Das zweite Imperium der Menschheit
von Michael, der seine Sätze
vollendete oder ihm weiterhalf.
»Ein Schiff kreuzte unseren Kurs – vor achtzig Jahren, wie Mike sagt.
Wir suchten nach einem verschwundenen Schiff unserer Expedition und trafen auf
eine Kugel und wollten sie anfliegen. Als wir Signaltorpedos abschossen, nachdem
unsere Worte nicht verstanden worden waren, zerschoss uns ein Geschütz
die Aufbauten und zerstörte wertvolle Geräte. Wir kamen mühevoll
bis hierher und gründeten eine Siedlung. Wir hofften immer, dass unser
Planet nach uns suchen würde ...«
»Und?« Der Jäger nickte.
»Heute kam endlich das Schiff. Sie sagten, dass sie die Signale auffingen,
die wir sendeten. Wir hatten zwei Frequenzen, auf einer strahlten wir den Ruf
der Menschen aus, auf der anderen unseren Hilferuf an ein Schiff unserer Welt.
Wir konnten nur einen Körper orten.«
»Wir empfingen nur das Signal unserer Siedlung. Wie konntet ihr orten?«
»Die Geräte waren nicht zerstört worden. Sie funktionierten auch
vom Boden aus. Energie erzeugten wir mit dem Rest unserer Maschinen.«
Cerac lachte und schüttelte noch einmal die Hand des Jägers. Die Besatzungsmitglieder
des fremden Schiffes standen stumm da. Olgar, der Jäger, übersetzte
ihnen das, was er dem Kapitän erklärt hatte. Dann redete Cerac weiter.
»Hier«, sein Arm deutete auf Bill, der seine Waffe einsteckte, »steht
der Meisterschütze, der damals euer Schiff zerschoss. Wir dachten ernsthaft,
dass eure Schiffe – es gab einige Zusammenstöße! – unseren
Kontakt nicht suchten, sondern jedes Mal sofort auf uns zu schießen begannen.
Natürlich verteidigten wir uns. Das ist die Lösung des Rätsels.
Wir, wie ihr uns hier seht, waren in dem Schiff vor achtzig Jahren, das euch
zum Notlanden brachte. Es tut uns Leid.«
»Jetzt ist alles vorbei. Was können wir noch tun?«
Michael übersetzte zusammen mit Olgar die Sätze Ceracs. Die runden
Gesichter der Fremden zeigten, dass sie verstanden. Sie waren nicht wütend,
aber sie schienen auch nicht gesinnt, diesen Zusammenstoß zu vergessen.
Schließlich waren sie Soldaten und konnten nicht mehr tun, als ihre Kommandanten
ihnen befahlen. Aber Mike fand eine Lösung.
»Ich schlage vor, dass wir zusammen in die Siedlung der Honns – so
nennen sie sich – fliegen und dort mit dem Kommandanten verhandeln. Sie
sind recht umgänglich, wenn sie erst einmal von den sauberen Absichten
überzeugt sind. Die Unterhaltung wird schwierig werden, aber fast alle
Siedler können unsere Sprache und viele von uns beherrschen Honni. Gut?«
»In Ordnung. Serai, fliegst du uns hin?«
»Weiß Mike Bescheid?«, fragte der Käpten zurück.
»Ich bringe euch zuverlässig hin.«
Der gläserne Tropfen wendete und flog ihnen voran. So landeten sie auf
dem weißen Sand der Siedlung, auf dem das fremde Schiff stand. Überall
wimmelte es von Soldaten in schwarzen Panzern. Sie hatten begonnen, alles ins
Schiff zu schaffen. Geschützkuppeln öffneten ihre Torpedorohre, als
sie das fremde Boot ausmachten. Dann landeten die beiden Flugapparate. Die Gruppen
stiegen aus und begaben sich in das Innere des Schiffes. Sie blieben lange darin.
Brüllend bewegte sich die Stahlnadel in großer Höhe über
der Oberfläche Hiorakons. Sie startete zurück nach Terra Center und
ließ Hiorakon, die GLOSTER STAR und das Schiff der Fremden unter sich.
In einer Woche würden sie in Desert Center landen. Sie hatten alles erreicht,
was sie erhofft hatten. Nachdenklich murmelte Cerac:
»Das überstieg weit unsere Erwartungen. Das Imperium wird erstaunt
und begeistert sein. Wir bringen ihnen den Wunsch einer außergalaktischen
Großmacht, mit uns in kulturellen und wirtschaftlichen Kontakt zu treten.«
Marco, der Imperiumsforscher, legte die Kopie der Chronik zur Seite und sah
zu Cerac hinüber. Leise sagte er:
»Die einzigen Schwierigkeiten waren, dass sie uns nicht glauben wollten,
dass wir damals aus Notwehr gehandelt haben, oder besser gesagt, aus Notwehr
zu handeln meinten. Sie waren schwer zu überzeugen.«
Bill Beaufort rieb sich die Hände. Er hatte mit dem Leiter des Geschützdecks
eine lange Unterhaltung mit einem Dolmetscher der kleinen Siedlung gehabt und
sich die Mechanik der fremden Geschütze erklären lassen. Dann führte
er Zielübungen mit seinem Laser vor und erntete große Bewunderung.
Jean Andreatta hatte die Zeit zwischen Landung und Start dazu benutzt, Untersuchungen
zu
Weitere Kostenlose Bücher