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Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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nicht.
    Die Bergung der TUTMOSIS geschah ohne besondere Umstände. Ein Kampfbootträger
kam längsseits, öffnete seinen Hangar und manövrierte so, dass
das Wrack leicht und sicher ins Innere glitt.
     
    »Ich danke Ihnen für Ihre Suche, Ihr schnelles Erscheinen und hoffe,
dass die Kontakte schneller hergestellt werden können«, sagte Louis
Baricad und schüttelte Allman-Ward die Hand. In den Augen des Chefs lag
ein Funkeln, das Louis beunruhigte.
    »Sie haben sicher Anweisungen für uns mitgebracht?«, fragte Iron,
der zusammen mit Green und Rahard Perera im Hintergrund der geräumigen
Messe des Flaggschiffs stand.
    »Hier sind sie.« Allman-Ward griff in seine Brusttasche und zog einen
Datenträger hervor, der auf der Stirnseite das blutrote Siegel des Imperiums
trug. Er legte die Schutzhülle in die ausgestreckte Hand des Kapitäns.
Mit einer entschlossenen Bewegung riss Louis die Klappe auf, schob den Chip
in ein Lesegerät und las langsam, prägte sich jedes einzelne Wort
ein. Dann drehte er den Schirm, sodass der Flottillenchef den Text lesen konnte.
    Allman-Ward las, und sein Gesicht spiegelte deutlich den Ärger wider, den
er bei der Lektüre empfand. In dem Brief stand nichts anderes, als dass
Louis Baricad für diesen Einsatz das Oberkommando übertragen wurde.
Louis dankte knapp, legte die Hand an die Mütze und verließ mit den
anderen drei Militärs die Messe. Allman-Ward machte sich in drastischen
Flüchen Luft.
     
    Die erste Aktion war, dass sie sich mit drei Zerstörern und vier kleinen
Booten dem Planeten näherten. Nachdem der Raum um Alpha abgesucht worden
war, wussten die Männer, dass keines der fremden Schiffe sich mehr in diesem
Sektor befand. Inzwischen hatten andere Abteilungen der Flotte Arbeit. Die Nachrichtenabteilung
hatte von Iron die Informationen gesendet erhalten, in denen die Signale der
fremden Schiffe aufgezeichnet waren. Zwanzig Mann bemühten sich um die
Entzifferung der Signale.
    Die sieben Schiffe aber rasten hinunter auf Alpha. Baricad befand sich im ersten
Zerstörer. Sie schossen über den Pol, der als kristallweiße
Fläche von unregelmäßigem Rund unter ihnen lag. Die Schiffe
zogen dünne Streifen hinter sich her – die Geschütztürme
waren ausgefahren. Es herrschte höchste Alarmbereitschaft.
    Dann sahen sie die Wüste.
    Vergrößernde Schirme rissen Einzelheiten aus der Dämmerung.
Hier flackerten Lichter auf, dort sprühten gigantische Flammen aus den
Wracks, die reihenweise auf dem Sand lagen. Die kleinen Boote warfen schützende
Schirme aus, als sich die ersten Bodenluken öffneten. Die Zerstörer
ließen sich senkrecht abkippen, und die Bombenschächte öffneten
sich. Laserschützen erledigten schnell und sicher die einzelnen Abwehrnester.
Dann zogen die Schiffe hoch – hinter ihnen blieb das Feld in der Wüste
zurück, in dem jetzt fieberhafte Tätigkeit herrschte. Dann explodierten
die drei Bomben.
    Sie verwandelten das Fabrikationszentrum dieses Teiles des Planeten in eine
schmelzende, detonierende Landschaft. Die Dächer der Gebäude brachen
zusammen, die Mauern wurden schwarz, dann fegte sie der ungeheure Druck zur
Seite. Fertige Raumschiffe verbrannten. Roboter blieben stehen, bis sie der
Explosionsdruck erfasste und wie trockene Blätter weiterwirbelte. Die Schiffe
zogen in einer steilen Kurve hoch.
    »Das war der erste Versuch, die kriegerische Aktion etwas einzudämmen.
Sind wir dadurch einem Kontakt näher gekommen?«, fragte Iron, der
neben Louis in der Kanzel des Zerstörers saß.
    »Ich bedaure es selbst. Wir müssen ihnen zeigen, dass wir ihren Angriffen
nicht hilflos gegenüberstehen.«
    Der Kapitän sah die ersten Schiffe der wartenden Flotte auftauchen. Ein
Lautsprecher knackte.
    »Hier Nachrichtenabteilung. Kapitän Baricad?«
    »Ich höre«, sagte Louis und sah zu, wie der Steuermann das Schiff
wieder in eine Position brachte, auf der die gesamte Flotte langsam ohne Fahrt
den Planeten umrundete.
    »Es sind, während Sie den Angriff flogen, Signale aufgefangen worden.
Auch Shemnouk von Rostrova hat sich eingefunden und hilft uns.«
    »Danke«, meinte Louis. »Ist irgendetwas entziffert worden?«
    »Nein, noch nichts«, erwiderte der Flottenführer.
    »Versucht es weiter. Wahrscheinlich kommen wir nur zu einem positiven Ergebnis,
wenn wir wissen, was sie uns mitteilen wollen.«
    Louis stand auf und legte seinen Finger auf den Knopf.
    »Natürlich.

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