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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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zufällig gestoßen war. Über ein Jahrhundert lang tauchten immer wieder solche Geschöpfe auf. Erst als gegen Ende dieses Jahrhunderts die frühen Vorfahren der Elai erschienen waren, hatte er die Lösung für dieses Rätsel gefunden. Die missgebildeten Geschöpfe waren Experimente und Fehlschläge der Zauberer gewesen, die Huans großen Ehrgeiz erfüllt hatten, ein an das Leben im Meer angepasstes Volk zu erschaffen. Sie und ihre Anhänger hatten nicht so leiden müssen, wie die Menschen und Tiere es taten. Zumindest haben die Menschen ihr Schicksal freiwillig gewählt, obwohl sie gewiss nicht erwartet haben, dass man sie ins Meer werfen oder zum Sterben allein lassen würde, wenn ein Experiment scheiterte.
    Zu guter Letzt hatte Huan Erfolg gehabt. Aus der Vision einer Göttin und der Bereitschaft Sterblicher, ihren Befehlen zu folgen, waren zwei wundersame Völker entstanden, die Elai und die Siyee. Aus Grausamkeit war Schönheit geworden. Dies war auch die Natur des Ozeans. Manchmal waren die schönsten Geschöpfe die tödlichsten. Sternfächerfische waren leuchtend bunt, aber so giftig, dass ein Stich von ihren Stacheln binnen weniger Atemzüge töten konnte. Die Doi waren verspielte, intelligente Geschöpfe, und sie waren treu und liebevoll. Die Seeleute hielten es für ein glückliches Omen, wenn Doi in der Bugwelle ihres Schiffes schwammen. Aber die Möwe hatte Doi ihresgleichen mit einer Grausamkeit behandeln sehen, die er ansonsten nur bei Menschen beobachtet hatte.
    Er zuckte die Achseln. Die Götter waren einst Sterbliche gewesen. Sie wurden von denselben Gefühlen und Bedürfnissen getrieben. Daher war es keine Überraschung, dass sie genauso grausam sein konnten wie Menschen. Es gab nur ein Problem: Während nur wenige Menschen geneigt waren, sich schlecht zu benehmen, waren alle Götter irgendwann einmal grausam mit Menschen verfahren.
    Nein, nicht alle, korrigierte er sich. Die alten Götter waren nicht alle schlecht gewesen. Ist es so eigenartig, dass jene, die übrig geblieben sind, zu Grausamkeit neigen? Sie waren es, die die Bereitschaft hatten, die übrigen zu ermorden.
    Seine Gedanken begannen, in alten, vertrauten Kreisen umherzuschweifen. Das störte ihn im Grunde nicht weiter, aber er hatte sich bereitgefunden, sich in dieser Nacht mit den Zwillingen in Verbindung zu setzen. Also zog er sich in den hinteren Teil der Höhle zurück und legte sich auf einige alte Decken. Dann schloss er die Augen und sandte einen Gedankenruf aus.
    Möwe, antwortete Tamun. Du bist spät dran.
    Achte nicht auf sie, warf Surim ein. Sie hat schlechte Laune.
    Oh? Warum denn?
    Es geht alles zu schnell. Das macht ihr Angst.
    Ich habe keine Angst!, protestierte Tamun.
    Kein bisschen, pflichtete Surim ihr wenig überzeugend bei.
    Was geht zu schnell?, fragte die Möwe.
    Emerahl will, dass wir nach Diamyane gehen, erklärte Surim. Und du auch.
    Sie will versuchen, die Götter zu töten?
    Nur wenn sich eine Gelegenheit dazu ergibt. Sie hat vollkommen zu Recht darauf hingewiesen, dass es eine Schande wäre, wenn sich eine solche Möglichkeit auftäte und wir nicht da wären, um sie zu nutzen.
    Das ist wahr.
    Bist du bereit, nach Diamyane zu gehen und dich mitten auf ein Schlachtfeld zu stellen, mit allen Risiken, die ein solches Tun mit sich brächte, nur für den Fall, dass es Auraya irgendwie gelingen sollte zu entkommen und dass sie sich dazu entscheidet, uns zu helfen, ihre geliebten Götter zu töten?
    Die Möwe dachte nach. Er konnte erkennen, welche Vorteile es hatte, an einem Ort zu sein, an dem die Weißen und die Stimmen aufeinandertrafen. Die Götter würden gewiss zugegen sein. Sie würden vielleicht in der Lage sein, sie alle gleichzeitig zu töten.
    Aber er konnte auch erkennen, dass ihre Chancen auf Erfolg gering waren.
    Aber wenn es auch nur die geringste Chance gab …
    Ja, sagte er. Wenn ich mich im Wasser verborgen halte, ist eine Entdeckung unwahrscheinlich.
    Tamun fluchte.
    Tut mir leid, Schwester, sagte Surim. Diesmal hat Emerahl gewonnen. Wir sollten besser anfangen zu packen.
    Und ich habe eine weite Reise vor mir, fügte die Möwe hinzu.
    Wirst du es rechtzeitig schaffen?
    Ja, falls ich noch heute Nacht aufbreche.
    Dann reise wohl. Wir werden morgen Abend wieder zu dir sprechen, beendete Surim ihre Unterhaltung.
    Die Möwe schlug die Augen auf und starrte zur Decke der Höhle empor. Er erhob sich und ging zum Höhleneingang hinüber. Nachdem er die Augen abermals geschlossen hatte, sandte er

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