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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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vorziehen, einfach einem Befehl zu gehorchen, my Lord.«
    Er wußte, daß der Zauberer seine Gedanken kannte, aber der kleine Mann schien sich nicht beleidigt zu fühlen. Er legte herausfordernd den Kopf schief. »Ihr wollt Inosolan helfen, nicht wahr? Das ist Euer Ziel: sie auf ihren Thron zu setzen?«
    »Ihr als loyaler Untertan zu dienen. Das ist alles.« Raps Sehergabe sagte ihm, daß er wie ein Kind errötete.
    Ishist lachte sanft. »Hm? Alles? Das schafft Ihr nicht allein, das wißt Ihr. Faune gehen gerne ihren eigenen Weg, aber selbst ein Geweihter kann im Ozean nicht eine bestimmte Makrele finden, Rap.«
    Zark… aber er wußte noch nicht einmal, ob Inos immer noch in Zark war. Sie hatte vielleicht auf seine Warnung gehört und war geflohen. Oder auch nicht. Oder einer der Wächter hatte sie entführt oder die Zauberin hatte sie zurückbekommen. Er hatte die grauenhafte Vision, daß ganz Pandemia vor ihm lag und er sein ganzes Leben damit verbringen würde, auf der Suche nach Inos von Ort zu Ort zu wandern.
    So gesehen schien sein Traum nutzlos. »Ich denke nicht.« »Ich könnt’ die vier nicht bekämpfen! Nichts und niemand kann die vier bekämpfen. Außer den Göttern.« »Nein«, sagte Rap. Er war ein Narr.
    »Also würde ich Euch raten, daß Ihr losgeht und Lith’rian um Hilfe bittet.«
    Einen Augenblick lang war Rap sprachlos. Einen Hexenmeister um Hilfe bitten? Bei dieser Vorstellung brach der gesunde Menschenverstand in Hysterie aus. Dennoch fühlte er ein eigenartiges Prickeln der Erregung. War das eine Art okkulter Fähigkeit seinerseits, oder trieb der Zauberer ein Spiel mit ihm? Oder war es Phantasie? Verblüfft fragte Rap: »Würde er das tun?«
    Ishist zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Es wäre natürlich gefährlich für Euch. Normalerweise halten sich diejenigen, die der Zauberei mächtig sind, von den Hexenmeistern fern, und Ihr seid ein Geweihter. Er könnte Eure Worte einfach einem anderen geben und Euch mit einem Handstreich töten. Ich weiß nicht, welche Stelle Krasnegar in seiner gegenwärtigen politischen Strategie einnimmt, aber Elfen… Sie sind ein lustiges Volk. Sie stellen den Schein über das Sein. Sie bewundern Eigenschaften – Schönheit, Verstand, Anmut, Eleganz. Eure Vermessenheit könnte Lith’rian einfach belustigen. Das sähe ihm ähnlich. Er kann gegen jede Vernunft großzügig sein, und er ist grausam, wenn seine Plane durchkreuzt werden.«
    Der Schatten von Athal’rian fiel über das Gespräch. Ishist runzelte die Stirn und fuhr dann fort. »Aber ein guter Witz macht ihm Freude. Er bewundert auch Mut. Ich würde sagen, realistisch gesehen ist er Eure einzige Hoffnung.«
    »Nun, Ihr werdet mich zu ihm schicken, dann werde ich ihn fragen.«
    Der alte Mann schüttelte sanft den Kopf. »Wenn ich Euch hinschicke, werdet Ihr ihn nie zu sehen bekommen. Nicht persönlich. Ihr werdet in ein Kellergewölbe geworfen, bis er Euch brauchen kann.«
    »Aber…« Rap starrte Ishist ungläubig an. »Oh – Ihr meint, ich verspreche einfach, daß ich zu ihm gehen und ihn um Rat fragen werde? Ihr würdet mir vertrauen?«
    »Genau. Kein Bann. Keine Zauberei.«
    Konnte Rap überhaupt sich selbst vertrauen, einem solchen Befehl zu gehorchen? Argwöhnisch sagte er: »Ein unter Druck abgelegter Eid ist nicht viel wert. Habe ich eine Wahl?«
    »Darum geht es ja, Bursche – ich lasse Euch die Wahl.«
     
    Er hätte nicht viel zu wählen, wenn er ein Versprechen gab, oder? Nicht, solange er nicht sein Wort brach.
     
    Grausam, wenn seine Pläne durchkreuzt werden. »Ihr steuert selbst einen ganz schön gefährlichen Kurs, nicht wahr… Ishist?«
    Der Gnom lächelte in seinen widerlichen Bart und wartete. Er sagte jedoch nicht die ganze Wahrheit oder er prüfte Rap irgendwie. Oder wollte, daß Rap diese Dinge dachte. Oder er log einfach und hatte vor, Rap dennoch mit einem Bann zu belegen.
    Aber Rap wäre viel lieber für sich selbst verantwortlich als eine Marionette, oder zumindest wollte er das gerne glauben – und dieses gespenstische innere Nagen stimmte ihm wieder zu. »Dann verspreche ich, hinzugehen und Euren Meister zu finden und ihn zu bitten, mir bei der Suche nach Inos zu helfen – wenn Ihr mir sagt, wie, und mir versprecht, nicht… nicht an meinem Verstand herumzupfuschen.«
    Ishist lachte leise. »Typisch Faun! Immer davon überzeugt , daß der eigene Weg der beste ist.« Abrupt glitt er von seinem Stuhl.
    Rap erhob sich ebenfalls und ergriff die

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