Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
weit reicht es zurück?«, fragte sie laut. »Wusste er, dass sie eine Weiße werden würde? War es Zufall, oder hat er dafür gesorgt, dass sie hierherkam, als sein ahnungsloses Werkzeug?«
    Juran starrte Dyara an. »Gewiss nicht.«
    »Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen«, sagte sie.
    »Ich bezweifle, dass er die Dinge auf solche Weise arrangiert hat«, erwiderte Rian, »aber als er hörte, was aus ihr geworden war, konnte er vermutlich der Chance, Einfluss auf sie zu nehmen, nicht widerstehen. Er ist ihr hierhergefolgt, um ihr Vertrauen zu gewinnen.«
    »Und um in ihr Bett zu gelangen!«, zischte Dyara. Wut stieg in ihr auf, und sie blickte zu Juran. »Er ist wahrhaftig der Schurke, den du früher einmal gekannt hast. Er hat seinen Einfluss auf sie genutzt, um die Zirkler dazu zu bewegen, seinen Orden zu akzeptieren.« Ein bitteres Triumphgefühl stieg in ihr auf. »Aber er ist zu weit gegangen. Es war ein Fehler, sich Zutritt zu ihrem Bett zu verschaffen. Nachdem die Affäre entdeckt wurde, ist er nach Si gegangen, wohlwissend, dass sie dorthin zurückkehren würde. Jetzt versucht er von neuem, sie zu verführen, und er benutzt seine Kenntnisse der Magie als Köder.«
    Sie sah Juran an. Er schüttelte den Kopf, aber ob diese Geste Miras Plan galt oder lediglich der grauenhaften Situation, in der sie sich befanden, konnte sie nicht erraten.
    Er begann von neuem, im Raum auf und ab zu gehen. »Was du sagst, könnte der Wahrheit entsprechen, Dyara, aber es könnte auch ein Irtum sein. Als ich Leiard wegen seiner Affäre mit Auraya zur Rede stellte, habe ich seinen Geist erforscht und keine Hinweise darauf gefunden, dass er Mirar war, ebenso wenig wie ich irgendwelche großen Pläne entdecken konnte, gegen uns zu arbeiten. Was ich sah, war ein Mann, der Auraya liebte. Es mag eine hoffnungslose, von Angst gezeichnete Liebe gewesen sein, aber sie war echt. Das kann er nicht erfunden haben.«
    »Und sie liebt ihn ihrerseits«, murmelte Mairae. »Oder zumindest hat sie es getan.«
    »Was sie geliebt hat, war eine Lüge«, warf Rian ein.
    »Dann ist es ein Glück, dass sie ihn nicht mehr liebt«, sagte Dyara. »Denn sie wird ihn töten müssen.«
    Wieder senkte sich Schweigen über den Raum. Mairaes Augen weiteten sich vor Entsetzen. Sie sah Juran an. »Das könnt ihr nicht von ihr verlangen.«
    »Sie ist in Si«, erwiderte Juran müde. »Jeder von uns würde Monate brauchen, um dorthin zu gelangen.«
    »Das könnt ihr nicht von ihr verlangen«, wiederholte Mairae. »Selbst wenn sie weiß, dass er nicht der Mann ist, den sie einmal geliebt hat, wäre es zu grausam, ihr zu befehlen, ihn zu töten.«
    »Wenn sie erfährt, wer er ist und wie er sie benutzt hat, wird sie verstehen, dass wir ihn nicht am Leben lassen können!«, erklärte Rian mit Nachdruck.
    Dyara zuckte zusammen. Sie neigte dazu, Mairae recht zu geben. »Was erwarten die Götter von uns?«
    Juran lächelte dünn. »Sie sind noch zu keiner endgültigen Entscheidung gekommen.«
    »Wenn sie fragen, ich bin bereit, die Tat an Aurayas Stelle auszuführen«, sagte Dyara. »Ich gebe Mairae recht, dass es grausam wäre, etwas Derartiges von Auraya zu verlangen. Es gibt andere Möglichkeiten, dies zu tun. Wir könnten Auraya zum Beispiel als Köder benutzen, um ihn aus Si fortzulocken.«
    Juran nickte. »Das werde ich den Göttern vorschlagen. Danke.«
    Eine Weile sprach keiner von ihnen, da sie alle über diese neue Enthüllung und ihre Konsequenzen nachgrübelten.
    Nach einer Weile richtete Dyara sich auf. »Wir können nur auf die Entscheidung der Götter war-ten. Lasst uns in unsere Quartiere zurückkehren und morgen noch einmal zur Beratung zusammenkommen.«
    Als sie aufstand, folgten Mairae und Rian ihrem Beispiel. Schweigend verließen sie den Raum. An der Tür drehte sich Dyara noch einmal um. Juran lächelte grimmig. Als sie hinaustrat, durchzuckte sie ein Stich des Mitgefühls. Er würde heute Nacht keinen Schlaf finden. Seine Geister waren wahrhaft zurückgekehrt, um ihn zu verfolgen.
    Er hat sich nie verziehen, dass er Mirar getötet hat, dachte sie. Jetzt weiß er, dass er sich hundert Jahre lang für eine Tat schuldig gefühlt hat, die er nicht begangen hat.

36
    E s waren viele Jahrhunderte vergangen, seit Emerahl das letzte Mal den Golf des Grams hinaufgesegelt war. Sennon mit seinen Wüsten und seinen trostlosen Städten barg keinen Reiz für sie. In ihrem langen Leben hatte sie den Kontinent von Nordithania niemals verlassen, außer um

Weitere Kostenlose Bücher