Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
Pentadrianer zu erschweren.
    Es war schwer, aber nicht unmöglich, hatte Ella gesagt. Sie brauchte lediglich dem Diener zu folgen. Obwohl er die meiste Zeit über nicht wusste, wo er war, konnte sie seinen Aufenthaltsort von den Menschen in seiner Nähe erfahren.
    Durch die offene Türlasche sah man jetzt nichts als die Wipfel hoher Bäume. Die Straße war aus den steilen Hängen des Berges südlich von Chon gehauen worden. Wenn Danjin sich etwas vorgebeugt und hinabgesehen hätte, was er tunlichst vermied, hätte er unter ihnen einen Hang betrachten können, der einem senkrechten Absturz näher kam, als seinem Wohlbefinden zuträglich sein konnte.
    Ella gab einen leisen, unzufriedenen Laut von sich, und er wandte sich zu ihr um. Sie schüttelte den Kopf.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Sie haben ihn allein weitergeschickt. Er hat keine Ahnung, wo er hingeht.« Sie runzelte die Stirn und sah Yem an. »Lass uns die Karte zu Rate ziehen.«
    Der junge Mann zog einen hölzernen Zylinder heraus und öffnete ihn. Aus dem Zylinder entnahm er eine Rolle dünnen Leders, das mit tätowierten Bildern und Linien bedeckt war. Er hatte ihnen erzählt, dass es sich um Menschenhaut handele. Der Krieger, der die Karte geschaffen hatte, war jahrelang durch Dunwegen gereist und hatte seine Karte sorgfältig in den Rücken seines ergebensten Dieners geritzt. Seit Danjin diese Geschichte gehört hatte, hatte er alles in seiner Kraft Stehende getan, um die Karte nicht berühren zu müssen.
    Gleichmäßig über das Land verteilt konnte man kleine, verschwommene Bilder von Festungen ausmachen. Die Straßen waren, was den Gegebenheiten keineswegs entsprach, schnurgerade und zeigten keine der gewundenen Biegungen, die der Plattan genommen hatte. Verblichene rote Linien markierten die Grenzen der Ländereien, die den verschiedenen Clans gehörten.
    »Er ist hier«, sagte Ella und zeigte auf eine Gruppe von Symbolen, die für Häuser standen. »Seinen Anweisungen zufolge soll er diese Straße entlanggehen, bis er einen großen Felsen in der Form eines Arems sieht, und dann soll er die nächste Abzweigung nach links nehmen. Anschließend soll er nach einem großen Baum Ausschau halten und seinen Weg querfeldein fortsetzen.«
    Plötzlich verstand Danjin ihre Unzufriedenheit. Diese Anweisungen konnte man auf einer Karte nicht nachvollziehen. Der Mann hatte keine Ahnung, wo er war oder wo er hinging, und er hatte keine Gefährten oder Führer bei sich, die mehr wussten.
    Diese Pentadrianer sind gerissen, dachte Danjin. Aber sie werden uns nicht entkommen. Es ist nur eine Frage der Zeit.
    »Irgendwann wird er etwas sehen, das ich erkenne«, versicherte ihr Yem.
    »Und bis dahin werden wir weit zurückgefallen sein«, erklärte Ella, die offenkundig nicht glücklich über den Fortgang der Ereignisse war.
    »Wir könnten zu dem Ort fahren, den er soeben verlassen hat«, schlug Gillen vor. »Und dann folgen wir den Anweisungen.«
    Ihr Plattan nahm eine Route, die parallel zu der des entflohenen Dieners über weiter östlich gelegene Straßen führte, für den Fall, dass die Pentadrianer und ihre Gehilfen auf der Strecke sie sahen und in ihnen Verfolger witterten.
    »Nein«, sagte sie. »Es ist besser, abzuwarten, als das Risiko einer Entdeckung auf uns zu nehmen.«
    Yem rollte die Karte zusammen und schob sie wieder in ihren Behälter. Als erneut ein leerer Ausdruck in Ellas Augen trat, sah Gillen Danjin mit hochgezogenen Augenbrauen an. Danjin holte lächelnd sein Spiel hervor. Es war eine elegant gefertigte Ausgabe für Reisende. Am Fuß eines jeden Spielstücks befand sich ein Haken, der in Löcher im Brett passte - aber das Fach, in dem die Spielsteine untergebracht waren, war verzogen und ließ sich nicht mehr ganz öffnen.
    »Hast du Lust auf ein Spiel?«
    Gillen nickte. »Ich dachte schon, du würdest nie mehr fragen.«
     
    Die Stadt der Vogelzüchter lag hoch oben in einem Tal und war umringt von Höhlen. Sie hieß Klaff. Auraya hatte den Namen aus dem Geist eines Bewohners der Stadt gelesen, aber sie konnte es den Siyee nicht erzählen, ohne zu riskieren, dass die Götter errieten, wie sie es erfahren hatte.
    Bald würde der heißeste Teil des Tages anbrechen, und den Siyee-Spähern, die die Stadt gestern beobachtet hatten, war aufgefallen, dass sich dort zu dieser Zeit am wenigsten regte. Die Einwohner zogen sich dann in ihre Häuser zurück oder machten an einem schattigen Ort ein Nickerchen. Die Vögel befanden sich sicher in ihren

Weitere Kostenlose Bücher