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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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die Lens-Träger arbeiteten gegen die Zeit, denn es bestand kein Zweifel, daß die Zwilniks angreifen würden, sobald sie dazu in der Lage waren, und daß sie es darauf anlegen mußten, Klovia restlos zu vernichten. Obwohl ihnen der Planet bisher unbekannt gewesen war, durfte man nicht annehmen, daß sie keine Kenntnis von den Ereignissen hatten.
    Haynes sorgte dafür, daß schwere Waffen wie Geschoßplaneten, Negasphären, Sonnenprojektoren und überschwere Festungen herangeschafft wurden, gefolgt von zahlreichen Männern, die mit ihren Familien von den erdähnlichen Planeten in der Ersten Galaxis nach Klovia zogen.
    Diese Männer wußten, was sie hier erwartete. Sie wußten, daß Klovia in erster Linie ein Militärstützpunkt sein sollte – der mächtigste Stützpunkt, den es jemals gegeben hatte. Sie wußten, daß diese Station die heftigsten Angriffe Boskones überstehen mußte und daß der Planet gegen den Gegner vielleicht nicht zu halten war. Trotzdem kamen sie zu Tausenden und Abertausenden und gingen sofort an die Arbeit. Der Raumverkehr blühte auf, Handel und Wirtschaft nahmen einen ungeahnten Aufschwung, und während auf dem verwüsteten Planeten siebzig gigantische Verteidigungsanlagen in die Höhe wuchsen, streckte ein dichtgepackter Kordon von Beobachtungsschiffen seine Fühler in die Leere des Alls hinaus.

    In der Zwischenzeit waren Kinnison und Nadreck mühsam ihrer Spur gefolgt und hatten endlich Onlo und Thrale erreicht. Ein ganzes Buch ließe sich über ihre Abenteuer und Mühen schreiben, doch da diese Chronik auf die wesentlichen Ereignisse beschränkt bleiben muß, müssen wir uns mit der Feststellung begnügen, daß sie ihr Ziel endlich fanden. Wie Kinnison und Haynes angenommen hatten, war die Kette der Kommunikationsimpulse durch zahlreiche Fallen und Relais gesichert gewesen, die den beiden Lens-Trägern jedoch keine Schwierigkeiten bereitet hatten. Sie verloren die Spur nicht – wohl auch, weil die Boskonier anderweitig sehr beschäftigt waren. Nadreck blieb auf Onlo, um sich dort mit den Ungeheuern zu beschäftigen, die ihm biologisch sehr nahe standen. Kinnison flog nach Thrale, um sich für Alcon zu interessieren.
    Um an den Diktator heranzukommen, mußte er sich wieder einmal eine über jeden Verdacht erhabene Identität schaffen. Kinnison beschäftigte sich ausgiebig mit dem Problem und stieß schließlich auf eine Lösung, die nicht gerade einfach war, die aber schnell zum Ziel führen konnte, wenn sie funktionierte.
    Vor einigen Wochen hätte Kinnison das Risiko nicht auf sich genommen, doch jetzt war er zuversichtlich.
    Zuerst mußte er einen Soldaten finden, der ihm an Größe und Gestalt ähnlich war, ohne daß er zu sehr auf die Einzelheiten achten mußte. Der Mann sollte nach Möglichkeit nicht der persönlichen Truppe des Diktators angehören, sondern vielleicht in einem Bataillon dienen, aus dem eine Versetzung in die persönliche Umgebung des Herrschers möglich war. Der Mann sollte nicht weiter bekannt sein, sollte jedoch schon eine gewisse Initiative an den Tag gelegt haben, die die bevorstehenden schnellen Beförderungen wahrscheinlich erscheinen ließ.
    Nach langer Suche stieß er schließlich auf einen geeigneten Mann – einen Leutnant der Königlichen Garde. Intensiv beschäftigte er sich mit seinem Opfer. Im Laufe mehrerer Tage machte er sich praktisch den gesamten Erinnerungsschatz Traska Gannels zu eigen, um ihn dann eines Abends spurlos zu beseitigen.
    Jetzt trug Kimball Kinnison die schmucke Ausgehuniform des Thralliers und grüßte ›seine‹ Bekannten und Freunde, die sich etwas über sein verändertes Aussehen wunderten oder ihn für einen Fremden hielten. Doch Kinnisons wacher und starker Geist unterdrückte solche Anwandlungen sofort, so daß die Thrallier ihre leisen Zweifel über die Identität Traska Gannels schnell wieder vergessen hatten.
    Die Erinnerung der Mitmenschen bereitete also keine Schwierigkeiten, auch wenn er natürlich nicht mit jedem Verbindung aufnehmen konnte, mit dem Gannel jemals in Berührung gekommen war. Doch er tat sein Bestes und hatte nach kurzer Zeit die wichtigsten Leute ›behandelt‹.
    Bei den vorhandenen schriftlichen Unterlagen, Fotografien und Bändern lag die Sache schon anders. Kinnison hatte sich wegen dieses Problems mit Worsel in Verbindung gesetzt und die militärischen Unterlagen der Königlichen Garde bereinigt, ehe er in die Rolle des Leutnants schlüpfte. Das war ihm mit Hilfe seines Wahrnehmungssinnes und

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