Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
Verteidigung verfügt, überlegte sie. Ich kann ihnen nicht versprechen, dass sie Erfolg haben werden. Manchmal war es besser zu schweigen.
Die Aquädukte und die Felder reichten bis weit über die Stadtgrenzen hinaus. Ihre Erschöpfung machte den Siyee zu schaffen. Sreil führte sie auf die niedrigen Hügel zu, wo er hoffte, einen sicheren Rastplatz für die Nacht zu finden. Die Sonne versank am Himmel, bis alles um sie herum einen goldenen Glanz annahm.
Gerade als die Sonne den Horizont berührte, erreichten sie die Hügel. Alle waren erleichtert festzustellen, dass die trockenen Täler und Hügelkämme unbewohnt waren. Sreil gab das Signal zur Landung und ließ sich kreisend zu Boden sinken.
Als sie landeten, spendete die Sonne noch ein schwaches Licht, das jedoch binnen weniger Augenblicke erstarb und nur undurchdringliche Finsternis zurückließ. Auraya spürte, dass die Siyee um sie herumstanden, unsicher und ein wenig verängstigt.
»Soll ich ein Licht schaffen?«, fragte sie.
»Ja«, antwortete Sreil leise. »Ich denke, es ist das Risiko wert. Die Hügel um uns herum sollten uns als Versteck genügen.«
Sie zog Magie in sich hinein und leitete sie in einen winzigen Funken, der die Gesichter um sie herum schwach beleuchtete. Die Siyee scharten sich ängstlich zusammen.
»Imbiss?«, kam eine hoffnungsvolle, leise Stimme von Aurayas Schulter.
Die Siyee brachen in Gekicher aus, und Auraya lächelte, als sie spürte, dass sie sich ein wenig entspannten. Sie streckte die Hand aus, um Unfug am Kopf zu kraulen.
»Ja, ich denke, es ist Zeit für einen Imbiss.«
Die Siyee machten ein Lager für die Nacht bereit. Essen wurde ausgepackt, und Aurayas Last als Wasserträgerin wurde erleichtert. Sie wählten Wachen aus und fegten an einigen Stellen die Steine auf dem Boden beiseite. Obwohl die Siyee es gewohnt waren, in Hängematten zu schlafen und nicht auf hartem Boden, würde ihre Erschöpfung dafür sorgen, dass sie dennoch zur Ruhe kamen.
Schließlich kehrte Stille im Lager ein, doch dann krampfte Aurayas Magen sich zusammen, als sie spürte, wie sich eine vertraute Präsenz rasch näherte. Die Tatsache, dass sich die feinen Härchen in ihrem Nacken aufstellten, sagte ihr, dass es Huan war.
Huan bewegte sich auf Priester Teel zu und sprach in seine Gedanken. Zuerst fragte sie, wie es den Siyee ergangen sei, dann erkundigte sie sich wie immer, was Auraya getan habe. Teel erstattete ihr getreulich Bericht über jeden einzelnen von Aurayas Schritten.
Es ist ihr verboten, in dieser Schlacht zu kämpfen, erklärte Huan ihm.
Selbst wenn wir verlieren?, fragte Teel.
Selbst dann. Dies soll eine Warnung für die Pentadrianer sein, dass es jedes Mal, wenn sie zum Schlag gegen Zirkler ausholen, eine Vergeltung geben wird. Die Botschaft muss von zirklischen Kämpfern kommen. Wenn Auraya kämpft, wird es den Anschein haben, als stecke sie dahinter.
Aber sie ist ebenfalls eine Zirklerin.
Sie ist nicht die von uns gewählte Waffe der Vergeltung. Wie sollen die Pentadrianer lernen, gewöhnliche Zirkler zu respektieren, wenn sich keine gewöhnlichen Zirkler gegen sie erheben und kämpfen?
Ich verstehe.
Du bist ein gutes Vorbild für dein Volk, Teel. Du bist ergeben und gehorsam.
Auraya spürte Teels Stolz.
Ich werde tun, was immer du von mir verlangst.
Das weiß ich, Teel. Dein Herz ist wahrhaftig. Von allen Siyee-Priestern bist du der vielversprechendste. Ich weiß, dass du mich nicht enttäuschen wirst.
Auraya verdrehte die Augen. Der junge Mann war ohnehin schon allzu überzeugt von seiner eigenen Wichtigkeit. Es war nicht nötig, dass Huan sein Selbstbewusstsein und seinen Stolz noch weiter aufblähte. Während die beiden weitere Schmeicheleien und Treuebekundungen austauschten, stieg in Auraya eine schwache Übelkeit auf.
Dies ist einer der Götter, die ich früher einmal vorbehaltlos geliebt habe?, überlegte sie. Es war schrecklich zu entdecken, dass Huan mich hasst und mich tot sehen will, aber das hier ist widerwärtig. Sie verwandelt ihn in einen blinden Fanatiker. Er wird sich wahrscheinlich so sicher sein, dass sie ihren kleinen Favoriten beschützt, dass er sich Hals über Kopf in die Schlacht stürzen und dabei den Tod finden wird.
Seufzend drehte sie sich auf die Seite. Ich liebe die Götter nicht mehr in gleicher Weise. Wenn ich sterbe, sollte Chaia besser derjenige sein, der meine Seele annimmt. Ich denke, wenn ich die Wahl hätte, von Huan angenommen zu werden oder meine Seele für alle Zeit
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