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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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nach Nahrung. Außerdem hätte sie viel darum gegeben, sich hinlegen zu können. Ihre Arme schmerzten, und trotz ihrer Bemühungen, die Beine zu strecken, hatte sie manchmal schmerzhafte Krämpfe. Meistens war sie so müde, dass sie nur kraftlos an der Wand lehnte.
    Ihre Streifzüge hinaus in die Welt lenkten sie von Kälte, Hunger und Schmerz ab. Durch andere Menschen sah sie die Sonne auf- und untergehen, spürte Glück, Liebe und Zufriedenheit. Sie begann, dem Geist jener auszuweichen, die Schmerzen oder Kummer litten. Die Gedanken der Menschen, die sich auf den Krieg vorbereiteten, schienen nicht mehr so wichtig zu sein.
    Welchen Unterschied macht es, ob ich weiß, was sie planen? Ich kann ohnehin nichts tun, um sie aufzuhalten. Ich kann nicht einmal die Weißen erreichen und ihnen mitteilen, was ich erfahren habe. Danjin vertraut mir nicht. Chaia...
    Chaia hatte sie gerettet. Aber dennoch stiegen Fragen in ihr auf. Wenn Chaia sich als ein anderer Gott ausgeben konnte, waren die übrigen Götter dann ebenfalls dazu in der Lage? Konnten pentadrianische Götter sich als zirklische ausgeben? Das musste der Grund sein, warum er ihr das Erkennungswort »Schatten« gegeben hatte.
    Aber die Erinnerung an Chaia war zu sehr mit dem Gedanken daran verknüpft, was Nekaun ihr hatte antun wollen, daher wandte sie sich anderen Dingen zu.
    Was nicht immer funktionierte. Manchmal weckte irgendetwas in ihr eine Erinnerung an erdrückende schwarze Roben und tastende, unerwünschte Hände. Dann kroch ihr eine Gänsehaut über den Leib, und ihr Herz raste.
    Sie hasste sich dafür, dass dieser Zwischenfall eine solche Macht über sie hatte. Die Erschöpfung ist der Grund, warum ich mich so schwach fühle, sagte sie sich. Wenn ich stärker wäre, könnte ich besser damit umgehen. Sie verzog das Gesicht. Wenn Chaia Nekaun nicht gestört hätte, wäre ich in einem noch schlechteren Zustand.
    »Auraya.«
    Einen Moment lang dachte sie, die Stimme sei eine Erinnerung, aber als sie ihren Namen wiederholte, schlug sie die Augen auf und sah eine leuchtende Gestalt vor sich stehen. Der pentadrianische Gott, Sheyr, lächelte sie an.
    »Komm aus dem Schatten, Auraya«, sagte er.
    »Chaia«, flüsterte sie.
    »Ja.«
    Der Götterdiener fiel ihr wieder ein, der sichtbar geworden war, als Chaia beim letzten Mal verschwunden war.
    »Wer ist...?«
    »Ein anderer treuer Sterblicher«, erwiderte er. »Er wird sich an dieses Gespräch nicht erinnern. Er hat mir seinen Willen überlassen.«
    »Er hat ihn Sheyr überlassen.«
    Er zuckte die Achseln. »Einige Sterbliche sind leicht zu täuschen.«
    Sie blickte zu den Götterdienern hinüber, die am Tor Wache standen. Die beiden verfolgten das Geschehen aufmerksam und voller Ehrfurcht. Sie mussten das Tor geöffnet haben, um den von einem Gott besessenen Mann einzulassen.
    »Aber was ist mit den pentadrianischen Göttern?«, fragte sie.
    Chaias Lächeln wurde breiter. »Ich habe dafür gesorgt, dass ihre Aufmerksamkeit anderswo gefesselt ist.«
    »Sie müssen wissen, dass du Nekaun getäuscht hast. Werden sie deine Befehle zurücknehmen?« Wird Nekaun noch einmal herkommen, um zu beenden, was er angefangen hat?
    Der Gott schüttelte den Kopf. »Wenn sie das täten, würden sie offenbaren, dass ein anderer in ihre Gestalt schlüpfen kann.«
    Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, dann runzelte sie die Stirn. »Bist du hier, um mich zu befreien?«
    »Das kann ich nicht. Wenn dieser Sterbliche den Leeren Raum betritt, kann ich nicht länger Besitz von ihm ergreifen.«
    »Aber du könntest ihm den Befehl geben, mich freizulassen.«
    Er schüttelte abermals den Kopf. »Ich darf mich nicht einmischen, und ich kann dir nicht erklären, warum ich mich nicht einmischen darf.« Seine Lippen formten sich zu einem schiefen Lächeln. »Du weißt bereits, dass wir Götter uns an Vereinbarungen halten müssen.«
    Plötzlich begriff sie. »Huan will, dass ich hierbleibe.«
    »Nicht direkt.«
    Auraya sah ihn mit schmalen Augen an. »Ah. Ich verstehe. Sie will mich tot sehen. Das ist dein Kompromiss?«
    »Dich für den Augenblick hierzulassen, ja.«
    »Also wollt ihr alle mich aus dem Weg haben.«
    »Ja.«
    »Es überrascht mich, dass du nicht meine Hilfe bei diesem Krieg willst.«
    Er runzelte die Stirn. »Wie hast du vom Krieg erfahren?«
    Ein kalter Schauer überlief sie. Er weiß noch immer nicht, dass ich Gedanken lesen kann.
    »Ich glaube, Nekaun hat es mir erzählt. Du wolltest nicht, dass ich davon

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