Das Zeitalter der Fuenf 03 Goetter
gewiss trüben und vielleicht auch für seine Leute Konsequenzen haben würde. Die beste Möglichkeit für die Traumweber bestand darin zu hoffen, dass Imenja ihr Versprechen halten würde.
Wenn die Stimmen die Schlacht jedoch gewannen, würden vielleicht keine Weißen mehr da sein, die die pentadrianischen Götter angreifen konnten. Trotzdem konnten die Stimmen die zirklischen Götter töten, und das war möglicherweise alles, was die Wilden brauchten. Die pentadrianischen Götter hatten bisher keinen allzu schlechten Eindruck gemacht.
Nekaun verfiel in Schweigen, und die Menge jubelte. Dann bedeutete er Imenja und den anderen Stimmen mit einer weit ausladenden Geste, ihm zu den Sänften hinunterzufolgen. Imenjas Lächeln veränderte sich leicht, und Mirar war davon überzeugt, dass es jetzt ein erzwungenes Lächeln war.
Als die Stimmen hinuntergingen, folgte er ihnen mit einigen Schritten Abstand, zusammen mit ihren Gefährten und Ratgebern. Kurz bevor sie die Wagen erreichten, drehte Genza sich zu ihm um, und ihre Augen waren schmal und nachdenklich.
»Hättest du etwas dagegen, wenn der Traumweber mit mir reisen würde, Erste Stimme?«, fragte sie. »Du weißt, ich finde lange Reisen ermüdend.«
Nekaun blieb stehen, um sie mit hochgezogenen Augenbrauen zu mustern. »Es wird wohl kaum eine lange Reise werden«, sagte er. Dann wandte er sich zu Mirar um und lächelte höflich. »Traumweber Mirar, würdest du mir die Ehre erweisen, mir Gesellschaft zu leisten, wenn wir aufbrechen?«
»Die Ehre ist ganz meinerseits«, erwiderte Mirar glatt.
Genza zuckte die Achseln. »Vielleicht später, wenn all das Gerede über Gewalt und Strategie anfängt, ihn zu langweilen.«
Sie nahmen in den Sänften Platz, die von mehreren muskulösen, in prächtige Gewänder gehüllten Sklaven angehoben wurden. Die Armee konnte ihre Anführer deutlich sehen. Und mich, überlegte Mirar grimmig. Er hatte in der vergangenen Nacht die Träume der Traumweber erkundet. Ihre Reaktion auf sein Abkommen mit den Stimmen war gemischt. Einige waren damit einverstanden, andere nicht. Mit wenigen Ausnahmen glaubten sie alle, er sei zu dem Handel gezwungen worden, wahrscheinlich durch die Umstände, vielleicht auch durch eine direktere Drohung.
»Lass dir von Genza nicht das Gefühl geben, du seist zu irgendetwas... verpflichtet«, sagte Nekaun zu ihm, als die Sänfte sich in Bewegung setzte.
»Gewiss nicht«, erwiderte Mirar lächelnd. Als sie im Sanktuarium angekommen waren, hatte Genza aufgehört, mit ihm zu flirten; das brauchte Nekaun allerdings nicht zu wissen.
»Ich finde, ich sollte dich warnen. Sie kann sehr beharrlich sein. Je mehr Widerstand du ihr leistest, umso interessanter wirst du ihr erscheinen.«
»Ich kenne diesen Typ Frau«, versicherte Mirar ihm trocken.
Nekaun kicherte. »Davon bin ich überzeugt. Außerdem weißt du sicher, dass sie dich in Ruhe lassen würde, sobald sie ihre Neugier befriedigt hat. Sie möchte lediglich herausfinden, ob dein Ruf verdient ist, ein Gefühl, das sie gewiss mit vielen Frauen teilt.«
»Ich bin kein Sklave meines Rufs«, erwiderte Mirar.
»Nein, das bist du nicht. Das respektiere ich.« Nekauns Augen leuchteten zufrieden auf. »Du bist ein Mann, der weiß, wann er flexibel sein muss und wann unnachgiebig.«
Mirar verkniff sich eine Grimasse angesichts dieses Hinweises auf seine Bereitschaft, den Stimmen zu helfen. Er lächelte verschlagen. »Ich dachte, es seien nur Frauen, die solche Gerüchte über mich ausstreuen.«
Als die Sänfte sich zwischen den Reihen von Götterdienern und Soldaten hindurchbewegte, hallte die Promenade von Nekauns Gelächter wider.
Als Tamun vom Bug des Bootes aufblickte, lächelte sie. Ihr Bruder stand mit geraden Schultern da, das Haar vom Wind zerzaust. Das Boot schoss durch das Wasser, angetrieben von Magie, geleitet von seiner Willenskraft. Von beiden Seiten des Bugs spritzte Wasser auf, und der Rumpf erzitterte, wann immer er auf eine Welle schlug.
Sie betrachtete die Muskeln seiner Arme, die er sich verdient hatte durch viele Stunden, die er durch den Sumpf gerudert war. Er war männlicher geworden, seit sie hier Quartier genommen hatten. Ihre Schwester war zu einem recht gutaussehenden Bruder geworden. Warum hatte sie das nicht schon vorher bemerkt?
Vielleicht verbrachte sie so viel Zeit mit ihm, dass sie nie zurücktrat und ihn ansah. Aber die Veränderungen waren nicht nur körperlicher Natur. Und Surim hatte sich langsam verändert, um ihr Zeit zu
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