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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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seinen Geist aus und suchte nach einem vertrauten Gedankenmuster.
    Er brauchte nicht lange, um es zu finden. Träge, männlich und ruhig erhob sich der Geist bei seiner vertrauten Präsenz. Er stellte eine Frage; sie wurde bejaht.
    Erfreut wartete die Möwe.
    Einige Zeit später spürte er, dass der gleiche Geist gleich einzutreffen erwartete. Er senkte den Blick und sah den gewaltigen Kopf des Roale, so groß wie ein Fischerboot, aus dem Wasser aufsteigen, sich umwenden und wieder hinunterkrachen. Ein Auge glitzerte im Sternenlicht.
    Danke, sagte er zu dem Geschöpf. Wir werden gemeinsam nach Süden schwimmen, wo das Wasser warm ist und voller Fische.
    Ja, antwortete der Roale. Nahrung.
    Die Möwe streckte die Arme aus, sprang von dem Felsen und tauchte ins Meer ein.
     
    Wann immer die Stimmen sich in Abwesenheit Nekauns trafen, war Reivan unbehaglich zumute, doch auch in seiner Anwesenheit fühlte sie sich nicht länger wohl.
    Die anderen Stimmen hatten sich nicht gegen ihn verschworen, doch in seiner Abwesenheit waren sie eher geneigt, ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen. Es machte die Dinge nicht besser, dass sie häufig über Möglichkeiten sprachen, wie sie die Konsequenzen seiner Fehler eindämmen könnten, oder kurz davor standen, sich offen über seine Methoden zu beklagen.
    Heute sprachen sie über den letzten verbliebenen Ehrengast des Sanktuariums, den Traumweber Mirar. Obwohl Reivan ihn inzwischen mehrmals gesehen hatte, fiel es ihr schwer zu glauben, dass dieser Mann über tausend Jahre alt war. Es lag nicht daran, dass er keinen Tag älter wirkte als dreißig - Imenja war ebenfalls weit älter, als sie erschien, aber sie hatte eine Ausstrahlung, die auf das Selbstbewusstsein und die Weisheit einer älteren Frau schließen ließ. Mirar gebrach es an der Aura der Macht, die Reivan erwartet hatte. Er wirkte zu bescheiden, um ein großer Zauberer der Legende und der Begründer eines so alten Kultes zu sein, wie die Traumweber es waren.
    Die Stimmen machten sich wegen wichtigerer Dinge Sorgen.
    »Also, kann Mirar nun Gedanken lesen oder kann er es nicht?«, fragte Shar.
    »Er kann es nicht«, antwortete Genza.
    »Aber deine Prüfung hat funktioniert. Er hat reagiert.«
    »Er hat eine Gefahr für sich selbst gespürt, aber nicht das Wesen dieser Gefahr«, erklärte Genza. »Wenn er gewusst hätte, worin die Gefahr bestand, wäre er niemals in den Alkoven getreten. Das lässt darauf schließen, dass er die Fähigkeit hat, die Stimmung der Menschen um ihn herum zu spüren, nicht aber, ihre Gedanken zu lesen.«
    »Wenn ich tausend Jahre oder länger Menschen beobachtet hätte, wäre ich auch in der Lage, ihre Stimmungen zu spüren«, bemerkte Vervel. »Ist das eine magische Fähigkeit oder lediglich eine gute Beobachtungsgabe?«
    »Der gedungene Mörder war außer Sicht«, rief Genza ihm ins Gedächtnis. »Es war keine Beobachtung, sondern Frucht einer Befähigung.«
    »Es gibt eine letzte Prüfung, der ich ihn gern noch unterziehen würde«, sagte Imenja. Die anderen wandten sich zu ihr um. »Eine Prüfung, bei der er seine Fähigkeit gewiss verraten würde.«
    »Und die wäre?«
    »Gewähren wir unseren Gefährten Einblick in das wahre Wesen der Beziehung zwischen Mirar und Auraya.«
    Die drei anderen Stimmen tauschten einen Blick.
    »Wenn er Gedanken lesen kann, wird er wissen, was wir wissen«, warf Vervel ein.
    »Ja. Aber er wird auch wissen, dass wir ihm im Gegenzug für seine Hilfe in der Schlacht etwas zu bieten haben. Solange er weiß, dass wir bereit sind, ihm dieses Angebot zu machen, können wir uns seiner Unterstützung gewiss sein.«
    »Die wir aber verlieren könnten, falls Auraya stirbt«, ergänzte Genza.
    »Höchstwahrscheinlich«, pflichtete Imenja ihr bei. Die Stimmen tauschten abermals einen eindringlichen Blick, dann nickte sie. Als sie zu sprechen begann, sah sie einen Gefährten nach dem anderen an.
    »Die Götter haben uns mitgeteilt, dass Mirar und Auraya früher einmal Liebende waren. Es ist eher wahrscheinlich, dass er den Wunsch hat, sie zu retten, als sie zu töten.«
    Liebende? Reivan richtete sich überrascht auf. Gewiss nicht!
    »Sie huldigt den Göttern, die seinen Tod wollen!«, protestierte Vervels Gefährte, Karkel.
    Reivan erinnerte sich noch an etwas anderes. »Mirar sagte, Auraya habe versucht, ihn zu töten. War das eine Lüge?«
    »Wahrscheinlich«, antwortete Shar.
    »Bedeutet das, dass er ein Spion der Weißen ist?«, fragte Vilvan, Genzas Gefährte.
    »Das haben

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