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Das zweite Vaterland

Das zweite Vaterland

Titel: Das zweite Vaterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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zurückzukehren, um die Signalschüsse zu wiederholen! Welche Furcht hat uns erfüllt, daß das Schiff schon wieder abgesegelt wäre, ehe wir uns mit ihm in Verbindung setzen konnten!
    – Jawohl, liebe Freunde, bemerkte Wolston, es wäre für Euch eine bittere Enttäuschung gewesen, überzeugt zu sein, daß ein Schiff in dieser Bai geleg’n hatte, ohne mit ihm in Verkehr getreten zu sein. Meiner Ansicht nach hätten sich dadurch aber Eure Aussichten, von hier wieder weggehen zu können, immerhin wesentlich verbessert.
    – Das ist richtig, stimmte ihm Ernst zu, denn unsere Insel war dann nicht mehr unbekannt, da das betreffende Schiff ihre geographische Lage aufgenommen und für deren Eintragung in die Seekarten gesorgt hätte. Später wäre dann doch irgend ein Schiff eingetroffen, um von der Insel Besitz zu nehmen…
    – Nun kurz und gut, sagte Jack, die »Licorne« ist hierher gekommen, die »Licorne« ist von uns besucht worden, die »Licorne« ist wieder abgesegelt, die »Licorne« wird auch zurückkehren, und was uns jetzt zu thun obliegt, ist – meine ich…
    – Zu frühstücken? fragte Annah Wolston lachend.
    – Ganz recht! erwiderte Ernst.
    – Nun denn: zu Tische, rief Jack, denn mich hungert dermaßen, daß ich gleich meinen Teller mit verzehren und… jedenfalls auch verdauen könnte!«
    Alle waren gern bereit, sich ein Stück weit vom Strande, nahe dem Ufereinschnitte und geschützt vor den Strahlen der Sonne, niederzulassen. Fleischconserven, geräucherter Schinken, kaltes Geflügel, Cassavakuchen und frischgebackenes Brot wurde den Vorräthen der Pinasse entnommen. An Getränk enthielt die Cambüse des Fahrzeuges einige Fäßchen Meth und sogar etliche Flaschen Wein von Falkenhorst, die beim Nachtisch geleert werden sollten.
    Nach Herbeischaffung der Nahrungsmittel und des Eßgeschirres richteten Frau Wolston, Frau Zermatt und Annah das Frühstück auf einer feinsandigen, mit ganz trockenem Varec bedeckten Stelle an, und alle aßen sich gehörig satt, um bis zur Hauptmahlzeit am Abend um sechs Uhr bequem aushalten zu können.
    Freilich, nur ans Land zu gehen, sich wieder einzuschiffen, einen anderen Punkt der Küste anzulaufen und ihn ebenso wieder zu verlassen, das wäre der Mühen dieser Fahrt nicht werth gewesen. Das Gebiet des Gelobten Landes bildete jedenfalls doch nur den allerkleinsten Theil der Neuen Schweiz.
    Nach Beendigung der Mahlzeit begann Wolston denn auch:
    »Diesen Nachmittag schlage ich vor, zu einem kleinen Marsche ins Innere zu verwenden.
    – Und ohne eine Minute zu verlieren! rief Jack. Wir sollten jetzt eigentlich schon eine gute Lieue von hier weg sein.
    – Na, na! Vor dem Frühstücke hätten Sie nicht in dieser Weise gesprochen, spöttelte Annah lächelnd, denn Sie haben doch mindestens für Vier gegessen…
    – Ja, ich bin aber auch bereit, viermal so viel Weg als andere zurückzulegen, antwortete Jack, selbst bis ans Ende der Welt, natürlich unserer kleinen Welt, zu gehen.
    – Wenn Du uns aber so weit davonläufst, liebes Kind, würden wir Dir unmöglich folgen können. Weder Frau Wolston oder Annah, noch Deine eigene Mutter könnten es wagen, Dich zu begleiten.
    – Ja, setzte der ältere Zermatt hinzu, ich weiß kaum noch, was ich anfangen soll, die stürmische Ungeduld unseres Jack zu zügeln. Es giebt nichts, was ihn zurückhalten könnte! Ich glaube sogar, Fritz entwickelte nie so viel…
    – Fritz? wiederholte Jack. Muß ich denn nicht danach trachten, ihn nach jeder Richtung hin zu ersetzen? Wenn er zurückkommt, wird er doch nicht mehr derselbe sein, wie vor der Abreise.
    – Und warum denn nicht? fragte Annah.
    – Weil er dann verheiratet, Familienvater, vielleicht, wenn er lange zögert, Papa oder gar Großpapa ist…
    – Wo denken Sie hin, Jack? ließ sich Frau Wolston vernehmen. Fritz und Großvater nach nur einjähriger Abwesenheit!
    – Na… Großvater oder nicht… verheiratet ist er dann doch.
    – Warum sollte er deshalb aber nicht mehr der alte sein? fragte Annah.
    – Lassen Sie Jack nur reden, liebe Annah, antwortete Ernst. Die Reihe, ein vortrefflicher Ehemann zu sein, wird auch an ihn kommen…
    – Ebenso wie an Dich, Brüderchen, sagte darauf Jack mit einem Seitenblicke auf Ernst und das junge Mädchen. Was mich betrifft, sollte es mich wundernehmen, denn ich glaube von der Natur eigens zum Onkel geschaffen zu sein… zum besten aller Onkel… zum Onkel der Neuen Schweiz! So viel ich weiß, handelt es sich aber heute nicht darum, in

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