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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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vergessen, daß es vielleicht auch ein ›Y‹, ein ›Z‹ oder sogar noch andere Unbekannte in diesem Spiel gibt«, setzte er ihren Gedanken fort. »Die Verbindung zwischen Lyrane und Lonabar ist der einzige konkrete Anhaltspunkt, den wir haben. Wenn du dich an das eine Ende dieser Achse begibst und ich mich an das andere, müßten wir schon sehr großes Pech haben, wenn wir nichts feststellen können. Während ich mir eine passende Identität verschaffe, die mir eine Annäherung an Menjo Bleeko ermöglichen soll, wirst du dich mit Helena von Lyrane anfreunden. Weiter können wir im Augenblick nicht planen ...«

»Und wir werden in enger Verbindung bleiben«, sagte Clarissa und blickte ihn an.
    »Das will ich hoffen.«
    »Kim – es hat doch eigentlich etwas für sich, eine Lens-Trägerin zu sein«, sagte sie impulsiv und beendete damit den offiziellen Teil des Gesprächs. »Wenn ich über meine Lens mit dir in Verbindung stehe, ist es fast, als wäre ich mit dir zusammen. Die Trennung wird uns auf diese Weise nicht so schwer fallen.«
    »Das hoffe ich. Wie gefällt dir übrigens Illona?«
    »Sehr gut, Kim. Sie ist nett und bestimmt sehr wertvoll für die Patrouille. Was sie so alles erzählt – brrr!« Und Clarissa schüttelte sich. »Aber was wird eigentlich aus dem Mädchen? Mich begleiten kann sie nicht, dauernd an Bord bleiben kann sie auch nicht, und du verlierst sie ebenfalls aus den Augen. Ich möchte nicht, daß ihr etwas zustößt, Kim.«
    »Keine Sorge«, erwiderte er. »Ilyowicz ist hinter ihr her. Er wird bestimmt kein Auge zutun, ehe er sie nicht für seine Ballettshow verpflichtet hat – als Erste Solotänzerin. Eigentlich hat sie es ja gar nicht nötig, sich nach einem Beruf umzusehen, aber sie wird sich wohl nicht davon abhalten lassen. Und ich werde Haynes bitten, daß er sie beschatten läßt, bis sie die Regeln verstanden hat. Das wird bestimmt nicht lange dauern.«
    »Willst du dich persönlich um den Verkauf ihrer Juwelen kümmern?«
    »Nein, ich werde etwas anderes machen. Und das hängt mit meinen neuen Plänen zusammen. Ich selbst – als Cartiff – werde die Sammlung kaufen. Wir sind gerade damit beschäftigt, einen Satz Imitation herzustellen. Cartiff muß sich irgendwo mit Ware versorgen, warum nicht bei Illona?«
    »Das ist eine gute Idee! ›Cartiff‹ – ich kann mir das Schild richtig vorstellen«, kicherte Clarissa. »Mikroskopisch kleine Schriftzüge in der unteren rechten Ecke einer riesigen Schaufensterscheibe ... Die ganze Auslage ist mit schwarzem Samt ausgeschlagen, der einen einzigen kostbaren Edelstein umgibt ... Cartiff, der extravaganteste und exklusivste Juwelier der ganzen Galaxis! Und außer dir und mir weiß niemand etwas über ihn. Ist das nicht aufregend?«
    »Cartiff wird bald in der ganzen Galaxis bekannt sein – hoffe ich«, erwiderte der Lens-Träger. »Sind dir schon schwache Punkte in meinem Plan aufgefallen?«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Es sei denn, daß sich die Jungens von der Patrouille zu geschickt anstellen – aber das befürchte ich eigentlich nicht. Ich kann es mir förmlich vorstellen – ein ganzer Trupp Agenten vom Mord-Dezernat jagt hinter dem armen Cartiff her und kriegt ihn doch nicht!«
    »Hmm – eine nette Vorstellung. Aber wir setzen schon zur Landung an. Die Erde hat uns wieder.«
    »Oh – das will ich sehen«, sagte sie und wollte sich erheben.
    »Dann schau hin«, entgegnete er und drückte sie in ihren Sessel zurück. »Mit deinem Wahrnehmungssinn sollte das kein Problem sein. Wir sind auf Bildschirme nicht mehr angewiesen.«
    Und Seite an Seite beobachteten der Lens-Träger und die Lens-Trägerin die Landemanöver des riesigen Schiffes.
    Kaum lag die
Dauntless
in ihrem Dock, kamen bereits die Juweliere an Bord, um die sorgfältig angefertigten Imitationen gegen Illonas Originale auszutauschen. Als man der Aldebaranerin versicherte, daß der unechte Schmuck auf ihrer Haut keine Färbungen hinterlassen würde, war sie schnell mit allem einverstanden. Sie konnte es nicht fassen, daß sie jetzt reich war und daß dieser Reichtum ihren Lebensunterhalt sicherte, und vergaß das Geld sogar völlig, nachdem sie mit Ilyowicz gesprochen hatte.
    »Sehen Sie«, versuchte sie dem Freien Lens-Träger zu erklären. »Ich wollte vor allem zwei Dinge tun, während ich auf Hanks Rückkehr wartete. Ich wollte viel reisen, und ich wollte Ihre Zivilisation kennenlernen. Ich wollte auch tanzen, aber ich hatte nicht gehofft, daß sich dieser

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