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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ihm der Sonnenprojektor zur Verfügung, der inzwischen technisch ausgereift war.
    Es braucht an dieser Stelle nicht erwähnt zu werden, daß die Generatoren des Sonnenprojektors längst in Position gegangen waren und daß sich Haynes' Flotte auf diese Waffe eingestellt hatte. Sie bot einen erstaunlichen Anblick; in jedem normalen Raumkampf hätte ihre Formation als äußerst unvorteilhaft, wenn nicht gar selbstmörderisch gelten müssen. Aber der Admiral, dem zum erstenmal in seinem Leben genaue Daten über den Gegner zur Verfügung standen, wußte, was er tat.
    Seine Schiffe flogen dem Gegner nicht entgegen, sondern verharrten bewegungslos innerhalb der Grenzen des klovianischen Sonnensystems. Die schweren Einheiten bildeten dabei keine zusammenhängende Gruppe, sondern einen weiten Ring, während das Zentrum nur aus einer Formation Schwerer Kreuzer bestand.
    Als die Fernschirme der Erkundungsschiffe Feindberührung hatten, wichen die kleinen Beobachter, die Schweren und Leichten Kreuzer und die Schlachtschiffe aus; das gewaltige Zentrum der boskonischen Flotte öffnete sich, und die Boskonier setzten ihren Anflug fort – ins Nichts.
    Doch sie stoppten nicht, denn ohne Befehle durften sie die Anflugformation nicht ändern – und ihr Flaggschiff schwieg. Die Kommandeure versuchten vergeblich mit der Befehlszentrale Verbindung aufzunehmen. Vielleicht wunderten sie sich kurz über die Art der technischen Störung, die ihr Flaggschiff zum Schweigen verurteilte, doch sie hatten ihre Befehle, die eine Vernichtung Klovias vorschrieben. Also hielten sie ihren Kurs – bereit, jeden Gegner, der sich ihnen in den Weg stellte, zu überrennen.
    Doch die boskonische Streitmacht stieß ungehindert ins Leere. Als Admiral Haynes den Augenblick für gekommen hielt, verdunkelte sich plötzlich Klovias strahlende Sonne, bis sie kaum noch zu sehen war. In dem von den Patrouillenschiffen geräumten Sektor leuchtete Sekundenbruchteile später der Strahl des Sonnenprojektors auf – der von einer Energiemenge getragen wurde, wie sie aus der Umwandlung von vier Millionen Tonnen Materie pro Sekunde hervorgeht.
    Schiffe aller Klassen, die von dem Strahl ergriffen wurden blitzten kurz auf und verschwanden; es gab und gibt keine wirksame Abwehr gegen den Energiesturm eines Sonnenprojektors. Nur die von den Boskoniern mitgeführten Geschoßplaneten blieben aufgrund ihrer Größe vor der Vernichtung bewahrt, wurden jedoch schwer verwüstet. Antriebsstationen und Bergenholm-Generatoren zerschmolzen in Sekundenbruchteilen zu nutzlosen Metallhaufen, so daß die Planeten zu ungefährlichen Himmelskörpern wurden.
    Auch die Negasphäre vermochte der unvorstellbare Strahl außer Gefecht zu setzen. Ihre Anti-Masse verringerte sich natürlich nicht – eher vergrößerte sie sich noch –, aber ohne Leitstationen waren sie mehr eine Gefahr für die überlebenden boskonischen Schiffe als für die Patrouilleneinheiten. Einige Negabomben kollidierten sogar mit frei treibenden Geschoßplaneten und gingen in ihnen auf, wobei sie eine gefährliche Strahlung freisetzten.
    Als der Strahl erlosch, erstrahlte Klovias Sonne im alten Glanz. Der Sonnenprojektor ist seiner Natur nach eine unbewegliche Waffe, die nur beschränkt eingesetzt werden kann. Ihre Arbeit war daher schnell getan; jetzt waren die Vereinten Flotten am Zuge.
    Da die Schlacht um Klovia seitdem unzählige Male in allen Schulen der Zivilisation nachvollzogen worden ist, ist es nicht erforderlich, an dieser Stelle noch einmal auf die Einzelheiten einzugehen.
    Jedenfalls handelte es sich um einen einzigartigen Kampf – um eine Schlacht ohne Beispiel. Sie unterschied sich so sehr von allen herkömmlichen Raumkämpfen, daß sich die Strategen immer wieder für sie interessiert haben.
    Im Grunde ist im All ein direkter Kampf unmöglich, doch bei der Schlacht um Klovia war alles anders. Mit der überraschenden Vernichtung eines großen Teils der Flotte löste sich die boskonische Formation auf. Die Offiziere wußten, daß sie von ihrem Flaggschiff keine Befehle mehr erwarten konnten und daß ihre Lage hoffnungslos war. Die Kommandanten der einzelnen Schiffe nahmen ihr Schicksal in die eigenen Hände und gingen zum Angriff über, wie es ihnen gefiel. Das Ergebnis war derart phantastisch, daß die Kommandozentrale der
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praktisch außer Gefecht gesetzt war. Das vollkommenste Navigationssystem vermochte nichts gegen einen Gegner auszurichten, der auf einem Einzelkampf bestand. Und so entwickelte sich

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