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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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der Experten des Patrouillen-Geheimdienstes nicht schwergefallen.
    In ähnlicher Weise kümmerte er sich um frühere Unterlagen. Er änderte den Fußabdruck, der auf seiner Geburtskarte zu sehen war und paßte auch die Unterlagen verschiedener Schulen an die neuen Tatsachen an.
    Bei Bildern war jedoch wenig zu machen. Niemand kann sich daran erinnern, wie oft er in seinem Leben fotografiert worden ist, wer die Negative hat und in welchen Büchern oder Zeitschriften sein Bild erschienen ist.
    Kinnison kam zu dem Schluß, daß er sich um die älteren Bilder nicht zu kümmern brauchte, da sich die Abweichungen zum heutigen Kinnison-Gannel mit dem großen Zeitunterschied erklären ließen. Erst die Bilder, die nach seinem Abgang von der Militär-Akademie gemacht worden waren, kamen für eine Änderung in Frage.
    Die Akademie hatte ein Jahrbuch herausgegeben, in dem jeder Kadett mit einem ziemlich großen Bild vertreten war. Kinnison studierte das Foto Gannels mit kritischen Augen; es sah ihm nicht sehr ähnlich. Doch da er die tausend Exemplare des Bandes nicht ausfindig machen konnte, mußte er die Angelegenheit auf sich beruhen lassen und hoffen, daß sich niemand für das alte Jahrbuch interessieren würde. Spätere Bilder – Porträtaufnahmen und sonstige Schnappschüsse – konnte man schon eher berücksichtigen.
    So kam es, daß in den nächsten Nächten verschiedene Foto-Studios von Einbrechern heimgesucht wurden. Von ganz bestimmten Negativen wurden dabei nach einer groben Retusche neue Abzüge gemacht, und an mehreren Dutzend Stellen in Gannels Heimatstadt wurden Fotos ausgetauscht.
    Kinnison hatte getan, was er konnte. In seiner Identität waren natürlich noch Lücken, doch wenn er seine Karten richtig ausspielte, konnte ihm eigentlich nicht viel passieren. Sicherheitshalber wollte er Worsel bitten, ihn einige Wochen im Auge zu behalten und eventuell auftretende schwache Stellen schnell zu flicken. Die Anwesenheit des Velantiers auf Thrale würde kein Aufsehen erregen, da es viele Fremde auf dem Planeten gab. Und falls sich Worsel doch irgendwie verdächtig machte – um so besser.

    Mentor von Arisia wußte jedoch viele Dinge, von denen Kinnison keine Ahnung hatte. Mentor kannte das Wesen, das hinter dem Thron des Tyrannen Alcon stand, er wußte, daß es zu allem fähig war und daß einer der kritischsten Augenblicke in der langen Geschichte der Galaktischen Zivilisation gekommen war.
    So kam es, daß schließlich jedes Negativ und jedes Bild Traska Gannels, das auf Thrale existierte, geändert wurde, so daß es schließlich nirgendwo mehr einen Beweis dafür gab, daß der gegenwärtige Traska Gannel diesen Namen nicht schon seit seiner Kindheit getragen hatte.

    Einige Tage später nahm Leutnant Traska Gannel von der Königlichen Garde seinen Dienst wieder auf.

16
    Verstohlen und heimlich, wie es seine Art war, hatte sich Nadreck auf seine onlonianische Mission vorbereitet. Für irdische Verhältnisse war er feige und bequem, daran besteht kein Zweifel. In den Augen seiner Rasse jedoch zeugten diese Eigenschaften von Vernunft, und ihnen hatte er einen Teil seines Erfolges zu verdanken. Er hatte immer auf seine persönliche Sicherheit geachtet, was ihm nicht schlecht bekommen war, und mit etwas Glück konnte er ein hohes Alter erreichen. Indem er stets den einfachsten Weg beschritt, hatte er seine Kräfte geschont. Warum sollte er sein wertvolles Leben aufs Spiel setzen? Warum sollte er sinnloserweise den umständlichen Weg beschreiten, wenn es eine ungefährliche Abkürzung gab?
    Unmerklich machte er sich mit der Lage auf Onlo vertraut. Sein kalter, unbegreiflicher Geist, der der onlonianischen Mentalität so sehr entsprach, streckte vorsichtig seine Fühler aus und untersuchte und analysierte die Verteidigungseinrichtungen der monströsen Wesen. Dann lehnte sich Nadreck in seinem sicher versteckten Raumboot bequem zurück. Er brauchte nur noch zu warten.
    Seine Stunde kam, als Alcon von Thrale wieder einmal die onlonianischen Offiziere seines Kabinetts besuchte. Nadreck brauchte nur einen kleinen Hebel umzulegen, um jedes gesprochene Wort und jeden Gedanken mitzuhören und zu registrieren.
    »Was haben Sie wegen der Lens-Träger unternommen, Kandron?« fragte der Tyrann. »Zu welchen Schlußfolgerungen sind Sie gekommen?«

»Wir haben sehr wenig erreicht«, erwiderte der Chefpsychologe kalt. »Abgesehen von der Liquidation einiger Lens-Träger, von denen wir nicht sicher wissen, ob sie mit unseren

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