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Das Zweite Imperium

Das Zweite Imperium

Titel: Das Zweite Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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ausgesprochen gefährlich, und wie Sie wissen, neige ich nicht zur Tollkühnheit. Da wir nicht wissen, was sich am anderen Ende des Tunnels befindet, könnten wir uns auch nicht darauf einstellen. Entsprechend gering müßten wir unsere Erfolgsaussichten einschätzen. Auch Sie sollten bleiben, wo Sie sind. Ich habe die Angelegenheit nur berichtet, weil Sie vielleicht einen Beobachter entsenden wollen, dessen Leben nicht ganz so wichtig ist ...«
    »Oh ... ich verstehe ... Vielen Dank, Nadreck«, sagte Kinnison, ohne sich seine wahren Gedanken anmerken zu lassen. Als der Palainianer abgeschaltet hatte, setzte er sich mit Haynes in Verbindung. »Seltsamer Bursche, dieser Nadreck«, überlegte er, während er auf die Meldung des Admirals wartete. »Ich verstehe ihn manchmal wirklich nicht ... Haynes? Hier ist Kinnison.« Und er erstattete Bericht.

»Die
Dauntless
ist mit den erforderlichen Generatoren und Geräten ausgerüstet. Außerdem liegt der fragliche Zielpunkt so weit entfernt, daß eine gefahrlose Annäherung möglich ist«, schloß der Lens-Träger. »Wir werden durch den Tunnel vordringen und am anderen Ende einige Verwirrung stiften. Bitte versuchen Sie die bewährte Truppe zusammenzurufen. Ich wünschte, wir könnten auch noch Cardynge hinzuziehen – er wird tödlich beleidigt sein, wenn wir ihn nicht mitnehmen. Aber wir haben nur eine Woche Zeit ...«
    »Cardynge ist hier«, unterbrach ihn Haynes. »Er hat in den letzten Wochen zusammen mit Thorndyke am Sonnenprojektor gearbeitet. Die Experimente sind praktisch abgeschlossen, so daß er bestimmt mitkommt.«
    »Ausgezeichnet!« sagte der Lens-Träger und traf die für das Rendezvous erforderlichen Vereinbarungen.
    Es bereitete Kinnison keine Schwierigkeiten, sich für einige Tage von der Truppe zu entfernen. Die thrallischen Beobachter hatten in den letzten Wochen geheimnisvolle Störungen ihres Fern-Funkverkehrs festgestellt, die es zu untersuchen galt. Bei der allgemeinen Nervosität wegen ›des‹ Lens-Trägers brauchte Gannel seine Bereitschaft, sich mit dem Phänomen zu beschäftigen, nur anzudeuten, um auch schon einen entsprechenden Befehl zu erhalten.
    Seine Begleitmannschaft wählte er nach Gesichtspunkten aus, die seinen Gegnern rätselhaft erschienen; er wußte offenbar nicht, daß von den fünf Männern zwei dem Colonel, und zwei dem General verschworen waren, so daß er unter ständiger Beobachtung stand.
    Der Colonel wünschte Gannel alles Gute – obwohl er ihn am liebsten nicht wiedergesehen hätte –, und Kinnison dankte ihm in wohlgesetzten Worten. Als die Mission begonnen hatte, merkte seine fünfköpfige Mannschaft nicht, daß etwas nicht stimmte, daß sie schon fünf Minuten nach dem Verlassen Thrales in einen tiefen Schlaf geschickt wurde.
    Bewußtlos wurden die Männer in ihrem Boot an Bord der
Dauntless
genommen und unter die Aufsicht eines erfahrenen Ärzteteams gestellt. Sie waren für einige Tage ausgeschaltet. Die Patrouillenpiloten machten Kandrons Schiff ohne Schwierigkeiten ausfindig und folgten ihm mit voll ausgefahrenen Neutralisatoren. Als der Verfolgte seine Geschwindigkeit verringerte, um nach dem Endpunkt des Hypertunnels zu suchen, drosselte auch die
Dauntless
ihre Beschleunigung, schirmte ihre Antriebsprojektoren ab und näherte sich dem gegnerischen Schiff bis zur Reichweite seiner elektromagnetischen Orter. Als das kleine Raumboot den dreidimensionalen Raum verließ, diente seine letzte Position als Ausgangspunkt für den Hypersprung der
Dauntless
.
    Die normalen Antriebsprojektoren wurden abgeschaltet, und Spezialgeneratoren traten in Aktion. Als die Energiefelder des Schiffes mit denen der boskonischen Planetenstation in Berührung kamen, stellten sich sofort die entsetzlichen Begleiterscheinungen der interdimensionalen Beschleunigung ein. Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich. Ein guttrainierter Mann ist in der Lage, mit jeder Art von See-, Luft- und Raumkrankheit fertigzuwerden. Er kann sich auf das Gefühl der Schwerelosigkeit einstellen und sich notfalls auch mit den physischen und seelischen Begleiterscheinungen der Trägheitslosigkeit vertraut machen. Doch sich an die Qualen einer interdimensionalen Beschleunigung zu gewöhnen, erscheint unmöglich.
    Vielleicht lassen sie sich am besten mit einer Art Kompression vergleichen, von der der Körper nicht als Ganzes, sondern in seinen atomaren Bestandteilen ergriffen wird. Man hat das Gefühl, auf unheimliche Weise verdreht zu werden und einer schmerzlosen,

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