Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das zweite Imperium der Menschheit

Das zweite Imperium der Menschheit

Titel: Das zweite Imperium der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
Vom Netzwerk:
Flusses und über das jenseitige Ufer.
Bäume und Büsche flogen an ihnen vorbei. Der Jäger deutete stumm
nach links. Serai drehte am Steuer.
    Die bizarre Landschaft des Lavafeldes blieb hinter ihnen zurück. Sie schossen
unter einem Baumriesen mit pendelnden Lianen hindurch und jagten weiter. Cerac
riss an der Schulter des fahrenden Eurasiers und deutete schnell nacheinander
auf seine Ohren und dann in die Luft. Serai ging vom Geschwindigkeitsregler,
drehte den Kopf zum Horizont und lauschte kurz. Dann riss er fluchend das Steuer
nach rechts, gab rücksichtslos Gas und steuerte den Gleiter unter einen
Baum.
    Surrend kam die Energieturbine des Lasergeschützes auf Touren. Der Soldat
blieb im Boot; Serai sprang aus seiner Sitzschale. Er riss die Waffe heraus
und lief einige Schritte hinaus in die Wiese. Neben ihm stand der Jäger.
Serai deutete noch einmal nach oben.
    Ein hohes Geräusch kam von jenseits der Waldgrenze, wurde stärker
und schien sich zu nähern. Es war ein Ton, den schnell laufende Flügelschrauben
erzeugen, die geräuschlos bewegt werden. Dann sahen sie die Maschine.
    Sie hatte die Form eines Tropfens, von dem drei Verstrebungen abzweigten, die
an ihren Spitzen Kugeln trugen. Über diesen Kugeln befanden sich die charakteristischen
Bilder rotierender Schrauben. Die vordere Seite des Tropfens war durchsichtig.
Dahinter bewegten sich Schatten. Die Maschine überquerte die Senke, flog
dicht über dem Boden dahin und schien der Siedlung entgegenzustreben. Dann
hielt sie an, drehte sich herum und flog zurück.
    Knackend wurde das Lasergeschütz entsichert. Die Gestalten unter dem Baum
standen, als seien sie erstarrt. Langsam hob Bill seine Waffe und richtete den
Lauf auf den Vorderteil der Flugmaschine. Sie war näher gekommen, zögerte
und machte einen plötzlichen Satz nach vorn. Wieder hielt sie an; das Motorengeräusch
wurde lauter. Sie landete. Zehn Meter trennten die Maschinen voneinander. Cerac
sah zu, wie sich ein schmaler Einstieg an der Seite öffnete.
    Ein Kopf mit einem schwarzen Helm schob sich heraus, dann folgte der Lauf einer
Waffe. Schließlich, nach einer endlosen Minute, standen fünf Wesen
vor den Menschen. Vier der Fremden waren mit einer Art Schuppenpanzer bekleidet
waren; der fünfte trug eine weiße Toga, mit einem schwarzen Gürtel
zusammengebalten.
    »Olgar – ich bin hier, Mike!«, brüllte Michael.
    Der Jäger trat langsam vor. Er sah sich zögernd nach dem Wissenschaftler
um, dann ging er rasch einige Schritte. Das silbergraue Wesen mit dem runden
Kopf öffnete den Mund und sagte leise etwas zu dem Jäger. Mike nickte
entschlossen, dann drehte er sich um.
    »Kommen Sie, Serai. Begrüßen Sie unsere Freunde.«
    Der Eurasier wartete noch einige Sekunden, dann gab er sich einen Ruck. Er hatte
noch nie solch ein Wesen gesehen. Er ging zögernd fünf Schritte nach
vorn, steckte entschlossen seinen Laser ein und ergriff die ausgestreckte Hand
des togabekleideten Wesens. Dann sagte er langsam:
    »Wir sind gelandet, um die Siedlung zu besuchen und ihr die Erfüllung
unseres Planes zu verkünden. Wir kommen vom Reich der Mitte, das wir das
Zweite Imperium nennen.«
    »Wir haben euch landen gehört.«
    Serai war erstaunt. Er vernahm absolut menschliche Laute, in einer dunklen,
aber nicht unverständlichen Version der Imperiumssprache. Er ließ
die Hand los und deutete auf die gepanzerten Wesen.
    »Wer ist das?«, fragte Serai verwundert.
    »Das ist die Schiffsbesatzung«, gab Michael zur Antwort. »Sie
scheinen gleichzeitig mit euch gelandet zu sein. Jedenfalls ist es ebenfalls
ihr Ziel, diese Leute abzuholen. Sie sind vor achtzig Jahren mit ihrem Raumschiff
hier notgelandet, nachdem sie von einem Schiff des Imperiums beschossen worden
waren.«
    Serai lachte auf. Er drehte sich um, breitete die Arme aus und winkte seinen
Freunden.
    »Kommt her, sie verstehen sogar unsere Sprache.«
    »Es war mühsam genug, sie ihnen beizubringen und umgekehrt«,
sagte Rimson, erklärte es dem Mutationsforscher und wechselte schnell einige
Sätze mit seinem Freund. Mit den Waffen in den Händen kamen die anderen
näher. Sie schienen dem Frieden nicht zu trauen. Cerac ging zu dem Fremden,
richtete einige Fragen an ihn und stellte die Dinge klar.
    »Wir kommen aus dem Zentrum der Galaxis. Hiorakonpolis ist eine Siedlung
von uns. Wie kamt ihr auf diesen Planeten?«
    Der Fremde antwortete. Er wurde unterstützt

Weitere Kostenlose Bücher