Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitpendel

Das Zeitpendel

Titel: Das Zeitpendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
seinem Vorteil umdrehen konnte.
    »Hören Sie zu«, sagte er mit seiner künstlichen, menschlichen Stimme. »Ich bin bereit zuzugeben, daß sie meine Freundin war, aber nur, wenn sie die Fotoplatte zerstört hat. Die Kommune wird Ihnen bestimmt eine andere Hure schicken, aber sie muß die Schuld auf sich nehmen. Ich werde umgehend von hier verschwinden und dahin zurückgehen, wo ich hergekommen bin. Sie können mir meine Eins nachschicken.«
    »Sie kriegen Ihre Eins. Machen Sie sich keine Sorgen. In Wirklichkeit sind Sie ein guter Student, Zebner.«
    Das sagt er mir jetzt!
    »Geben Sie mir ein Blatt Papier von meinem Arbeitstisch«, befahl der Rull.
    Professor Lowery kam bereitwillig seiner Aufforderung nach.
    »Jetzt treten Sie an die Wand zurück!« Das sagte er nur, damit Lowery nicht sehen konnte, wie eigenartig der Rull schrieb.
    Er schreib ein neues Geständnis in der Form, wie er es mit Lowery besprochen hatte. Natürlich fiel die Selbstmordklausel weg.
    Dr. Lowery nahm es zufrieden in Empfang und verließ die Wohnung. Zebner wartete, bis der Mann das Haus verlassen hatte. Dann holte er rasch seine Ausrüstung und transportierte sie mit dem Fahrstuhl nach unten und in seinen Wagen. Er begegnete niemand, und als er das Auto auf die Straße lenkte, tat er dies in der Gewißheit, daß er nie wieder an diesen Ort zurückkehren würde.
    Etwas später, als sich die Dunkelheit schon über das Universitätsgelände ausgebreitet hatte, lenkte der Rull das Fahrzeug auf den Parkplatz des Forschungszentrums. Der zweite Rull wartete schon auf ihn.
    Die Dunkelheit gab ihnen einen guten Schutz, als sie dem glatzköpfigen Mann auflauerten, der wenige Minuten später auf das Parkgelände fuhr. Gnadenlos töteten sie ihn mit den Energiestrahlen ihrer wahren Körper. Sie kümmerten sich nicht darum, daß die hellen Lichtblitze in der Ecke des Parkplatzes zu sehen waren, denn es war beschlossen, daß in dieser Nacht keine Zeugen am Leben bleiben würden.
    Eilig verstauten die beiden Rull den toten Körper des Wachmanns im Kofferraum seines eigenen Wagens. Der zweite Rull nahm durch Duplikation den Körper des Erschossenen an. Dann ging er in die Empfangshalle, um den alten Wachhabenden abzulösen. Dieser Mann ging sofort nach Hause.
    Gemeinsam prüften die Rull das Kontrollbuch für Anwesende. Es mußten acht Personen in dem Gebäude sein. Sie verschlossen die Eingangstür. Dann gingen sie von Raum zu Raum und töteten die acht mit ihren Energiestrahlen.
    Mit der gleichen Geschwindigkeit arbeiteten sie zielsicher weiter. Zebners Sprengsatz wurde hereingeholt und so abgelegt, daß er nach seiner Auslösung das ganze Gebäude zerstören würde. Dann untersuchten sie die rullsche Raumfähre.
    Wie erwartet, war der Schaden gering. Der Computer hatte in der Zeit, in der er wieder aktiviert gewesen war, neue Energiereserven erzeugt. Dennoch hatte sein Programm entschieden, daß die Fähre erst einer Prüfung unterzogen werden mußte, und er hatte sich selbst abgeschaltet. Er sprang jedoch sofort an, als der Rull ihn auf manuelle Bedienung umschaltete. Die notwendigen Vorbereitungen waren damit erledigt.
    In den Physikvorlesungen hatte der Rull erfahren, daß die Technik der Erde gerade damit begann, ein anderes Verhalten der Materie zu erzeugen. Die Erde verfügte über eine Antigrav-Technik, aber sie erforderte riesige Energiemengen. Das Verfahren war nicht zu verachten, denn mit seiner Hilfe konnten auch große Raumschiffe von Planeten abheben und mit zusätzlichen Antrieben durch das All fliegen.
    Das Verfahren war gut, aber es hielt keinem Vergleich mit der rullschen Technik stand, die mit ihrer kleinen Raumfähre jetzt in der Lage waren, mehrere Stunden im überlichtschnellen Flug zurückzulegen. Die Rull hatten schon vor langer Zeit ein Verfahren entwickelt, mit dem man die Atome überzeugen konnte, so daß sie glaubten, in ihrer unmittelbaren Nähe seien keine andere Massen, wie beispielsweise Planeten. Ein Knopfdruck genügte, um die Atome in ihrem Verhalten so zu verändern.
    Mit den beiden Rull an Bord stieg die Raumfähre vom Dach des Forschungszentrums rasch in den dunklen Nachthimmel. Sobald sie in einer sicheren Entfernung waren, löste der Zebner-Rull den Sprengsatz aus, den sie im Innern des Gebäudes zurückgelassen hatten. Sie warteten einige Sekunden, aber …
    Nichts geschah!
    »Das Mädchen«, erkannte er schließlich, »als sie gestern in mein Schlafzimmer ging, um sich auszuziehen …«
    Er hätte es merken

Weitere Kostenlose Bücher