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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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die Bäume sinken und landete einige Schritte von ihm entfernt. Als er zu ihr aufblickte, weiteten sich seine Augen vor Überraschung.
    »Auraya«, sagte er.
    Dann lächelte er. Es war ein so vertrautes, unbefangenes Lächeln. Irgendwo tief in ihr stiegen all die Entrüstung und die Wut auf, die sie hätte empfinden sollen. Sie hieß das Gefühl willkommen und spürte, wie es ihre Entschlossenheit stärkte.
    »Mirar«, erwiderte sie kühl.
    Als jähes Begreifen in seinen Augen aufblitzte, erstarb alle Hoffnung in Auraya, Huan könnte sich geirrt haben. Sein Lächeln verblasste. Sie starrten einander lange an.
    »Du weißt es also«, sagte er schließlich.
    »Ja. Du leugnest es nicht.«
    »Würde es mir etwas nutzen?«
    »Nein. Huan hat gesehen, wer du bist, als du mich unterrichtet hast.«
    »Oh.« Er verzog das Gesicht.
    Plötzlich fühlte sie sich furchtbar leer. Sie hatte gehofft, dass die Götter sich irrten, dass Leiard eine plausible Erklärung haben und beweisen würde, dass er nicht Mirar war. Aber er hatte es praktisch zugegeben. Er war nicht Leiard. Der Mann, den sie geliebt hatte, existierte nur als Illusion, als Lüge.
    Zu ihrer Überraschung brachte die Erkenntnis ihr eine ungeheure Erleichterung. Sie kannte diesen Mann nicht. Er war lediglich der verschlagene Zauberer der Legende, ein Mann, von dem die Welt einmal frei gewesen war und von dem sie sie abermals befreien sollte.
    Ich kann ihn töten, sagte sie sich. Aber statt Magie zu sammeln, um ihn anzugreifen, platzte sie zu ihrer eigenen Überraschung mit einer Frage heraus.
    »Warum hast du es getan?«
    Er reckte das Kinn vor. »Du hättest mir nicht geglaubt, wenn ich es dir erzählt hätte.«
    Die Herausforderung in seinen Augen ließ Auraya frösteln. »Nein, denn ich hätte niemals wissen können, ob irgendetwas von dem, was du sagst, der Wahrheit entspricht.«
    Huan hat recht. Meine Fragen können nur unbeantwortet bleiben. Plötzlich hatte sie bloß noch den Wunsch, die Angelegenheit hinter sich zu bringen.
    Gut, sagte Huan. Weiteres Gerede würde dich nur verletzbar für einen Hinterhalt machen. Greif ihn sofort an.
    Auraya senkte den Blick und zog Magie in sich hinein. Während sie das tat, dachte sie darüber nach, wie sie ihn angreifen sollte. Er musste einen Schild geschaffen haben, der jedoch vielleicht nicht stark genug war, um einen Angriff von großer Macht abzuwehren. Wenn er nicht imstande war, seinen Schild rechtzeitig zu verstärken, konnte alles binnen weniger Sekunden vorüber sein. Sie hörte, wie er einen Schritt auf sie zu machte.
    »Es gibt durchaus eine Möglichkeit für dich, herauszufinden...«, begann er.
    Ohne aufzusehen, schleuderte sie einen Blitz magischer Gewalt. Er heulte überrascht auf und taumelte rückwärts. Sein Schild hielt der Wucht des Angriffs stand.
    »Warte...«, rief er, während er das Gleichgewicht wiedererlangte. »Auraya!«
    Sie griff erneut an. Obwohl sie jetzt wusste, wer er wirklich war, erfüllte seine Stärke sie doch mit Überraschung. Sie hatte gewusst, dass Leiard mächtig war, aber nicht so mächtig.
    »Was ist mit deinem Versprechen?«, schrie er. »Du hast gesagt, mir würde nichts passieren. Du hast es bei den Göttern geschworen!«
    Sie hielt inne, dann schlug sie abermals mit Magie auf ihn ein. »Ich habe geschworen, dass Leiard nichts passieren würde. Du bist nicht Leiard.«
    Er setzte sich nicht zur Wehr. Er muss wissen, dass er keine Chance hat zu siegen, dachte sie. Ich brauche lediglich die Stärke meines Angriffs zu erhöhen, bis ich ihn bezwungen habe. Als sie neue Magie in sich hineinzog, trat Entschlossenheit in Mirars Züge, und sie bereitete sich auf einen Gegenangriff vor.
    »Aber ich bin Leiard«, sagte er leise. »Es ist an der Zeit, dass du die Wahrheit erfährst.«
    Wo nichts gewesen war, war plötzlich ein fremder Geist. Sie sah eine Flut von Bildern und Erinnerungen und spürte Absichten und Gefühle.
    Nein!, befahl Huan scharf. Sieh nicht hin!
    Es war zu spät. Plötzlich waren Antworten auf alle Fragen da, die Auraya sich gestellt hatte. Mirars Gedankenstimme sprach zu ihr, und sie konnte nicht anders, als zuzuhören.
    Dies ist die Art, wie ich gestorben bin ...
    Sie sah Juran kämpfen und spürte Mirars Ungläubigkeit und das Entsetzen über den Verrat, als seine Stärke langsam nachließ. Er rief sich alles ins Gedächtnis, was er getan hatte, und konnte nichts entdecken, was seine Hinrichtung gerechtfertigt hätte. Sein einziges Verbrechen war es gewesen, die

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