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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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sagte sie.
    Er stieß sie von sich. Sie taumelte rückwärts und schlug mit einer Ferse gegen das Bett. Es tat weh, und sie stieß ein unwillkürliches Keuchen aus. Leiard bemerkte es jedoch nicht.
    »Warum hat er mir die Fähigkeit der Liebe gegeben?«, zürnte er. »Wie konnte er das überhaupt tun, wo er selbst doch unfähig ist zu lieben?« Er hielt inne, dann fuhr er herum, um sie anklagend anzustarren. »War es das, was er geplant hat? Eine andere Person zu erschaffen und dann zu töten? Ebenso gut hätte er ein Kind zeugen können, um es anschließend zu ermorden.«
    Er hat nicht unrecht, dachte sie.
    Dann schüttelte sie den Kopf. Leiard war keine reale Person. Er war nie geboren worden. Er war nicht in einer Familie aufgewachsen. Er hatte seine Persönlichkeit nicht im Laufe der Zeit entwickelt, sie war erschaffen worden. Es ergab durchaus einen Sinn, dass Mirar seiner Tarnung eine Identität gegeben hatte, denn anderenfalls hätte ihr der Trieb zur Selbsterhaltung gefehlt.
    Plötzlich wandte er sich von ihr ab und ging mit langen Schritten auf den Höhleneingang zu. Ihr Herz hörte auf zu schlagen.
    »Leiard!«, rief sie. »Du darfst den Schutz des Leeren...« Er ging weiter. »... Verflucht. Mirar! Komm zurück!«
    Er blieb stehen. Sie beobachtete, wie er die Schultern straffte. Dann drehte er sich mit ernster Miene zu ihr um. Es war unmöglich zu sagen, ob ihr Ruf Erfolg gehabt hatte. Zu ihrer Erleichterung kehrte er in die Mitte des Raums zurück.
    »Das war nicht angenehm«, murmelte er, als er sich auf das Fußende seines Bettes setzte.
    »Mirar?«, fragte sie zaghaft.
    »Ja, ich bin es«, bestätigte er. Er streckte sich auf dem Bett aus und runzelte die Stirn. »Also. Was wollen wir als Nächstes probieren, alte Hexe?«
    Sie schnaubte, als sie diesen Namen hörte. Die alte Hexe. Herstellerin von Heilmitteln und Wunderkuren für Krankheiten oder schlimme Umstände.
    »Zeit«, verordnete sie. »Ich muss nachdenken. Und du ebenfalls.« Sie stand auf. »Kann ich mich darauf verlassen, dass du bleiben wirst, wo du bist?«
    »Du kannst dich auf mich verlassen«, antwortete er. »Ich werde ihm nicht noch einmal freiwillig die Zügel überlassen.«
    »Gut«, erwiderte sie. »Denn ich kann nicht hierbleiben, um auf dich aufzupassen. Wir müssen essen und schlafen. Es wird ziemlich unerfreulich hier drin, wenn ich diese Eimer nicht leeren kann.«
    Er blickte zu seinem eigenen Eimer und zuckte entschuldigend die Achseln. »Es ist mir grässlich, von einem unangenehmen Thema zum nächsten überzugehen, aber ich fürchte, ich habe meinen Eimer benutzt, während du draußen warst.«
    Sie hob die Hände. Dann ging sie zu dem Eimer hinüber und nahm ihn vom Boden auf. »Ich kümmere mich jetzt gleich darum - und stelle bei der Gelegenheit fest, ob ich etwas Interessanteres zum Frühstück finden kann.«
    »Danke«, erwiderte er und fügte dann ein wenig verlegen hinzu: »Wir brauchen auch frisches Wasser.«
    Sie seufzte, griff nach dem Wassereimer und verließ die Höhle. Ihre Schritte hallten im Tunnel wider, aber das Geräusch wurde schon bald vom Tosen des Wasserfalls überlagert. Am Ende des Tunnels angekommen, blieb sie stehen, um das herabfallende Wasser zu betrachten.
    Ebenso gut hätte er ein Kind zeugen können, um es anschließend zu ermorden.
    Leiards Reaktion hatte sie erschüttert, und bei seinen Worten waren ihr kalte Schauer über den Rücken gelaufen. Ihm war offensichtlich klar, welches sein Schicksal sein würde - und es gefiel ihm nicht. Er würde für seine Existenz kämpfen.
    Das ist nicht gut, dachte sie. Es kann nicht gesund sein, wenn im selben Körper zwei Menschen um die Vorherrschaft kämpfen.
    Ganz gleich, wie grausam es schien, Leiard war eine Erfindung. Mirar war die reale Person. Sie konnten nicht beide weiterexistieren.
    Sie seufzte und trat aus der Höhle. Es hatte aufgehört zu regnen, und die Sonne war aus den Wolken aufgetaucht und spiegelte sich überall in den Wassertropfen wider. Sie hielt inne, um die Wirkung zu bewundern. Es war hübsch. Sogar romantisch. Sie dachte an Leiards Bemerkungen über Auraya. Es war interessant, dass eine Erfindung Mirars zu romantischer Liebe fähig war. Gewiss bedeutete das, dass auch er dazu fähig war.
    Wenn ihre Vermutung der Wahrheit entsprach, dann konnte Mirar ebenfalls all das sein, was Leiard war. Mirar mochte diese Seite seines Wesens vielleicht nicht , aber Leiard war der Beweis dafür, dass es sie gab.
    Dies ist kein Kampf zwischen

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