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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Cartiff mit einem unwägbaren Ausdruck. »Wissen Sie, wie es den Leuten ergeht, die sich hier unabhängig betätigen wollen? Glauben Sie tatsächlich, daß Sie gegen uns kämpfen können?«
    »Nicht kämpfen, mein Lieber«, erwiderte der Lens-Träger und unterdrückte ein Gähnen. »Ich werde Sie einfach ignorieren und Sie – wenn Sie aufbegehren – wie eine Fliege zerquetschen, das ist alles. Und teilen Sie Ihrer Nummer Eins mit, daß ich mein Einkommen mit niemandem teile. Falls es ihn interessiert – ich bin auf der Suche nach einem guten Hauptquartier. Wenn sich in dieser Gegend keine Möglichkeit bietet, ziehe ich weiter. Andernfalls werde ich mich hier niederlassen, selbst wenn sich mir Klono oder der Teufel persönlich in den Weg stellte!«
    Der Fremde erhob sich und starrte mit mühsam unterdrückter Wut auf sein Gegenüber herab. Seine Hände lagen auf der Tischplatte. »Sie wollen es also auf einen Krieg ankommen lassen, Kapitän Cartiff?« fragte er.
    »Bitte nennen Sie mich nicht ›Kapitän‹ Cartiff, bitte«, sagte Kinnison und tauchte seine rechte Hand vorsichtig in eine Fingerschale. »Es genügt, wenn Sie mich mit ›Cartiff‹ anreden, mein Lieber, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Schlichtheit und Vornehmheit – das sind meine Prinzipien.«
    »Nicht mehr lange«, erwiderte der andere. »Nummer Eins wird Sie vernichten, ehe Sie hier einen einzigen Stein umgesetzt haben.«
    »Darum bemüht sich die Patrouille seit Monaten, und ich bin immer noch im Geschäft«, sagte Kinnison leise. »Um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, möchte ich Ihren Boß bitten, nicht nur ein einziges Schiff auf mich anzusetzen, sondern gleich eine ganze Flotte, die zudem gut bewaffnet sein sollte. Mit den Primärstrahlern der Patrouille habe ich es schon erfolgreich aufgenommen.«
    Von seinen Leibwächtern umgeben verließ Kinnison das Restaurant. Das Gespräch war zu seiner Zufriedenheit verlaufen. Bei Nummer Eins konnte es sich zwar nicht direkt um Menjo Bleeko handeln, aber die Nachricht würde den Herrscher von Lonabar schnell erreichen. Kinnison war bereit. Er konnte sich noch ein paar Tage Ruhe gönnen und der Bande von Zwilniks vielleicht eine kleine Chance geben – aber dann führte ihn sein Weg nach Lonabar.

9
    Doch er war kaum zwanzig Meter gegangen, als er seine Meinung änderte und in das Restaurant zurückkehrte. Der Fremde saß noch immer an dem Tisch, den er eben verlassen hatte.
    »Sie haben es sich also überlegt«, höhnte er, als er Kinnison erblickte. »Sie wollen also doch noch zu Kreuze kriechen! Das Dumme ist, daß ich Ihnen leider nicht sagen kann, ob das Angebot noch gültig ist.«
    »Ich rate Ihnen, Ihren Mund im Zaum zu halten«, erwiderte Kinnison im Gesprächston. »Ich bin nur zurückgekommen, um Ihnen zu sagen, daß ich die Herausforderung Ihrer Nummer Eins annehme. Kennen Sie Checuster?«
    »Natürlich«, erwiderte der Zwilnik überrascht.
    »Dann kommen Sie bitte mit. Ich will Ihnen beweisen, daß ich nicht bluffe.«
    Die beiden Männer suchten eine Visiphonzelle auf und stellten eine Verbindung mit Checuster her, dessen überrascht-freudiges Gesicht verriet, wie bekannt Cartiff auch in dieser Raumgegend war.
    »Sie kennen mich«, begann Kinnison. »Mein Name ist Cartiff. Ich werde mich übermorgen abend in Ihrem alten Lagerhaus einfinden. Sagen Sie Ihren Jungens Bescheid. Wenn es Ware gibt, die Ihren Leuten zu heiß geworden ist, stehe ich als Käufer zur Verfügung. Ich zahle entweder in Patrouillenwährung oder in Platinbarren – ganz nach Belieben.«
    Dann wandte er sich an den Gesandten von Nummer Eins. »Haben Sie's mitbekommen?«
    Der Mann nickte.
    »Dann geben Sie's an Ihren Boß weiter.« Und Kinnison schritt davon.
    Bei seinen Geschäften hatte Cartiff bisher niemals Waffen getragen, während seine Leibwächter wohl nicht viel mehr als schnelle Schützen waren. Es gab daher keinen Grund für Nummer Eins, die Beseitigung Cartiffs für besonders schwierig zu halten. Er sollte jedoch eine unangenehme Überraschung erleben, denn der Juwelier kam am übernächsten Abend in einem schweren gepanzerten Fahrzeug, das schon fast an einen Tank erinnerte. Langsam schob es sich durch das große Tor der alten Lagerhalle. Seine Schutzschirme schimmerten bösartig, und die Mündungen der großen Projektoren mahnten die versammelten Männer zur Vorsicht. Der Panzer kam zum Stillstand, eine Tür öffnete sich, und Kinnison stieg aus. Er trug einen schweren Schutzanzug und hatte einen

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