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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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versuchte sich immer wieder im Juwelengeschäft – auf etwas anderes verstand er sich offensichtlich nicht –, kam auf diese Weise jedoch nicht weiter. Wo immer er sich niederließ, war er bald entdeckt und mußte wieder fliehen.
    Immer tiefer geriet er auf diese Weise in die Verstrickung des Verbrechens. Bald versuchte er sein Heil als Hehler für Juwelen, wurde jedoch immer wieder von den Männern der Patrouille aufgespürt. Nach einigen Monaten war sein Name in der ganzen Galaxis bekannt.
    Gezwungenermaßen wurde er ein reisender Hehler, der stets zur Flucht bereit war. Sein Schiff war ultraschwarz, wie ein Superschlachtschiff bewaffnet und hatte, wie die Nachrichtendienste berichteten, eine Mannschaft an Bord, die sich aus den härtesten und rücksichtslosesten Verbrechern des Universums zusammensetzte. In den nächsten Wochen und Monaten machte sich Cartiff einen Spaß daraus, die sagenumwobensten Juwelen anzukaufen, die es in der Galaxis gab – Juwelen, um die sich blutrünstige Geschichten von Mord und plötzlichem Tode rankten – und er rühmte sich dieser Käufe. Während er seinen Häschern immer wieder hohnlächelnd Trotz bot und sich nach und nach zum Feind Nummer Eins der Patrouille machte, näherte er sich langsam und unauffällig dem unerforschten Spiralarm, in dem der Planet Lonabar lag. Und je weiter er sich vom irdischen Sonnensystem entfernte, desto mehr veränderte sich seine Juwelenkollektion. Nur seine Perlensammlung blieb erhalten, da er stets eine besondere Vorliebe dafür gehabt hatte. Dagegen trennte er sich von seinen Diamanten, Smaragden, Rubinen und Saphiren und erwarb statt dessen in größerem Umfang borovische Feuersteine, manarkanische Sternentropfen und Hunderte von anderen prächtigen Edelsteinen, die auf Lonabar einen gewissen Wert haben mochten.
    Mit zunehmender Entfernung von der Hauptgalaxis vergrößerte sich auch Cartiffs Geschwindigkeit, so daß die Patrouille seine Spur bald verloren hatte. Trotzdem ließ er sich auf kein Risiko ein. Seine Leibwächter bewachten ihn jede Sekunde; sie schritten neben ihm her, standen während des Essens hinter ihm und saßen an seinem Bett, während er schlief. Er war ein gut bewachter und daher gefährlicher Mann.
    Als solcher wurde er eines Tages von einem Unbekannten angesprochen, als er gerade in einem Restaurant zu Abend essen wollte. Ein hochgewachsener Mann im Abendanzug, der eine Art Fischgesicht hatte, näherte sich seinem Tisch. Er hatte die Arme angewinkelt und mit den Fingern das Zeichen »Ich bin unbewaffnet« gebildet.
    »Kapitän Cartiff, nehme ich an. Darf ich einen Augenblick an Ihrem Tisch Platz nehmen?« fragte der Fremde höflich in der Sprache des freien Raumes.
    Kinnison überprüfte den Unbekannten mit seinem Wahrnehmungssinn und stellte schnell fest, daß er keine Waffen trug. »Ich würde mich glücklich schätzen, Sie als meinen Gast zu begrüßen«, erwiderte er zuvorkommend.
    Der Fremde setzte sich, faltete seine Serviette auseinander und ließ sie vorsichtig in den Schoß fallen, ohne die Hände unter die Tischkante zu senken. Offenbar beherrschte er sein Metier. Während des ausgezeichneten Essens unterhielten sich die beiden Männer angeregt über die verschiedensten Themen. Sie kamen erst zum Kern der Sache, als Kinnison trotz der höflichen Einwendungen seines Gegenübers die Rechnung bezahlt hatte.
    »Bitte sehen Sie in mir nichts weiter als den Überbringer einer Nachricht«, begann der Gast langsam. »Nummer Eins hat sich in den letzten Tagen eingehend mit Ihnen beschäftigt und ist zu dem Entschluß gekommen, Sie in seine Organisation aufzunehmen. Er wird Sie heute abend empfangen, wobei auf beiden Seiten die üblichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden können. Ich werde als Ihr Führer und Ihre Geisel fungieren.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihrem Boß«, erwiderte Kinnison, dessen Gedanken sich überstürzten. Wer konnte diese geheimnisvolle ›Nummer Eins‹ sein? Sein Gegenüber war durch einen Gedankenschirm geschützt, so daß sich diese Frage im Augenblick nicht beantworten ließ. Um einen wirklich wichtigen Mann konnte es sich allerdings nicht handeln, so daß es nur Zeitverschwendung war, sich mit ihm einzulassen. »Bitte überbringen Sie ihm meinen Dank und drücken Sie ihm mein Bedauern aus, daß ich nicht auf seine Wünsche eingehen kann.«
    »Was?« fragte der andere überrascht, und ließ die höfliche Maske fallen. Er zog die Augen zu engen Schlitzen zusammen und musterte

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