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Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Titel: Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theseus Verlag
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andere dann auf meine Argumentation aggressiv reagieren sollte, ist das wiederum sein Problem. Solch eine Haltung ist die beste für uns.
    Wann immer sich Konflikte ergeben, versuchen wir einfach, unsere Haltung zu bewahren. Es ist jedoch nicht so, dass wir dabei Reaktionen unterdrücken sollen, das wäre dann ja nur verdrängte Aggression – und hilft uns nicht weiter. Es geht vielmehr darum, dass wir einfach versuchen, unsere ausgeglichene Haltung aufrechtzuerhalten – die bekanntlich in unserer Mitte liegt. Wir halten uns aufrecht und atmen bewusst.
    Wenn immer möglich, halten wir uns aufrecht und bewusst. Das ist für alles die beste Ausgangslage.
    Wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz sitzen, können Sie das jeden Tag für sich üben. Versuchen Sie, die Haltung des Zazen also möglichst auch im Alltag zu finden. Wenn es keinen Konflikt gibt, sitzen Sie aufrecht und atmen bewusst. Und wenn es einen Konflikt gibt, sitzen Sie aufrecht und atmen bewusst. Und wenn es nötig ist, dann reagieren Sie.
    So können Sie die Haltung der Meditation zur Haltung des Alltags machen. Wenn Sie regelmäßig Zazen praktizieren, werden Sie darin eine Kraft finden, die Sie dann auch in alltäglichen Situationen für sich nutzen können. Die Kraft liegt in dieser Haltung, die Sie Tag für Tag auf Ihrem Kissen einüben.
    Zazen bedeutet, eine aufrechte und aufrichtige Haltung zu entwickeln.
    Und Zen als Ganzes meint entsprechend nichts anderes, als dass wir alles dieser richtigen Haltung überlassen.
    Das ist im Grunde alles, was wir tun. Wir geben uns jeden Tag Zeit, uns in einer ausgewogenen, tiefen Haltung zu üben – und entdecken dann, wie sehr uns das in unserem ganzen Leben hilft. Solange man es nicht selbst praktiziert, kann man natürlich nicht glauben, dass so etwas Einfaches so viel bewirken kann – aber das macht ja nichts. Es ist nicht unser Problem, wenn jemand das nicht glaubt. Für mich selbst spielt es keine Rolle. Ich muss niemandem etwas beweisen. Ich praktiziere einfach mein Zen und schreibe über diese Erfahrung. Das ist alles.
    Ich wünsche zwar jedem Menschen, dass er die Wirkung von Zazen entdeckt, und ich möchte tun, was ich kann, damit andere diese Erfahrung machen können, aber missionarischer Eifer ist dafür nicht nötig.
    Im Grunde bin ich einfach nur glücklich, dass ich das alles für mich entdeckt habe. Und aus dieser Dankbarkeit entsteht ein gewisses Mitteilungsbedürfnis. Aber dabei geht es eigentlich mehr um das Teilen. Um das Teilen einer Erfahrung. Indem man schreibt und erzählt, teilt man etwas. Und das Schöne am Schreiben ist, dass man mit Menschen etwas teilen kann, die man gar nicht kennt. Irgendwo sitzen Sie und lesen dieses Buch, und vielleicht empfinden Sie durch all die Worte, dass wir etwas miteinander teilen. Oder Sie empfinden nicht so, und dann wissen Sie, dass ich wenigstens die Haltung mit Ihnen teile, dass auch das kein Problem ist.
    So oder so teilen wir also etwas miteinander: entweder Zen oder die Einsicht, dass es völlig okay ist, wenn wir Zen nicht miteinander teilen. (Und ich finde, das ist eine ausgesprochen schöne Basis, um wieder auf das Thema der aufrichtigen Haltung zurückzukommen.)
    Indem wir also richtig und ausbalanciert sitzen, geraten wir immer mehr ins physische Gleichgewicht, und das unterstützt uns auch darin, unser psychisches Gleichgewicht zu finden. Dabei ist uns meist gar nicht klar, wie sehr diese Dinge zusammenhängen. Wenn wir jedoch lernen, unser Leben aus der richtigen Haltung heraus anzugehen, wird uns das klarer werden.
    Wenn wir geduldig üben, werden wir entdecken, dass es einen Punkt in uns gibt, von dem unsere ganze Haltung ausgeht (die körperliche wie auch die geistige). Im Zen wird dieser Punkt „Tanden“ genannt. Wenn das Hara das Zentrum des Körpers ist, dann ist der Tanden wiederum der Mittelpunkt des Hara: also der Mittelpunkt des Zentrums von allem. Oder: das Auge des Hurrikans, in dem es absolut ruhig ist.
    Shodo Harada, der japanische Zen-Meister, der ein empfehlenswertes Buch mit dem Titel „Der Weg zu Bodhidharma“ geschrieben hat, sagt darüber etwas sehr Hilfreiches: „Wir können spüren, dass das Zentrum, der Tanden, sehr stark und fest wird. Es ist sehr wichtig, dass wir diese Fülle im Unterbauch spüren. Dort findet sich eines der Zentren des vegetativen Nervensystems, welches sich um die Verteilung der

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