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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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auf sehr schwachen Füßen steht, wenn man ihm mit einer guten Taktik begegnet. Mit anderen Worten – Sie wollten zeigen, daß die orthodoxe Strategie die einzige wirklich gute Strategie ist. War es nicht so, Sir?«
    Ob das Handeln des Generals wirklich von diesen Motiven bestimmt war, soll dahingestellt bleiben; auf jeden Fall wurde ihm hier ein willkommener Ausweg geboten, den er unverzüglich nutzte. Gleichzeitig gelangte er zu der Auffassung, der sich sein Stab später eilends anschloß, daß Major Delios in der Tat sehr dumm und unfähig gehandelt hatte und daß Captain Gannel an seine Stelle gehörte. So verwirklichte Kinnison schließlich auch die zweite Phase seines Planes.
    In den nächsten Wochen und Monaten operierte der Lens-Träger mit äußerster Vorsicht. Durch verschiedene gezielte Beförderungen und Versetzungen schuf er sich einen Stab von Untergebenen, auf den er sich bis zu einem gewissen Grade verlassen konnte und der ihm sein Vorgehen gegen den Colonel erleichtern sollte. Doch als es schließlich soweit war, verließ er sich nicht darauf, sondern schlug einen völlig neuen Weg ein.
    Daß er dabei gegen ein ungeschriebenes boskonisches Gesetz verstieß, kümmerte ihn wenig. Er sprach sich offen mit dem Mann aus, den er gewaltsam von seinem Platz hätte vertreiben müssen.
    »Sie haben feststellen müssen, daß Sie mich nicht umbringen können, Colonel«, sagte er zu seinem Vorgesetzten, nachdem er sich vergewissert hatte, daß der Raum abhörsicher war. »Auch dürften Sie wissen, daß es mir im Gegensatz zu Ihnen nicht unmöglich wäre, Sie zu töten. Ihnen ist bewußt, daß ich mehr weiß als Sie, daß ich mein ganzes Leben mit Lernen und Arbeiten verbracht habe, während Sie Ihr Vergnügen suchten, und daß es mir gelingen müßte, Ihnen den Rang des Colonels in relativ kurzer Zeit streitig zu machen, ohne Sie umzubringen. Das liegt jedoch nicht in meiner Absicht.«
    »Das liegt nicht in Ihrer
Absicht?
« fragte der Colonel überrascht und starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Was wollen Sie dann?« Er wußte natürlich, daß Gannel ganz konkrete Pläne verfolgte.
    »Ihre Hilfe«, erwiderte Kinnison kühn. »Ich möchte als Berater in Alcons persönlichen Stab überwechseln. Aufgrund meiner Ausbildung und meiner Erfahrung dürfte drüben mehr für mich zu holen sein als hier in der Garde. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich helfe Ihnen auf breitester Basis – insbesondere bei der Lösung taktischer und personeller Probleme und natürlich dadurch, daß ich nicht gegen Sie, sondern mit Ihnen arbeite. Dafür werden Sie Ihren großen Einfluß beim General und bei Premierminister Fossten geltend machen, damit ich in den Königlichen Stab versetzt werde.«
    »Einverstanden!« stimmte der Colonel sofort zu. Die Worte »Wenn ich Sie nicht vorher umbringen kann« sprach er nicht aus – aber sie galten als selbstverständlich.
    Und Kinnison unterstützte den Colonel nach besten Kräften. Er machte ihn mit militärischen Problemen vertraut und eröffnete ihm strategische Winkelzüge, von denen er nicht die geringste Ahnung gehabt hatte. Und je mehr Kinnison von seinem Wissen weitergab, desto größer wurde das Interesse des Colonels an der Beseitigung dieses unheimlichen Offiziers. Der Zwilnik hatte zuerst nur zögernd mitgearbeitet, aber als es ihm bewußt wurde, daß er seinen Lehrer nicht beseitigen konnte und es nur noch Wochen dauern mochte, bis Gannel den Posten des Colonels beanspruchen würde, wenn er in der Garde blieb, verstärkte er seine Bemühungen und ließ seine sämtlichen Verbindungen nach oben spielen.
    Ehe Kinnisons Versetzung durchkommen konnte, erhielt er einen Ruf von Nadreck.
    »Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie störe«, begann der Palainianer. »Aber es hat sich eine Entwicklung ergeben, an der Sie vielleicht interessiert sind. Alcon hat Kandron den Befehl erteilt, in einen Hypertunnel einzudringen, dessen Endpunkt sich in sieben thrallischen Tagen um elf Uhr an den Koordinaten 217-493-28 befinden wird.«
    »Ausgezeichnet! Sie wollen ihn natürlich jagen!« sagte Kinnison begeistert. »Lassen Sie sich nicht aufhalten. Ich werde am genannten Ort zu Ihnen stoßen. Es wird mir schon eine Entschuldigung einfallen, mich hier eine Zeitlang abzusetzen. Wir werden dem Burschen auf den Fersen bleiben und ...«
    »O nein«, widersprach Nadreck entschieden. »Wenn ich meine Arbeit hier verlasse, müßte ich hinterher ganz von vorn beginnen. Außerdem wäre die Mission

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