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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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dachte sie.
    Sie schaute an Imenjas Schulter vorbei und beobachtete, wie Nekaun vortrat. Er wirkte ruhig und gelassen, aber in seinen Augen stand brennende Erregung. Ich hätte ihn gewählt, dachte sie. Er hat noch nie irgendwelche großen Fehler gemacht, er hat einige Jahre lang den Tempel von Hrun geleitet, und er hat im Krieg gekämpft. Er ist umgänglich und freundlich. Und obendrein ist er ein gutaussehender Mann. Das kann für einen Anführer von Vorteil sein! Was könnten die Götter sich mehr wünschen? Sie sah bewundernd zu, wie er einige Schritte vor Imenja stehen blieb und das Zeichen des Sterns schlug.
    Imenja reichte Genza das Pergament, und die andere Frau rollte es langsam wieder zusammen. Dann zog Imenja einen Sternenanhänger aus ihrer Robe und hielt ihn in die Höhe. Langsam breitete sich Stille in der Halle aus.
    »Nimm dieses Symbol der Götter an«, sagte sie, »und indem du das tust, entscheidest du dich für eine Ewigkeit des Dienstes an ihnen und an ihrem Volk. Du wirst die Stimme werden, durch die sie zu den Sterblichen sprechen. Du wirst die Hand werden, die zu unserem Wohle arbeitet und die unsere Feinde niederschlägt.«
    Er griff langsam nach der Kette, dann neigte er den Kopf. »Ich nehme die Last und die Verantwortung an«, erwiderte er.
    Er schloss die Augen und streifte sich die Kette über den Kopf. Reivan sah, wie er sich versteifte und ein Ausdruck tiefen Staunens über seine Züge glitt. Schließlich richtete er sich wieder auf, blickte zu Imenja empor und lächelte.
    »Die Götter haben mich akzeptiert.«
    »Dann nimm jetzt deinen Platz unter uns ein«, beendete Imenja die rituelle Formel.
    Noch immer lächelnd, trat er an ihre Seite und wandte sich der Menge zu.
    »Volk von Glymma und aller übrigen Orte des südlichen Kontinents. Heißt ihr Nekaun, die Erste Stimme der Götter, willkommen?«, fragte Imenja.
    Die Menge antwortete mit zustimmendem Gebrüll.
    Imenja wandte sich wieder Nekaun zu. »Willst du eine Ansprache an das Volk halten?«
    »Ja.« Er wartete, bis Stille eingekehrt war. »Mein Volk. Während ich jetzt hier vor euch stehe, empfinde ich sowohl Freude als auch Kummer. Freude darüber, dass mir die wunderbarste Gelegenheit geschenkt wurde, den Göttern zu dienen, die ein Mann oder eine Frau nur erhoffen kann. Kummer darüber, dass ich den Platz eines Mannes einnehme, den ich bewundert habe. Ich übernehme bereitwillig dieselben Pflichten, die er getragen hat, denn unsere Ziele sind dieselben. Wir müssen die Welt von den heidnischen Zirklern befreien. Aber fürchtet nicht, dass ich euch in einen weiteren Krieg führen werde. Diesen Versuch haben wir gewagt und sind, sei es durch unglückliche Umstände oder den Willen der Götter, gescheitert. Ich sehe noch einen anderen Weg, unser Ziel zu erreichen. Wir müssen ihnen ihren Fehler zeigen und sie zu den wahren Göttern führen. Wir müssen sie mit sanfter Beharrlichkeit, durch Überzeugungskraft und vernünftige Argumente auf unsere Seite ziehen. Denn ich glaube, dass Wahrheit und Wissen machtvolle Kräfte sind, Kräfte, die zu unseren Gunsten sprechen. Wenn wir uns dieser Kräfte bedienen, können wir nicht scheitern.« Er hob die Arme. »Mit ihrer Hilfe werden wir Nordithania erobern!«
    Es ist nicht die Fackel, die Kuar mit seiner flammenden Rede vor der Schlacht an das Öl eines glorreichen Krieges gehalten hatte, ging es Reivan durch den Kopf. Die Menge tobte dennoch, angeheizt von der Erregung dieses bedeutenden Ereignisses, ebenso wie vom Alkohol und vielleicht auch von der Erleichterung darüber, dass es für den Augenblick keinen neuen Krieg geben würde.
    Während Imenja abermals das Wort an die Menge richtete, dachte Reivan über Nekauns Ziel nach. Er will die Zirkler also bekehren, überlegte sie. Welche Pläne er in dieser Hinsicht wohl haben mag? Wird er Götterdiener nach Nordithania schicken, um die Menschen dort für sich zu gewinnen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man ihn mit offenen Armen willkommen heißen wird.
    Imenja beendete ihre Ansprache. Nekaun blickte kurz zu ihr hinüber, dann setzte er sich an die Spitze der Stimmen und führte sie in die Halle zurück. Reivan und die Gefährten folgten. Als sie im Innern des Gebäudes ankamen, wurden sie von Götterdienern umlagert, die ihrem neuen Anführer ihre Glückwünsche aussprechen wollten. Reivan fragte sich, wie viele von ihnen begriffen hatten, welche Pläne Nekaun möglicherweise mit ihnen hatte. Eine Reise nach Nordithania, um

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