Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
betäubt von Erstaunen, zu der Stadt hinaufgestarrt. An einer Stelle, als sie den Fluss überquert hatte, hatte sie zu Raynora eine Bemerkung darüber gemacht, dass der Fluss zu wenig Wasser führe, um eine Stadt am Leben zu erhalten. Mikmer hatte sie an ihren Platz verwiesen, indem er entgegnet hatte, dass Trockenzeit sei und der Wasserstand deshalb selbstverständlich niedrig sein müsse.
    Daraufhin hatte sie Mikmer mit erheitertem, beinahe mitleidigem Blick angesehen, aber nichts erwidert. Barmonia war klar, dass eine Stadt, wenn sie sich nicht ganzjährig erhalten konnte, in jedem Fall sterben würde, aber er hatte Mikmer nicht beschämen wollen, indem er darauf hinwies.
    Die alte Straße schlängelte sich im Zickzackkurs den Hang hinauf. Früher einmal war sie ordentlich gepflastert gewesen, aber inzwischen war die Oberfläche an verschiedenen Stellen aufgebrochen. Aus diesem Grund hatten sie die Wagen zurückgelassen und ritten jetzt auf den Arems, die sie gezogen hatten. Die Tiere, die Zelte und Vorräte trugen, trotteten hinter ihnen her.
    Die Straße führte an niedrigen Steinmauern vorbei, den Überresten alter Häuser. So alt sind sie gar nicht, korrigierte sich Barmonia. Die Stadt ist erst vor einigen hundert Jahren gestorben. Ganz anders als Alt-Jeryma im Norden oder Karn im Süden.
    Aber je jünger die Ruine war, desto geringer war die Gefahr, dass sie bereits geplündert worden war. In der Vergangenheit hatte Barmonia hier Gräber geöffnet, die immer noch voller Schätze gewesen waren, und er hatte viele Statuen und Schnitzereien in die Bibliothek von Hannaya gebracht und an Sammler verkauft. Sie waren nicht so selten wie die wahrhaft alten Stücke anderer Ruinenstädte, aber sie erzielten dennoch gute Preise. Auf den Statuen war oft noch ein Rest Farbe gewesen, was den Käufern nicht gefiel, und er hatte stets eine Methode gefunden, diese Schichten zu entfernen, ohne den Stein zu beschädigen.
    Er lächelte. Wenn die Anweisungen auf den Knochen des Priesters korrekt waren, würde er nicht nur ein neues Grab entdecken, sondern einen ganz neuen Bereich des Tempels der Sorli.
    Sie kamen jetzt an den größeren Häusern in den höher gelegenen Teilen der Stadt vorbei. Barmonia konnte Raynora mit der Frau reden hören.
    »... dort drüben. Öffentliche Latrinen. Ja, das ist richtig. Sie haben vor den Augen ihrer Nachbarn ihre Notdurft verrichtet, und sowohl Männer als auch Frauen haben sie benutzt. Kannst du dir den Gestank vorstellen - oh, wir haben etwas von dem Schmutz darin ausgegraben. Keine Kohle und auch keine Färbemittel, sondern Unmengen einer strohähnlichen Substanz, die wir in den Latrinen privater Häuser gefunden haben. Und wir haben auch viele Münzen entdeckt...«
    Die Straße machte eine Biegung, und sie erreichten die erste der höher gelegenen Ebenen der Stadt, auf der öffentliche Gebäude errichtet worden waren. Viele Mauern standen noch immer, da sie dicker und stabiler waren, um größere Bauten tragen zu können. Ray nannte die Namen der Gebäude und beschrieb ihren Verwendungszweck.
    Dann machte die Straße abermals eine Biegung, und sie ritten auf einen großen, öffentlichen Platz zu. Der Anblick war wie immer gleichzeitig beeindruckend und beunruhigend. Der Platz war mit gewaltigen Steinplatten gepflastert worden, aber da die Erde darüber sich bewegt hatte, waren viele der Platten emporgehoben worden. Nur wenige waren in ihrer alten Lage verblieben, so dass der ganze Platz wie ein unruhiges Meer von Steinen wirkte. Manche der Platten standen sogar senkrecht, und andere sahen aus, als wollten sie jeden Augenblick umstürzen.
    Als Barmonia absaß und sein Arem und das Packtier über den Platz führte, verfiel Raynora in Schweigen. Dieser Ort hatte schon immer etwas Unheimliches gehabt. Der Wind machte eigenartige Geräusche, und außerdem erforderte die Überquerung des Platzes große Konzentration. Wenn die Arems schwere Lasten trugen, konnten sie keine allzu starken Steigungen bewältigen.
    Als er die andere Seite erreichte, stieß er einen Seufzer der Erleichterung aus. Er setzte sich auf eine umgestürzte Säule und wartete darauf, dass die anderen zu ihm aufschlossen. Die Frau blickte zu dem Gebäude hinter ihm empor.
    »Der Tempel der Sorli«, sagte Raynora leise und beugte sich zu ihr vor.
    Die anderen sahen auf, und Barmonia bemerkte die Enttäuschung in ihren Zügen.
    »Die Kuppel ist fort«, machte Yathyir sie auf das Offenkundige aufmerksam.
    »Ja.« Barmonia erhob

Weitere Kostenlose Bücher