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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Stadt verlassen hat.«
    Er trat einen Schritt zurück, um sie anzusehen. »Ich hätte dich häufiger hinauslassen sollen. Dann wärst du nicht so neugierig gewesen, und du hättest Wachen zu deinem Schutz bei dir gehabt.«
    Sie lächelte und wischte sich über die Augen. »Denen wäre ich auch entwischt.«
    Er musterte sie forschend. »Wo bist du gewesen? Dieser Schurke von einem Kaufmannssohn hat uns erzählt, du wärst von Plünderern entführt worden.«
    »Das ist wahr.« Sie hielt inne. »Du warst doch nicht allzu gemein zu ihm, oder? Ich habe ihn dazu überredet.«
    Er runzelte die Stirn. »Teiti hat mich dazu gebracht, ihn einzusperren.«
    Imi sog erschrocken die Luft ein. »Armer Rissi! Sie muss furchtbar wütend gewesen sein!«
    Ihr Vater zuckte zusammen. »Das war sie auch, aber ich war noch viel wütender auf sie. Du musst mir alles erzählen.« Er wandte sich dem Palast zu. »Hat deine Rückkehr etwas mit dem Schiff dort draußen zu tun?«
    »Ja, Vater. Die Leute auf diesem Schiff haben mich gerettet und nach Hause gebracht. Ich verdanke ihnen mein Leben.«
    Er runzelte die Stirn, offensichtlich wenig erfreut darüber, das zu hören.
    »Nicht alle Landgeher sind schlecht«, fuhr sie fort.
    Jetzt erschien eine steile Falte zwischen seinen Augen. »Das glaubst du also, ja? Was wollen sie als Gegenleistung?«
    »Nichts.«
    »Nichts!« Er schüttelte den Kopf. »Sie wollen immer irgendetwas. Aber von mir werden sie nichts bekommen!«
    »Vater«, sagte sie energisch, »sie haben mir das Leben gerettet.«
    Er zögerte kurz, dann seufzte er. »Also sollte ich ihnen durchaus etwas als Gegenleistung geben.«
    Sie zuckte die Achseln. »Zumindest schuldest du ihnen deinen Dank.«
    Er blieb stehen und sah sie eigenartig an. »Was ist mit dir geschehen, dass du mit einem Mal so klug und tapfer bist?«
    Sie verzog das Gesicht. »Eine Menge, Vater. Lass uns hineingehen, dann werde ich dir alles erzählen.«
    Er nickte, legte ihr den Arm um die Schultern und führte sie durch die Palasttore.

41
    E s hatte wenig Sinn, das Ganze noch einmal durchzugehen. Er hatte über alles nachgedacht, was er getan hatte, und sich die möglichen Konsequenzen vor Augen geführt. Er hatte fruchtlose Stunden darauf verwandt, darüber nachzugrübeln, was er anders hätte machen können.
    Aber auch wenn die Reise durch Si einen großen Teil von Mirars Aufmerksamkeit beanspruchte, ließ sie ihm dennoch ein wenig Raum zu anderen Erwägungen. Der Teil von ihm, der nicht damit beschäftigt war, endlos zu klettern und weite Strecken zurückzulegen, ließ es sich nicht nehmen, sich ständig im Kreis zu drehen, und wann immer er versuchte, an etwas anderes zu denken, kehrte er schon bald wieder zu Auraya und zu sich selbst zurück oder zu den Weißen und den Göttern.
    Und dann wäre da noch Emerahl. Warum musste ich ausgerechnet an Emerahl denken, als ich Auraya meinen Geist geöffnet habe?
    Sie war nur für einen kurzen Augenblick in seinen Gedanken gewesen, als Helferin und Freundin. Er hatte nicht an Emerahls Vorhaben gedacht, andere Unsterbliche ausfindig zu machen. Wenn die Götter sie erkannt hatten - und es war ebenso gut möglich, dass es sich nicht so verhielt -, würden sie die Weißen auf ihre Existenz aufmerksam machen. Sie wussten jedoch nicht, wo sie war. Solange Emerahl nichts tat, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, oder einem der Weißen in die Arme lief, drohte ihr keine Gefahr. Die Götter mochten nach ihr suchen, indem sie in den Geist Sterblicher blickten und Ausschau nach jemandem hielten, der für einen Menschen sichtbar, für sie selbst aber unsichtbar war, doch das würde einige Zeit in Anspruch nehmen, und sie mussten sich einer drängenderen Angelegenheit widmen - Auraya.
    Er hoffte, dass sie recht hatte und die Götter sie nicht töteten, weil sie befürchten mussten, dass sie damit das Vertrauen ihrer Anhänger in die Weißen schwächen würden. Er wünschte sich inbrünstig, dass er sie nicht zum Tod verurteilt hatte, indem er ihr seinen Geist geöffnet hatte. Es war die einzige Möglichkeit gewesen, sich selbst zu retten, aber er hatte es nicht nur aus Eigennutz getan. Er hatte gewollt, dass sie die Wahrheit sah. Gewollt, dass sie ihn endlich als das erkannte, was er war - und dass sie begriff, dass er sie liebte.
    Du Narr, dachte er. Sie ist eine der Auserwählten der Götter. Sie kann dich nicht lieben.
    Aber natürlich könnte sie das, wisperte ein anderer Teil seines Selbst.
    Furcht regte sich in ihm.

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