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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Vielmehr wartete er – und seine Geduld wurde auf keine harte Probe gestellt.
    Einer seiner Angestellten sagte diskret in ein Mikrophon:
    »Ein Herr besteht darauf, Sie persönlich zu sehen, Sir!«
    »Gut, ich werde ihn sofort empfangen. Bitte führen Sie ihn herein.« Und der Besucher wurde in das Büro gleitet.
    »Sie haben sich hier einen sehr schönen Laden gebaut, Mr. Cartiff, aber haben Sie sich schon Gedanken darüber gemacht, ob ...«
    »Das habe ich nicht – und werde es auch nicht tun!« schnappte Kinnison. Er saß entspannt in seinem Sessel, doch seine Augen blickten eiskalt, und in seiner Stimme schwang ein drohender Unterton. »Ich habe seit Jahren keine Schutzgebühren mehr an Gangsterbosse gezahlt. Oder kommen Sie etwa von Menjo Bleeko?«
    Der Besucher blickte ihn mit schreckgeweiteten Augen an, als ob dieser Name auf Lonabar tabu wäre. »Nein, aber Nummer ...«
    »Das reicht!« Beim Klang der stahlharten Stimme fuhr der Fremde zusammen. »Ich bin es leid, daß sich jeder halbstarke Zwilnik mit der Bezeichnung ›Nummer Eins‹ belegt, sobald er genug Kleingeld zur Verfügung hat, um sich ein paar Leibwachen und einen Botenjungen wie Sie zu leisten. Wenn Ihr Boß einen Namen hat, dann benutzen Sie ihn gefälligst, wenn nicht, werden wir ihn ›Mr. Lausig‹ nennen. Aber diese Nummer-Eins-Tirade lasse ich mir nicht mehr bieten. Für mich gibt es im ganzen Universum keine Nummer Eins. Offenbar weiß Ihre Bande noch nicht, mit wem sie es in der Person Cartiffs zu tun hat.«
    »Warum sollen wir uns die Mühe machen, es herauszufinden?« fragte der Besucher. »Eine schöne große Bombe ...«
    »Auf diesem Ohr bin ich taub, Sie Popanz!« erwiderte der Lens-Träger leise, doch in seiner Stimme war die Drohung nicht zu überhören. Er deutete auf die prachtvolle Einrichtung. »Das Zeug ist nichts als ein Augenschmaus, ein Lockmittel, und hat kaum hunderttausend gekostet. Es würde mich finanziell nicht kratzen, wenn sie zehn von diesen Dingern in die Luft jagen. Bedienen Sie sich, wenn Ihnen der Sinn danach steht. Aber sagen Sie ihrem Boß, daß ich mich grundsätzlich sehr darüber aufregen und etwas dagegen unternehmen würde – und zwar auch deswegen, weil meine Geschäfte etwas wichtiger sind als das amateurhafte Gangstertum, das von Ihrer Bande offenbar hochgehalten wird. Wenn mir eine Laus den Weg versperren will, trete ich sie einfach tot, verstanden? So, und jetzt kriechen Sie gefälligst zu ›Nummer Eins‹ zurück und sagen ihm, daß er ein Projekt besser durchplanen soll, ehe er anfängt, auf dem Tisch herumzutrommeln. Verschwinden Sie, ehe ich Sie meinen Leuten zum Fraß vorwerfe!«
    Kinnison mußte innerlich lächeln, als der Gangster wortlos verschwand. Er hatte den Ofen gehörig angeheizt, so daß er bestimmt nicht mehr lange zu warten brauchte. Die Westentaschen-Nummer-Eins durfte es sicher nicht wagen, auch nur die kleinen Finger gegen ihn zu erheben, aber Bleeko konnte sich dieser Herausforderung nicht entziehen. Es bestand kein Zweifel, daß jetzt der Tyrann von Lonabar am Zug war. Die Frage war nur, ob Seine Hoheit es vorzog, erst zu handeln und dann zu verhandeln – oder umgekehrt. Kinnison glaubte, daß Menjo Bleeko erst verhandeln würde. Trotzdem war Cartiffs Juwelier-Salon auf alles vorbereitet.
    Kinnison brauchte nicht lange zu warten. Ein großer, massiver Mann trat in Erscheinung, der von einer Aura der Überlegenheit umgeben war. Er betrat den Laden nicht, sondern gestaltete seinen Besuch zu einem Auftritt. Die drei Angestellten klappten förmlich vor ihm zusammen, scheuchten auf sein Kommando alle anderen Kunden aus dem Laden und verschlossen die Türen. Mit einer Unterwürfigkeit, die Kinnison neu war, und ohne Cartiffs Erlaubnis abzuwarten, geleitete einer von ihnen den Besucher in das Büro des Juweliers. Kinnison wußte sofort, daß er es hier mit Ghundrith Khars, der rechten Hand Bleekos, zu tun hatte – mit einem mächtigen Mann, der sich nur Seiner Hoheit Menjo Bleeko selbst beugte und dem jedermann auf Lonabar und seinen Nachbarplaneten furchtsamen Respekt zollte. Der Besucher hob den Arm, und der Verkäufer stürzte davon.
    »Stehen Sie auf, Wurm, und erweisen Sie mir ...«, begann Khars mit donnernder Stimme.
    »Schweigen Sie, Sie Narr! Nehmen Sie gefälligst Haltung an!« schnappte Kinnison mit einer derart dröhnenden Kommandostimme, daß der verblüffte Besucher instinktiv gehorchte. Der Lens-Träger spürte, daß sich dieser Mann in zwanzig Jahren blinden

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