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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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lernen.
    Der Mann lächelte. »Dir sei verziehen, Meeresdame. Darf ich fragen, warum du allein hierhergekommen bist?«
    Sie senkte den Kopf. »Ich habe mich verirrt«, gestand sie. »Es ist meine eigene Schuld. Ich bin davongeschlüpft, als die Älteren nicht hingesehen haben. Plünderer haben mich gefangen, aber ich konnte entkommen. Jetzt muss ich feststellen, dass ich den Heimweg nicht finde. Ich bin noch nie so weit gereist. Ich hatte gehofft, auf Siyee zu stoßen, die mir weiterhelfen könnten.« Es war die Wahrheit - oder zumindest fast. Sie sah Mitgefühl in den Gesichtern der Siyee aufschimmern.
    »Du hast Glück«, sagte Tyrli. »Glück, dass die Plünderer dich nicht getötet haben, und Glück, dass du entkommen bist.«
    »Die Weißen sollten etwas gegen sie unternehmen«, bemerkte der junge Mann mit einem finsteren Stirnrunzeln.
    »Außerdem hast du Glück gehabt, uns zu finden«, fuhr Tyrli fort. »Wir sind nur wenige Flugstunden von unserem Dorf entfernt und halten an der Küste Wache, falls pentadrianische Eindringlinge auftauchen sollten. Du hättest Tage gebraucht, um unseren Stamm zu erreichen.«
    »Wisst ihr, wo Borra liegt?«
    »Ich kann dir eine grobe Wegbeschreibung geben.«
    Sie seufzte vor Erleichterung. »Dann habe ich wahrhaftig Glück gehabt.«
    Er kicherte. »Du musst müde und hungrig sein. Wir haben nicht weit von hier unser Lager aufgeschlagen. Komm und iss mit uns. Du kannst heute Nacht in unserem Lager schlafen, ohne dass dir Gefahr droht, und morgen kannst du dann den Heimweg antreten.«
    »Ich würde dein Angebot mit Freuden annehmen, aber ich muss zurück zum...« Sie brach ab, denn sie konnte ihm nicht erzählen, dass sie zu Imenja zurückkehren musste. Ihr fiel kein guter Grund ein, warum sie wieder an der Küste entlang zurückschwimmen musste.
    Er schenkte ihr ein herzliches Lächeln. »Du brennst darauf, nach Hause zu kommen. Das verstehe ich, aber bis zu deiner Heimat musst du noch viele Tage schwimmen, und es wird bald dunkel sein. Bleib heute Nacht bei uns.«
    Vielleicht konnte sie sich davonstehlen, nachdem sie ihr erzählt hatten, wo Borra lag. Also zwang sie sich zu einem Lächeln und nickte. »Ja. Das werde ich tun. Vielen Dank.«
    Er bedeutete ihr, an seiner Seite den Strand hinunterzugehen. Imi blickte aufs Meer hinaus und kämpfte gegen ein Gefühl wachsender Panik an.
    Imenja wird sich solche Sorgen machen, wenn ich nicht zum Boot zurückkehre, aber was kann ich tun? Wenn ich Tyrli bedränge, mir sofort den Weg zu beschreiben, könnte er Verdacht schöpfen. Sie kaute auf ihrer Unterlippe. Aber wenn ich nicht zu Imenja zurückkehre, könnte sie an Land kommen, um nach mir zu suchen.
    Tyrli tätschelte ihren Arm. »Keine Sorge«, erklärte er tröstend. »Wir werden dir helfen, nach Hause zu kommen.«
     
    Als Auraya sich dem Stamm vom Blauen See näherte, verlangsamte sie ihr Tempo und spürte, wie ihr Zorn ein wenig verblasste. Überall waren Siyee - im Dorf, auf den Feldern und natürlich in den Lauben, in denen die Kranken behandelt wurden. Es war nur allzu leicht, sich vorzustellen, wie verwirrt und verängstigt sie sein würden, wenn sie den Traumweber angreifen würde, der ihnen half.
    Huan, sagte sie. Die Göttin war in der Nähe geblieben, auch wenn sie schwieg.
    Ich bin hier, erwiderte die Göttin. Ah, ich sehe deine Sorge. Es wäre besser, wenn es sich vermeiden ließe, die Siyee zu beunruhigen. Finde eine Möglichkeit, Mirar aus dem Dorf zu locken.
    Aurayas Erleichterung war kurzlebig. Er würde die kranken Siyee und das Dorf nicht verlassen, es sei denn, sie gab ihm einen Grund dazu. Wenn sie ihm gegenüberstand, würde er vielleicht spüren, dass etwas nicht stimmte. Konnte sie jemand anderen bitten, ihm eine Nachricht zu überbringen? Was sollte sie ihm ausrichten lassen?
    Nur dass ich ihn unter vier Augen treffen will, überlegte sie. Sie fühlte sich erbärmlich, als ihr klar wurde, dass er dies vielleicht als eine Aufforderung deuten würde, ihre Affäre wieder aufzunehmen. Es erscheint mir unfair, aber es war noch weniger recht von ihm, mich glauben zu machen, er sei ein anderer. Bei diesem Gedanken loderte neuer Zorn in ihr auf.
    Schließlich konzentrierte sie sich auf den Geist der Leute unter ihr und entdeckte Sprecher Dylli in seiner Laube. Sie ließ sich neben dem Eingang zu Boden sinken.
    »Sprecher Dylli!«, rief sie.
    »Auraya von den Weißen?«, antwortete er. Sie hörte ihn an die Tür kommen.
    »Ja«, erwiderte sie. Als die Hängetür

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