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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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eines so bedeutenden Ereignisses wie der Wahl der Ersten Stimme zugegen sein sollte, war ihr vor Ehrfurcht und Staunen schwindlig geworden.
    Sie hatte voller Faszination beobachtet, wie jede der Stimmen die Augen schloss, sich mit den Obersten Götterdienern in Gebieten überall in Ithania in Verbindung setzte und laut das Abstimmungsergebnis für jeden Ergebenen Götterdiener verkündete. Die Gefährten sämtlicher Stimmen hatten die Ergebnisse auf einem riesigen Bogen Pergaments festgehalten. Als Imenja Reivan bedeutet hatte, das Gleiche für sie zu tun, war sie überwältigt gewesen, und als sie nach dem Pinsel gegriffen hatte, hatten ihre Hände vor Aufregung gezittert.
    Nachdem sie eine Stunde lang die monotone Aufgabe, Striche auf das Pergament zu malen, ausgeführt hatte, war Langeweile an die Stelle der Faszination getreten. Nach zwei Stunden hatte sie zu ihrem Entsetzen festgestellt, dass erst die Stimmen von einem Sechstel aller Regionen verzeichnet waren. Es würde ein langer Tag werden.
    Die Domestiken brachten eine endlose Vielzahl von Delikatessen und Getränken herbei, als wollten sie sie für die monotone Arbeit des Tages entschädigen. Alle Gespräche wurden im Flüsterton geführt, um die jeweilige Stimme, die gerade Informationen zusammentrug, nicht abzulenken.
    »Das wäre alles«, sagte Vervel. »Alle Wahlberechtigten haben ihre Stimme abgegeben. Willst du die erste Zählung übernehmen, Imenja?«
    Die Zweite Stimme erhob sich und ging zu dem Pergamentbogen hinüber. Sie ließ den Finger langsam über die erste Kolonne gleiten, und ihre Lippen bewegten sich, während sie die Zahlen addierte. Als sie das Ende der Kolonne erreicht hatte, griff sie nach dem Pinsel und schrieb die Summe auf, dann machte sie sich daran, die Striche in der nächsten Kolonne zusammenzuzählen.
    Auch dieser Vorgang kostete viel Zeit, aber Reivan stellte fest, dass ihre Spannung wuchs. Wenn Imenja fertig war, würden sie wissen, wer ihr neuer Anführer sein würde. Sie blickte zu den Gefährten hinüber. Auch sie verfolgten das Geschehen mit angespannter Miene.
    Man konnte ein leises Kratzen hören, als Imenja mit dem Finger über ein Pergament fuhr. Wann immer sie innehielt, um das Ergebnis zu notieren, betrachtete Reivan sie forschend. Reivan hatte sich die Namen eingeprägt und wusste, für welchen Ergebenen ihre Herrin die Ergebnisse zählte. Aus den Strichlisten, die sie selbst niedergeschrieben hatte, wusste sie auch, welche Kandidaten besonders beliebt waren. Aber als Imenja bei dem einen Ergebnis die Brauen hochzog und bei einem anderen die Stirn runzelte, konnte Reivan nicht beurteilen, ob ihre Herrin erfreut, entsetzt oder einfach nur überrascht war.
    Als Imenja fertig war, richtete sie sich auf und sah Vervel an. Er erwiderte ihren Blick, dann zuckte er die Achseln. Karkel, Vervels Gefährte, erhob sich halb von seinem Stuhl, setzte sich jedoch wieder hin, als Vervel ihn mit einem Kopfschütteln ansah.
    Sie werden es uns also noch nicht eröffnen, dachte Reivan. Werden sie uns das Ergebnis mitteilen, wenn die anderen die Zählung bestätigt haben? Oder werden wir bis zu der öffentlichen Ankündigung warten müssen?
    Jetzt machte Vervel sich daran, die Stimmen zu zählen. Außerstande, die Spannung zu ertragen, wandte Reivan sich ab. Auf dem Tisch neben ihr stand eine Schale mit Nüssen und getrockneten Früchten. Obwohl sie nicht den mindesten Hunger hatte, begann sie zu essen. Als Shar erklärte, dass er mit seiner Zählung fertig sei, war die Schale halb leer. Imenja rollte das Pergament zusammen und sah die vier Gefährten lächelnd an.
    »Lasst uns gehen und einem Ergebenen Götterdiener eine freudige Nachricht überbringen und einer Menge Menschen einen Grund zum Feiern geben.«
    Die Gefährten erhoben sich. Reivan bemerkte den resignierten Ausdruck auf ihren Gesichtern. Also werden wir wie alle anderen auch abwarten müssen, dachte sie mit einem Lächeln. So viel zu der Behauptung, ich sei Imenjas bevorzugtes Schoßtier.
    Sie folgten den Stimmen aus dem Raum. Zwei Domestiken, die mit Essenstabletts auf die Tür zukamen, hielten inne und neigten den Kopf, als die kleine Gruppe wichtiger Persönlichkeiten vorbeiging. Reivan drehte sich noch einmal kurz um und sah, dass sie bedeutungsvolle Blicke austauschten, bevor sie davoneilten.
    Schon bald bemerkte sie auch andere Domestiken und einige Götterdiener, die um Ecken oder durch Türen spähten. Sie fing erregtes Getuschel auf und hörte immer wieder

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