Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
hatten, hingerichtet worden. Jene, die lediglich nicht protestiert hatten, waren zur Arbeit in die Minen geschickt worden. Aber zu Danjins Erleichterung hatte I-Portak jenen gegenüber, die nicht die Macht besessen hatten, Einwände gegen die Anwesenheit der Pentadrianer zu erheben, Milde walten lassen. Sie waren zusammen mit den Alten und den Kindern in ihr Dorf zurückgeschickt worden. Danjin vermutete, dass das nur noch von wenigen Menschen bevölkerte Dorf jetzt ein trauriger Ort war.
In seinen Träumen von seiner eigenen Familie führte er lächerliche Gespräche mit seiner Frau und seinen Töchtern. Gelegentlich war ihnen nicht bewusst, dass er dort war, ganz gleich, wie sehr er sich bemühte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Als er nun an diese Träume dachte, durchzuckte ihn eine vertraute Mischung aus Furcht und Resignation. Und Traurigkeit. Wenn er nicht zurückkehrte …
Denk nicht daran, sagte er sich. Wenn du daran denkst, wird es auch geschehen.
Aber irgendwann zwischen seiner Abreise aus Chon und dem heutigen Tag hatte sich seiner die Überzeugung bemächtigt, dass er diesen Krieg nicht überleben würde, und diese Ahnung konnte er einfach nicht mehr abschütteln. Wo ist all die Zuversicht geblieben, die ich während des vergangenen Krieges verspürt habe? Er verzog das Gesicht. Es war nicht Zuversicht, sondern Unwissenheit.
Oder vielleicht hatte Auraya ihm Hoffnung gegeben. Sie fliegen zu sehen... Es war schwer gewesen, sich vorzustellen, dass irgendetwas sie würde bezwingen können.
Er schauderte. In der vergangenen Nacht hatte sie ihm in einem Traum erzählt, dass die Stimmen sie in Glymma eingekerkert hatten. Er hatte sie nicht sehen können, sondern nur ihre Stimme gehört, aber der Traum war ihm so real erschienen, dass er davon überzeugt war, sie müsse wahrhaft zu ihm gesprochen haben. Am nächsten Tag hatte er Ella von dem Traum erzählt und sie gefragt, ob sie glaube, dass Auraya sich tatsächlich mit ihm in Verbindung gesetzt haben könnte. Ella hatte es für möglich gehalten, hatte aber nichts Derartiges von den Weißen oder den Göttern gehört.
Nach dem Traum hatte Danjin lange wach gelegen und über Auraya nachgedacht. Er machte sich Sorgen, was geschehen würde, wenn sie tatsächlich eine Gefangene war. Wenn die Stimmen genug Macht besaßen, um sie festzuhalten, hatten sie auch genug Macht, um ihr etwas anzutun - und sie sogar zu töten.
Aber wenn sie diese Macht besitzen, warum haben sie sie dann nicht bereits getötet?
Jetzt befürchtete er, dass Auraya, wie Ella ihn gewarnt hatte, versuchte, ihn zu überlisten. Er erwog verschiedene Gründe, warum sie wünschen könnte, dass er glaubte, sie sei eine Gefangene. Um mich und die Weißen dazu zu bringen, anzunehmen, dass sie nach wie vor auf unserer Seite steht, obwohl das nicht der Fall ist. Warum sollte sie das tun? Er seufzte. Um uns in einen Kampf zu locken, den wir nicht gewinnen können.
Manchmal war er davon überzeugt, dass es nur ein Traum gewesen war und er keinen Grund zur Sorge hatte.
Wenn es kein Traum war, ist Auraya eine Gefangene, erklang Ellas Stimme in seinen Gedanken. Wenn es einer war, haben wir trotzdem reichlich Grund zur Sorge. Wir haben seit Wochen nichts mehr von Auraya gehört.
Aufgeschreckt von der Stimme in seinem Kopf, sah Danjin zu Ella hinüber.
Vorsicht, fügte sie hinzu. Einer der Vorteile von Gedankengesprächen ist der, dass andere nichts davon mitbekommen. Wenn du jedes Mal, so zusammenzuckst, verdirbst du alles.
Er wandte den Blick ab.
Hast du eine Ahnung, wo sie ist?, fragte er.
Nein. Und nein, die Götter wissen es auch nicht.
Was wird geschehen, wenn sie die Seiten gewechselt hat?
Die Götter sind zuversichtlich, dass sie sie daran werden hindern können, gegen uns zu kämpfen.
Sie daran hindern... Sie haben diese Gefangennahme doch nicht etwa selbst arrangiert, oder?
Ihre Erheiterung war wie das Klirren von Glas.
Vielleicht. Es wäre eine reife Leistung, nicht wahr? Den Feind, ohne seine Götter argwöhnisch zu machen, dazu zu bringen, jemanden einzukerkern, der bereit ist, sich ihnen anzuschließen.
Sie hatte recht. Es war eine törichte Idee.
Wenn sie die Gefangene der Pentadrianer ist, dann hat sie uns nicht verraten.
Nicht unbedingt. Sie könnte die Götter im Herzen verraten haben, aber immer noch nicht bereit sein, sich den Pentadrianern anzuschließen. Und vielleicht ist sie überhaupt keine Gefangene.
Vielleicht ist sie nicht einmal in Südithania, fügte er
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