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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Atem an. War das vielleicht ein Irrtum?
    Was würde geschehen, wenn sie zwei oder drei oder mehr Lichtquellen benutzte? Plötzlich gewannen die Glyphen auf den Seiten des Anhängers eine mögliche neue Bedeutung. Und das Diagramm …
    ein Licht/ein Schlüssel
    Das Diagramm konnte man mit nur einem einzigen Licht sehen, und es war der Schlüssel zu allem weiteren.
    zwei Lichter/zwei Wahrheiten
    Es war so einfach! Wenn man zwei Lichtquellen benutzte, überlappten die Schatten sich vielleicht auf eine Art und Weise, die andere Formen schuf. Möglicherweise sogar Schriftzeichen.
    Sie sah sich um. Das Schiff war ein einfaches Handelsschiff. Sein breiter Rumpf wurde für den Transport von Fracht benutzt, nicht von Passagieren. Alle Seeleute waren an Deck. Sie schliefen nicht auf See, da die Reise über den Golf binnen einer Nacht oder eines Tages bewältigt wurde. Emerahl bezweifelte, dass sie jemals unter Deck gingen, es sei denn, um nach der Fracht zu sehen oder Essen und frisches Wasser heraufzuholen.
    Eine Möglichkeit gab es, wie sie unter Deck gehen und sicherstellen konnte, dass sie nicht gestört werden würde. Sie trat neben den Kapitän und wartete, bis er sich zu ihr umwandte.
    »Ich muss für eine Weile allein sein«, sagte sie mit einem schiefen Lächeln. »Wäre ich unter Deck ungestört?«
    Er nickte knapp. »Ich werde dafür sorgen, dass niemand nach unten geht. Es steht ein Eimer dort.«
    »Danke.«
    Er deutete auf die Luke. Einige der Seeleute nickten ihr zu, als sie an ihnen vorbeiging. Sie erwiderte den Gruß und spürte, dass die Männer ihre Anwesenheit, jetzt, da sie Glymma verlassen hatten, eher mit Neugier als mit Furcht betrachteten. Dem Kapitän hatte sie erzählt, ihr Mann sei vor einigen Monaten nach Glymma gekommen, in der Hoffnung, einen Handelspartner zu finden. Er habe sie in der Stadt gelassen, während er nach Sennon zurückgekehrt sei, um Geschäfte zu tätigen. Der Krieg habe ihn daran gehindert, sie aus Glymma abzuholen, daher habe sie allein fliehen müssen.
    Als sie die Luke erreicht hatte, stieg sie eine Leiter hinunter in die Dunkelheit. Sie schuf einen Lichtfunken und hielt Ausschau nach dem Eimer. Wenn sie ihn nicht benutzte, würde der Kapitän vielleicht argwöhnen, sie habe etwas von der Fracht gestohlen oder darin herumgeschnüffelt. Sie fand den Nachttopf nicht weit entfernt von der Stelle, an der die Männer ihre Reisetruhe mit dem Schatz verstaut hatten.
    Nachdem sie eine Schnur aus ihrem Bündel genommen hatte, spannte sie diese über Haken zu beiden Seiten des Rumpfs, die normalerweise der Sicherung der Ladung dienten. Über die Schnur hängte sie ihr Kapas. Wenn doch jemand nach unten kam, würde er annehmen, sie habe es aufgehängt, um ungestört zu sein.
    Sie überzeugte sich davon, dass der Eimer sauber war, dann drehte sie ihn um, setzte sich darauf und zog den Anhänger unter ihren Kleidern hervor.
    Es war nicht einfach, den Diamanten auf einem schaukelnden Schiff ruhig zu halten. Schließlich benutzte sie Magie, um ihn in der Luft schweben zu lassen. Sie schuf einen Lichtfunken, ließ ihn in dem Diamanten kreisen und drehte den Stein so, dass die »Schlüssel«-Facette Schatten auf ihr Kapas warf.
    Voller Spannung untersuchte sie das Diagramm. Eine gepunktete Linie kreuzte eine Seite des Achtecks, zwei kreuzten die nächste Seite, drei die darauffolgende und vier die letzte. Die Zahlen bezogen sich vielleicht auf Winkel. Das würde sie erst wissen, wenn sie es ausprobiert hatte.
    Sie drehte den Anhänger so, dass die Seite mit der Aufschrift zwei Lichter/zwei Wahrheiten dem Umhang zugewandt war, und beschwor eine zweite Lichtquelle herauf. Dann bewegte sie die beiden Lichter im Zentrum des Diamanten umher. Als sie sich weiter voneinander entfernten, sah sie, dass die Schatten auf dem Kapas einander überlappten. Plötzlich bildeten sie erkennbare Schriftzeichen. Sie ließ die Lichtfunken verharren und zog sie ein wenig näher zu sich heran.
    Da! Das ist es!
    Gewöhnliche Zeichen der Sorli-Schrift bedeckten ihren Umhang. Mit einem gewisperten Jubeln des Triumphs begann sie zu lesen.
     
    Als Surim das erste Mal in den Sumpf gekommen war, hatte er ihn für einen hässlichen, übelriechenden Ort gehalten. Nachdem er einige tausend Jahre lang in Luxus gelebt hatte, war ihm die schlammige, allzeit feuchte Wildnis wie ein Ort aus seinem schlimmsten Albtraum erschienen.
    Aber während er sich an seine neue Heimat gewöhnt hatte, hatte er ihre Schönheit zu schätzen

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