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Das Zeitpendel

Das Zeitpendel

Titel: Das Zeitpendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Lowery dadurch seine Stelle verlieren. Das war bedauerlich, denn mit seiner idiotischen Lehrmethode unterstützte er unbewußt die Rull. Wenn man ihm noch genügend Gelegenheit und Zeit geben würde, würde er noch Tausende Studenten kaputt machen.
    Aber die Wahrheit war wohl, daß es noch genügend andere von seinem Schlag gab, so wie es andere Kommunen gab, die ihren Mitgliedern ihre Studienabschlüsse organisierte. So war die menschliche Rasse eben im täglichen Leben und Handeln.
    Der Zebner-Rull war schon in der Raumfähre, als er diese Überlegungen anstellte. Er hatte sich auch damit abgefunden, daß die Menschen nun den Verlust der Fähre bemerken würden. Aber immerhin war die Bedrohung für die Rull beseitigt.
    Er ließ seine Gedanken in die Zukunft schweifen. Keiner der Menschen würde bemerkt haben, daß mit den Rull ein mächtiger Feind auf ihrem Heimatplaneten gewesen war, daß sie überprüft worden waren und daß die Rull sicher und unbemerkt wieder verschwunden waren.
    Und daß sie zur rechten Zeit wieder zurückkommen würden. In großer Zahl und Stärke.
     

 
Starfighter 31
    (Koautor H. Ellison)
     
    Das Schiff ist der einzige, existierende Platz.
    Das Schiff sagt, daß ich heute mittag gefoltert werde. Ich fühle schon jetzt die Schmerzen.
    Es scheint mir unfair, ganze drei Tage eher gefoltert zu werden, drei Tage vor der normalerweise einmal im Monat stattfindenden Qual. Aber ich habe schon vor langer Zeit die Erfahrung gemacht, daß es sinnlos ist, das Schiff nach Erklärungen zu fragen.
    Ich glaube, irgend etwas ist heute anders. Es wird etwas geschehen. Heute morgen zog ich meinen Raumanzug an und ging nach draußen. Das kommt selten vor. Aber ein Bildschirm war von einem Meteoriten getroffen worden. Ich bin dabei, ihn zu ersetzen. Das Schiff würde sagen, ich bin böse, weil ich mich umsehe, während ich meine Arbeit mache. Ich würde das auch nicht an den verbotenen Stellen im Innern tun. Aber ich habe schon als Kind festgestellt, daß das Schiff mich nicht so genau beobachten kann, wenn ich draußen bin.
    Daher werfe ich nun ein paar vorsichtige Blicke in den tiefschwarzen Weltraum und auf die Sterne.
    Einmal fragte ich das Schiff, warum wir nie zu den glänzenden Punkten fliegen, die es Sterne nennt. Für diese Frage mußte ich einmal zusätzlich auf die Folter und mir eine lange Erklärung anhören, daß alle diese Sterne Planeten haben, auf denen Menschen leben, und wie bösartig diese Menschen sind. Das Schiff stauchte mich regelrecht zusammen und sagte Sachen, von denen ich noch nie etwas zuvor gehört hatte und daß es die bösartigen Menschen während des Krieges mit den Kyben verlassen hatte. Und daß es von Zeit zu Zeit zu einem Zusammenstoß mit den bösartigen Menschen kam, bei dem aber der Energieschirm uns vor Schaden bewahrte. Ich weiß nicht, was das alles bedeutet, was das Schiff sagt –; ich weiß nicht einmal genau, was ein Zusammenstoß ist.
    Der letzte Zusammenstoß muß vor der Zeit gewesen sein, an die ich mich erinnern kann. Oder mindestens bevor das Schiff meinen Vater tötete, als ich vierzehn Jahre alt war. Als er noch lebte, schlief ich die meiste Zeit Tag und Nacht, ohne daß es dafür eine Erklärung gab. Erst seit ich vierzehn war und meinen Wartungsarbeiten nachging, schlafe ich nur noch die normalen sechs Stunden pro Nacht. Das Schiff sagt mir, wann Nacht ist und auch, wann Tag ist.
    Ich knie hier in meinem Raumanzug und fühle mich winzig auf der grauen Rundung aus Metall in der umgebenden Schwärze. Das Schiff ist riesig. Über fünfhundert Fuß lang und etwa hundertfünfzig Fuß dick an der größten Stelle. Wieder habe ich das eigenartige Gefühl, das mich hier draußen immer befällt. Angenommen, ich gäbe mir einen Stoß und ich flöge zu den glänzenden Lichtpunkten. Würde ich sie erreichen können? Ich glaube, das würde mir gefallen, denn es muß doch noch andere Plätze geben als das Schiff.
    Wie in der Vergangenheit, verdränge ich traurig diese Gedanken. Wenn ich es nämlich versuche und das Schiff mich fängt, dann werde ich richtig gefoltert.
    Meine Reparaturarbeiten sind erledigt. Ich klettere zur Luftschleuse zurück und öffne sie mit dem Handrad. Dann lasse ich mich in das hineingleiten, was trotz allem – das muß ich zugeben – ein Platz ist, der Sicherheit ausstrahlt. Da sind die erleuchteten Gänge, die großen Lagerhallen mit der Ausrüstung und den Ersatzteilen, die Tiefkühlräume mit den Nahrungspaketen (genug, sagt das

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