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Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Süden, wo sie auf weitere menschliche Geister traf. Die pentadrianische Armee marschierte auf die Landenge zu. Sie war noch einen halben Tag von deren Anfang entfernt, hatte aber nicht die Absicht, sie zu überqueren. Sie brauchte länger, um Mirar zu finden, da in seiner Nähe nur ein einziger Geist unbeschirmt war. Der Name der Frau war Reivan, und sie war die Gefährtin der Zweiten Stimme, Imenja.
    Reivan betrachtete Mirar mit wachsamen Respekt. Ihr gefielen seine Ideale und sein Widerwille gegen jedwede Gewalt, obwohl sie beides nicht für praktikabel hielt. Das Wissen, dass sie sich in der Gesellschaft eines Mannes befand, der mehr als tausend Jahre alt war, erfüllte sie mit großer Ehrfurcht. Den pentadrianischen Anführer betrachtete sie mit widersprüchlichen Gefühlen und Gedanken: Da waren noch Reste von Verliebtheit, außerdem Sorge, Wut und ein langsam, aber stetig wachsender Hass.
    Tamun? Surim?
    Tamun erkannte die Gedankenstimme der Möwe. Sie zog sich widerstrebend von der Gefährtin zurück und konzentrierte sich auf den anderen Unsterblichen.
    Sei mir gegrüßt, Möwe. Wo bist du?
    Ich nähere mich dem Golf des Grams und werde heute Nacht die Landenge erreichen.
    Weißt du von den Tunneln, die Emerahl beschrieben hat?
    Ja. Ich habe sie früher oft benutzt, als sie noch offen waren.
    Wir können nur hoffen, dass es unter dem Ort, an dem die Weißen und die Stimmen aufeinandertreffen, ebenfalls einen Tunnel gibt.
    Mir ist eine Lösung für dieses Problem eingefallen. Wenn ich einen kleinen Teil der Landenge zum Einsturz brächte, müssten die Stimmen und die Weißen auf gegenüberliegenden Seiten stehen, um einander anzusehen.
    Ah. Zweifel befielen sie, als sie über diesen Vorschlag nachsann. Sie werden sich fragen, wer den Einsturz verursacht hat und warum. Das würde vielleicht den Argwohn der Götter erregen.
    Vielleicht, räumte er ein. Ich könnte es so einrichten, dass es wie ein natürliches Ereignis aussieht.
    Aber es würde trotzdem als ein zu großer Zufall erscheinen.
    Dann fällt mir nur eine einzige andere Lösung ein.
    Welche?
    Ich werde in der Mitte der Landenge, unter der Straße, einen Tunnel ausheben müssen.
    Das wird einige Zeit dauern.
    Etwa einen Tag. Ich werde in der Mitte beginnen, wo sich die Weißen und die Stimmen höchstwahrscheinlich treffen werden. Die Sache hat nur einen Nachteil.
    Und der wäre?
    Es könnte dazu führen, dass die Landenge trotzdem einstürzt. Hoffentlich geschieht das erst in einigen Jahren und nicht, während ich mich darin aufhalte.
    Dann solltest du vorsichtig sein, Möwe. Falls die Landenge doch einstürzt, werden wir dich finden. Wenn nötig, werden wir dich ausgraben.
    Dann sollte ich besser Mirar um einige Lektionen darüber bitten, wie man sein Begräbnis überlebt, erwiderte er trocken. Ich muss Schluss machen. Der Roale wird vergessen, dass er mich auf dem Rücken trägt, wenn ich ihn nicht von Zeit zu Zeit daran erinnere. Falls er beschließt abzutauchen, werde ich mein Ziel bis heute Abend nicht mehr erreichen.
    Als sein Geist verblasste, holte Tamun einige Male tief Luft. Was sie taten, war in mehr als einer Hinsicht gefährlich. Es würde vielleicht nicht einmal funktionieren. Aber wenn es die Befreiung von den Göttern bedeutete, würde sie es wieder und wieder versuchen.
    Einige Risiken lohnten, dass man sie einging.

47

    D ie Sonne war vor kurzer Zeit hinter dem Horizont verschwunden; sie war mit stetiger Zielstrebigkeit gesunken, als durchliefe sie geduldig die notwendigen Schritte, wohlwissend, dass die morgige Schlacht gewiss kommen würde. Ein Leuchten erfüllte den westlichen Himmel, der an manchen Stellen eine eigenartige Farbe angenommen hatte. Als Reivan darauf zuging, fragte sie sich, ob irgendein Denker wusste, warum der Himmel zu diesen Zeiten so unmögliche Farben wie Grün und Purpur annahm.
    Dann erreichte sie Imenja und blieb stehen. Die Zweite Stimme starrte auf die Landenge, die in das unheimliche Licht des glühenden Himmels getaucht war. Das Land streckte sich in der Dunkelheit einem kaum sichtbaren Schatten entgegen.
    Sennon. Nordithania.
    »Sie sind noch nicht da«, sagte Imenja.
    »Werden wir übersetzen und Diamyane einnehmen?«, fragte Reivan. Sie hatten diese Möglichkeit bei verschiedenen Gesprächen erörtert.
    »Nein. Wenn wir hierbleiben, sind wir im Vorteil. Die Zirkler können nur in geringer Stärke vordringen, daher können wir uns mühelos einen nach dem anderen vornehmen.«
    »Und wenn die Weißen

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