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Daughter of Smoke and Bone

Daughter of Smoke and Bone

Titel: Daughter of Smoke and Bone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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Meerschweinchen-Sandwich …«
    »Hör auf, bevor ich kotzen muss.
Bitte.
«
    Und Karou hörte auf, aber nicht wegen Zuzanas Flehen, sondern weil sie aus dem Augenwinkel ein vertrautes Flattern wahrgenommen hatte.
Nein nein nein!
, Sie würde nicht den Kopf drehen.
Nicht Kishmish. Nicht heute Abend.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Zuzana.
    Wieder das Flattern, gerade noch sichtbar in einem Lichtfleck am Rand ihres Gesichtsfelds. Zu weit weg, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, aber eindeutig Kishmish.
    Mist!
    »Alles bestens«, sagte Karou und ging entschlossen weiter in Richtung GIFTKÜCHE . Was sollte sie sonst machen – sich gegen die Stirn schlagen und so tun, als wäre ihr gerade eingefallen, dass sie doch einen Auftrag erledigen musste? Sie fragte sich, was Zuzana sagen würde, wenn sie Brimstones Boten sehen könnte, das kleine, gefederte Wesen mit den Fledermausflügeln. Wie sie Zuzana kannte, würde sie wahrscheinlich gleich eine Marionettenversion von ihm basteln wollen.
    »Wie geht das Puppenprojekt voran?«, fragte Karou, in dem Versuch, sich ganz normal zu benehmen.
    Zuzana strahlte und fing an zu erzählen. Karou hörte mit halbem Ohr zu, aber sie war abgelenkt durch eine Mischung aus Trotz und Nervosität. Was würde Brimstone machen, wenn sie nicht kam? Was
konnte
er machen – aus dem Laden kommen und sie holen?
    Sie wusste, dass Kishmish ihnen folgte, und als sie durch den Torbogen in den Hof der GIFTKÜCHE einbogen, warf sie ihm einen Blick zu, als wollte sie sagen:
Ich sehe dich. Und ich werde nicht kommen.
Verblüfft legte er den Kopf schief, und so ließ sie ihn zurück, als sie die GIFTKÜCHE betrat.
    Das Café war überfüllt, aber Kaz war Gott sei Dank nirgends zu sehen. Eine Mischung aus einheimischen Arbeitern, Rucksacktouristen, Künstlertypen und Studenten besetzte die Särge, und der Rauch, der von ihren Zigaretten aufstieg, war so dicht, dass die römischen Statuen mit ihren Gasmasken aus dem Nebel zu ragen schienen. Ein schauriger Anblick.
    »Mist«, sagte Karou, als sie ein Trio von verlotterten Rucksacktouristen an ihrem Tisch sitzen sah. »Die Pestilenz ist besetzt.«
    »Alles ist besetzt«, sagte Zuzana. »Nur wegen diesem blöden »Lonely Planet«. Ich würde gern in die Vergangenheit reisen und den verdammten Reiseautor am Ende der Gasse überfallen, damit er nie hierherfindet.«
    »So rabiat. In letzter Zeit willst du alle Leute überfallen und elektroschocken.«
    »Aber
wirklich
«, stimmte Zuzana zu. »Jeden Tag hasse ich mehr Leute. Alle gehen sie mir tierisch auf die Nerven. Wenn ich jetzt schon so drauf bin, wie soll das erst werden, wenn ich alt bin?«
    »Dann bist du die grantige alte Schachtel, die auf ihrem Balkon sitzt und mit einem Luftgewehr auf Kinder schießt.«
    »Nah. Luftgewehre sind viel zu harmlos. Eher mit einer Armbrust. Oder einer Bazooka.«
    »Du Giftzwerg.«
    Zuzana machte einen Hofknicks, dann sah sie sich noch einmal frustriert in dem überfüllten Café um. »Mist. Wollen wir woandershin?«
    Karou schüttelte den Kopf. Ihre Haare waren schon klitschnass, sie wollte nicht wieder hinaus in den Regen. Sie wollte nur an ihren Lieblingsplatz in ihrem Lieblingscafé. Die Hände in den Jackentaschen vergraben, drehte sie einen der Shings, die sie mit ihrem letzten Auftrag verdient hatte, in den Fingern. »Ich glaube, die drei da drüben gehen gleich.« Sie nickte in Richtung der Rucksacktouristen bei der Pestilenz.
    »Das denke ich nicht«, widersprach Zuzana. »Ihre Biergläser sind noch ganz voll.«
    »Doch, sie gehen. Bestimmt.« Zwischen Karous Fingern löste sich einer der Shings in Luft auf. Eine Sekunde später standen die Rucksacktouristen auf. »Hab ich doch gesagt.«
    In ihrem Kopf meinte sie fast, Brimstones missbilligenden Kommentar zu hören.
    Fremde von Cafétischen verscheucht: egoistisch.
    »Komisch«, war Zuzanas Reaktion. Die beiden Mädchen schoben sich an der riesigen Pferdestatue vorbei und sicherten sich ihren Tisch, während die drei Rucksacktouristen das Café mit verdutztem Gesicht verließen. »Sie waren irgendwie süß«, meinte Zuzana.
    »Ach ja? Willst du sie zurückrufen?«
    »Sicher doch«, antwortete Zuzana ironisch. Sie hatten die Regel, sich nie mit Rucksacktouristen einzulassen, denn sie waren unbeständig wie der Wind und sahen nach einer Weile alle gleich aus mit ihren Stoppeln am Kinn und ihren zerknautschten Hemden.
    »Ich wollte nur festhalten, dass sie süß waren. Und außerdem sahen sie irgendwie

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