereuen.
    Plötzlich tauchten in dem staubigen Nebel vor ihr unnatürlich regelmäßige Umrisse auf. Als sie näher kamen, stellte sich heraus, dass es sich um Gebäude handelte. Emerahl lenkte ihr Boot darauf zu.
    Sie hatte es nicht eilig, denn auf diese Weise konnte sie den Augenblick hinauszögern, da sie ihr Boot weggeben musste. Nur allzu bald näherte sie sich einer Anlegestelle und warf den Hafenjungen ihre Leine zu. Die Jungen zogen ihr Boot heran und machten es mit geübten Bewegungen an den Pollern fest. Sie ging an Land, warf ihnen einige Münzen zu und fragte, wo die Bootsschlepper zu finden seien.
    Sie hatten ihren Stützpunkt in einem Schuppen am Hafenbecken. Als Emerahl eintrat, spürte sie, wie die Stimmung der Männer sich veränderte: Ihre Habgier war förmlich mit Händen zu greifen. Bei einigen Bechern eines heißen, bitteren einheimischen Gebräus überzeugte sie sie davon, dass eine Frau genauso gut feilschen konnte wie ein Mann, doch obwohl sie wusste, dass sie sie so weit wie möglich auf einen angemessenen Preis herunterhandelt hatte, war die Summe für ihre Börse noch immer zu groß.
    Als Nächstes suchte sie einen Käufer für ihr Boot und musste dabei feststellen, dass es für solch kleine Boote wie ihres kaum Nachfrage gab. Der Hauptverwendungszweck für Boote hier in der Gegend war der Transport von Waren, und dafür war ihres zu winzig. Ein Mann war jedoch bereit, ihr eine

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