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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Leiard und Mirar, dachte sie plötzlich. Es ist Mirar, der gegen die Teile seines Selbst kämpft, die ihm nicht gefallen oder die er nicht akzeptieren kann.
    In diesem Fall, überlegte sie weiter, muss er ...
    Ein flüchtiges Gefühl von einem unvertrauten Geist berührte ihre Sinne. Sie erstarrte, dann zwang sie sich, sich zu entspannen und ihre Umgebung abzusuchen. Irgendwo zu ihrer Linken beobachtete sie ein Mann. Aus seiner Sorge und seiner Furcht schloss sie, dass ihre Anwesenheit hier in Si ihn erschreckte. War er allein?
    Mit hämmerndem Herzen setzte sie ihre Suche fort und fand einen weiteren Geist. Nein, drei. Vier!
    So viel zu meinem genialen Versteck, ging es ihr durch den Kopf. Wenn man uns so leicht entdecken kann... Aber wer sonst würde sich so weit nach Si hineinwagen?
    Die Siyee natürlich.
    Ihre Furcht ebbte ein wenig ab. Es bestand immer die Möglichkeit, dass die Götter sie durch die Siyee beobachteten, aber das Risiko war eher gering. Sie spürte Neugier ebenso wie Vorsicht und vermutete, dass es auch für ihre Beobachter eine Überraschung gewesen war, sie hier vorzufinden.
    Sie hatten jedoch größere Angst, als sie erwartet hätte. Warum sie eine einzelne Landgeherin fürchteten, konnte sie nicht sagen. Vielleicht machten sie sich Sorgen, dass sie nicht allein war.
    Nun, ich sollte besser versuchen, mich mit ihnen bekanntzumachen. Wenn ich es nicht tue, werden sie wahrscheinlich mit anderen zurückkommen, aber wenn ich sie davon überzeugen kann, dass ich harmlos bin und nicht die Absicht habe, lange zu bleiben, werden sie mich vielleicht in Ruhe lassen.
    Sie stellte den Eimer ab und ging langsam am Wasser entlang, wobei sie so tat, als suche sie nach Nahrung. Als sie den Siyee nahe genug war, um sich über das Rauschen des Wasserfalls bemerkbar zu machen, richtete sie sich auf und blickte direkt in die Richtung der vier Fremden.
    »Seid mir gegrüßt, Männer und Frauen des Himmels!«, rief sie und hoffte, dass die Sprache der Siyee sich nicht allzu sehr verändert hatte.
    Es folgte eine lange, nervöse Pause, während einer ihrer Beobachter - ein Mann - darüber nachdachte, was zu tun sei. Als sie spürte, dass er eine Entscheidung traf, wandte sie sich um und bemerkte eine Bewegung in den Bäumen.
    Ein grauhaariger Siyee trat vor. Er blieb stehen und stieß eine Abfolge von Lauten und Pfiffen aus. Emerahl verstand genug, um zu wissen, dass er sich ihr vorstellte.
    »Sei mir gegrüßt, Veece, Sprecher des Stammes vom Nordfluss«, erwiderte sie. »Ich bin Jade Tänzer.«
    »Sei mir gegrüßt, Jade Tänzer. Warum bist du hier in Si?«
    Sie erwog ihre Antwort mit großer Sorgfalt. »Als ich hörte, dass es Krieg geben würde, bin ich hierhergekommen, um sein Ende abzuwarten.«
    »Dann habe ich gute Neuigkeiten für dich«, erwiderte er. »Der Krieg war kurz. Er hat vor fast zwei Mondzyklen ein Ende gefunden.«
    Sie tat so, als sei sie überglücklich, das zu hören. »Das sind tatsächlich gute Neuigkeiten!« Dann fügte sie hastig hinzu: »Nicht dass es mir in Si nicht gefiele, aber das Leben hier ist für eine Landgeherin ein wenig... äh... hart.«
    Er kam ein Stück näher, und sie spürte einen Rest von Argwohn bei ihm. »Der Wald ist gefährlich, und die Reise hierher ist für jene ohne Flügel schwierig. Wie hast du hier gelebt? Wie kommt es, dass du unsere Sprache sprichst?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich habe viele Jahre am Rand eurer Länder gelebt«, antwortete sie. »Ich verfüge über Wissen und Gaben - und ich habe einmal einem verletzten Siyee geholfen, der mich eure Sprache gelehrt hat. Wenn ich bei meinen eigenen Leuten bin, arbeite ich als Heilerin.«
    »Du bist keine Priesterin?«
    »Ich?«, fragte sie überrascht. »Nein.«
    »Ich dachte, alle mit Gaben gesegneten Landgeher würden Priester oder Priesterinnen werden.«
    »Nein. Einige von uns wollen das nicht.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Warum nicht?«
    Dieser Bursche ist aber neugierig, dachte sie. »Ich möchte anderen nicht sagen, was sie tun sollen, und ich möchte ebenso wenig, dass man mir Befehle erteilt.«
    Zum ersten Mal lächelte er. »Verzeih mir meine Fragen. Es gibt zwei Gründe für sie. Wir haben befürchtet, du könntest eine pentadrianische Zauberin sein - eine Frau, die unser Volk schon einmal angegriffen hat. Außerdem werden wir bald unsere eigenen Priester und Priesterinnen bekommen, daher war ich neugierig zu erfahren, warum jemand dieses Amt zurückweisen sollte.«
    Die Siyee sollen ihre

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