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Dass du ewig denkst an mich

Titel: Dass du ewig denkst an mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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sich sehr darum bemühen, daß sie sich an ihre
Kindheit erinnert«, sagte er. »Wir müssen unbedingt wissen,
was da im Gange ist. Und, Carla, ruf diese Immobilienmaklerin
an.«
    Betsy Lyons erwischte Sarah, als diese gerade nach New York
fahren wollte. »Sarah«, sprudelte es aus ihr heraus, »ich habe
gute Nachrichten für Sie! Mrs. Hawkins hat angerufen. Sie ist
ganz verrückt nach dem Haus, will so bald wie möglich
abschließen und ist bereit, Sie noch ein Jahr darin wohnen zu
lassen. Sie bittet nur darum, gelegentlich, wenn es Ihnen
angenehm ist, mit ihrem Innenarchitekten ins Haus zu dürfen.
Sarah, erinnern Sie sich noch? Ich habe Ihnen gesagt, bei der
augenblicklichen Marktlage müßten Sie vielleicht unter
siebenhundertfünfzigtausend gehen. Meine Liebe, Sie werden
es nicht glauben, aber sie hat überhaupt nicht um den Preis
gefeilscht und zahlt bar.«
    »Ich glaube, das ist so vorbestimmt«, sagte Sarah leise. »Ich
bin froh, daß Leute das Haus bekommen werden, die es mögen.
Sie können ihnen sagen, daß sie bis August einziehen können.
Bis dahin sollte die Wohnung fertig sein. Mir macht es nichts
aus, wenn sie mit ihrem Innenarchitekten kommen. Laurie wird
im Krankenhaus sein, und wenn ich zu Hause bin, werde ich in
der Bibliothek arbeiten.«
    Betsy rief Carla Hawkins an. »Meine Gratulation. Alles klar.
Sarah ist einverstanden, daß Sie Ihren Innenarchitekten
mitbringen. Sie sagt, wenn sie zu Hause ist, wird sie in der
Bibliothek arbeiten.« Jetzt wurde Betsys Tonfall vertraulich.
»Sie wissen ja, sie wird ihre Schwester verteidigen. Das arme
Mädchen, sie wird alle Hände voll zu tun haben.«
    Bic hatte den Hörer des Zweittelefons abgenommen und das
Gespräch mitgehört. Jetzt legte er lächelnd den Hörer wieder
auf. »Ganz sicher werden wir zusammen sehr glücklich sein«,
sagte er und wiederholte damit Betsy Lyons’ letzte Worte, mit
denen sie ihnen zu dem Kauf gratuliert hatte. »Mein
    Spezialtelefonbuch, Carla, wo ist es?«
»Hier, Bic, in dieser Schublade.« Sie reichte es ihm eilfertig.
»Bic, welchen Innenarchitekten soll ich denn nehmen?«
Er seufzte. »Oh, Carla.« Dann blätterte er in dem
Telefonbuch, fand den Namen, den er suchte, und wählte eine
Nummer in Kentucky.
65
    Sarah erinnerte sich, daß Laurie außer den Kleidern, die sie
angehabt hatte, nichts mit in die Klinik genommen hatte. Zum
Glück war ihr das noch rechtzeitig vor der Abfahrt eingefallen;
sie ging in Lauries Zimmer und packte mit Sophies Hilfe einen
Koffer.
    In der Klinik untersuchte eine Schwester den Kofferinhalt
und legte einen Ledergürtel und Turnschuhe mit Schnürsenkeln
beiseite. »Eine reine Vorsichtsmaßnahme«, sagte sie.
    »Sie glauben alle, daß sie selbstmordgefährdet ist«, meinte
Sarah ein paar Minuten später zu Justin und wich seinem
verständnisvollen Blick aus. Sie wußte, daß sie alles vertragen
konnte, nur kein Mitleid.
    »Sarah, ich habe Ihnen gestern gesagt, daß Laurie deprimiert
und höchst zerbrechlich ist. Aber eines kann ich Ihnen
versprechen - und darauf gründet unsere ganze Hoffnung: Sie
will Ihnen um keinen Preis weh tun. Sie wird alles tun, um das
zu verhindern.«
    »Ist ihr klar, daß sie mir damit am meisten weh tun würde,
wenn sie sich selbst etwas antäte?«
»Ja, ich glaube, das weiß sie, und ich meine auch, daß sie
langsam anfängt, mir zu vertrauen. Konnten Sie übrigens
herausfinden, was sie gestern zerfetzt hat?«
»Sophie hat das Bild wieder zusammengesetzt.« Sarah holte
die zusammengeklebte Fotografie aus ihrer Handtasche und
zeigte sie ihm. »Ich verstehe nicht, warum dieses Bild sie so
durcheinandergebracht hat«, sagte sie. »Es ähnelt einer ganzen
Menge anderer Bilder in dem Album und auch sonst im Haus.«
Justin Donnelly studierte das Foto. »Bei all den Knicken und
dem Klebstoff kann man nicht viel erkennen. Ich werde Laurie
hereinrufen lassen.«
Laurie trug Kleidung, die Sarah mitgebracht hatte: Jeans und
einen blauen Pullover. Das Haar fiel ihr lose über die
Schultern, sie hatte kein Make-up aufgelegt und sah etwa wie
sechzehn aus. Als sie Sarah sah, lief sie auf sie zu, und die
Schwestern umarmten sich. Während Sarah ihr das Haar aus
dem Gesicht strich, dachte sie: Wenn wir in die Verhandlung
gehen, wird sie ganz genauso aussehen. Jung. Verletzbar.
Der Gedanke half ihr, sich in den Griff zu bekommen, und
sie erkannte, daß ihre eigenen Gefühle dann gut unter Kontrolle
waren, wenn sie sich auf

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