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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Raum wieder aufgetaucht wäre. In diesem Fall hätte er sich im Zentrum einer großen Leere befunden, die nur von den schimmernden Körpern der verschiedenen Galaxien erhellt wurde. Die Orientierung wäre ihm schon schwerer gefallen, doch mit Hilfe seiner Unterlagen hätte er es schaffen können.
    Doch es gab überhaupt keine Galaxien und keine Nebel! Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand.

18
    Der Bildschirm zeigte eine tiefschwarze Fläche, von der sich eine Vielzahl leuchtender Sterne abhob – nichts als Sterne. Einige hundert dieser Lichtpunkte erreichten eine visuelle Größe von minus drei, etwa die gleiche Anzahl lag bei minus zwei – und so weiter. Keiner der Sterne oder Planeten dieses unfaßbaren Himmels schien größer als plus vier zu sein.
    »Was halten Sie davon, Sir Austin?« fragte Kinnison ruhig. »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.«
    Der Mathematiker trat an den Schirm – seine Hast war unverkennbar – und studierte das geheimnisvolle Bild.
    »Oh – sehen Sie, auch hier scheint mit der Zeit etwas nicht zu stimmen«, sagte der Lens-Träger. »Schauen Sie sich diese Sterne an. Hier bewegen sie sich bemerkenswert schnell – im Gegensatz zu den Punkten dort drüben.«
    »Ah ja. Interessant. Sehr interessant. Ein bemerkenswertes Phänomen«, murmelte der Mathematiker fasziniert.
    »Aber das habe ich nicht gemeint. Lassen Sie das Bild ein wenig wandern, Sir Austin – wir haben auf visuelle Übertragung geschaltet. Vielleicht bekommen Sie so einen umfassenderen Eindruck. Was halten Sie davon?«
    »Einzigartig«, sagte der Wissenschaftler schließlich. »So völlig anders als alle bisher bekannten Konfigurationen. Natürlich könnten wir sofort eine Unzahl von Theorien aufstellen. Aber würden Sie es nicht auch für besser halten, wenn wir uns zuerst einige zusätzliche Daten verschaffen? Vielleicht könnten wir ein Sonnensystem anfliegen und uns einmal systematisch umsehen.«
    »Ausgezeichnet!« sagte Kinnison und setzte sich mit seinem Piloten in Verbindung. »Annäherung an einen der nächstgelegenen Sterne, Hen. Bremsen Sie ab und gehen Sie in den trägen Flug über.«
    »QX, Sir.« Und der Pilot gehorchte.
    Im Augenblick des Übergangs in den trägen Zustand verdunkelte sich der Bildschirm vor Kinnison und Cardynge. Die unzähligen Sterne, die noch vor einer Sekunde ein strahlendes Firmament gebildet hatten, verschwanden, als hätte es sie niemals gegeben.
    »Wie ... was ... wie ist das möglich, bei Klono!« brachte Kinnison schließlich hervor.
    Wortlos streckte Cardynge die Hand aus und stellte den Empfänger von ›visuell‹ auf ›ultra‹. Übergangslos war das ursprüngliche Bild wieder hergestellt.
    »Hier stimmt etwas nicht!« protestierte der Lens-Träger. »Es ist unmöglich, daß wir im trägen Zustand schneller sind als das Licht. Das gibt es einfach nicht.«
    »Es gibt nur wenige Dinge, die wirklich unmöglich sind – und auch das kann man nur mit Einschränkungen behaupten«, erwiderte der Wissenschaftler. »Es ist alles relativ. Dieses Kontinuum zum Beispiel. Offensichtlich haben Sie noch nicht gemerkt, daß wir noch gar nicht in den gleichen dreidimensionalen Raum zurückgekehrt sind, in dem wir vorher existiert haben.«
    Kinnison schluckte. Er hatte eine heftige Erwiderung auf der Zunge, die er jedoch im letzten Augenblick hinunterschluckte. Cardynge schien sich seiner Sache absolut sicher zu sein.
    »Das ist schon besser«, rief er. »Regen Sie sich nicht auf – so etwas hemmt den Denkprozeß. Sie dürfen nichts als selbstverständlich hinnehmen und auch keine voreiligen Schlüsse ziehen – beides sind schwerwiegende Fehler, die den Erfolg einer Sache in Frage stellen können. Die Entwicklung von gültigen Hypothesen ist nur auf der Grundlage einwandfreier Tatsachen möglich – und nicht auf der Basis von Vermutungen, abergläubischen Ahnungen und persönlichen Vorurteilen ...«
    »A-a-ber ich ... ich ... Schon gut, lassen wir das!« Kinnison nahm sich zusammen. So unglaublich die Situation auch war, er durfte jetzt nicht die Nerven verlieren. Cardynge war die Ruhe selbst, als er zu einer längeren Erklärung ansetzte.
    »Seit Jahrhunderten haben sich unsere fortschrittlichen Denker mit der Möglichkeit beschäftigt, daß es nicht nur eine Raum-Zeit, sondern eine ganze Serie verschiedener Kontinua gibt, die nebeneinander in einem hypothetischen Hyper-Kontinuum existieren. Ich habe mich mit solchen Theorien nie aufgehalten, aber da uns jetzt konkrete Tatsachen

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