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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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herzlichsten Wünsche gesandt, aber die Etikette gestattete es ihm nicht, persönlich zu erscheinen, und er mußte ohnehin nach Hub zurückkehren, um die Feierlichkeiten zum Geburtstag des Imperators vorzubereiten.
    Die Legionäre, die den Kai abschritten, würden dafür sorgen, daß die Vereinbarungen eingehalten wurden. Wahrscheinlich hatte der Liktor auch ein oder zwei Leute an Bord.
    Eine prächtige Kutsche fuhr längsseits vor, mit einer atemberaubend schönen und offensichtlich reichen Dame, die so sehr in leidenschaftlichen Abschied von ihrem männlichen Begleiter versunken war, daß sie nicht bemerkte, daß man sie von Deck aus sehen konnte. Als die tränenreiche Umarmung zu Ende war, sah Rap voller Erstaunen, daß der Mann Andor war.
    Was konnte ihn hierhergebracht haben?
    Es war tatsächlich Andor, und er schlenderte anmutig hinter seinem Schrankkoffer über die Gangway. Andors Kniehosen warfen niemals Falten, keine Brise wagte es, sein Haar zu zerzausen. Ohne Rap eines Blickes zu würdigen, ging er zu der Gruppe elfischer Persönlichkeiten hinüber.
    Zehn Minuten später fand sich die hübsche, jedoch leicht verwirrte Fern - soon wieder, wie sie Sir Andor Master Rap’rian und seinen… nun, Freunden vorstellte. Man tauschte formelle Höflichkeiten aus, wobei Andor seine Abscheu vor diesen Schwielen, geschwollenen Augen und aufgesprungene Lippen zu verbergen suchte.
Als er Fern’soon zu besserer Gesellschaft folgte, preßte er zwischen den Zähnen hervor: »Später, in meiner Kabine. Sagorn hat Neuigkeiten für dich.«
    Selbst diese faszinierende Nachricht konnte Rap nicht von seiner Aufregung über die bevorstehende Abreise abbringen. Er beobachtete weiterhin die Vorbereitungen.
    »Sie ist eine Schönheit«, murmelte Gathmor, und er beobachtete keine Frauen.
     
    »Ja, Käpt’n, das ist sie.«
    »Ohne ein gutes Schiff abwerten zu wollen, übertrifft sie die Stormdancer doch um Klassen.« Er verglich ein Rennpferd mit einem Esel, doch dann machte ihn sein eigenes Eingeständnis wütend. Er wandte sein Gesicht ab, als wolle er seine Tränen vor dem Seher verbergen.
    »Höllische Feder!« knurrte Quip’rian, als der Wind abermals seine Kappe erfaßte. »Hätte ich eine kleinere Feder wählen sollen, was meint Ihr, Sir?«
    »Nein. Die hier paßt zu Euch«, sagte Rap. »Sie ist das Tüpfelchen auf dem i!«
     
    »Oh, glaubt Ihr wirklich? Ganz ehrlich?« Das Gold auf Quips Wangen wurde kupferrot.
    »Das hier ist besser als Teller spülen, oder? Nicht wahr?«
Quip’ schluckte schwer. »Ich mußte einmal auf die Hafenfähre.« »Und?«
Er erschauerte. »Ihr wart noch nie auf einem Boot?«
»O doch. Und auf Schiffen.«
    Quip’ warf ihm einen gequälten und verwirrten Blick zu. »Euch wird nicht schlecht, Sir?«
     
    »Quip!« protestierte Rap. »Ich habe Euch schon einmal gesagt – nennt mich nicht >Sir    »Aber Ihr seid so viel… weltgewandter. Erfahrener. Männlicher.« »Das werdet Ihr auch bald sein. Und nein, ich werde nicht seekrank.«
    »Wirklich? Ich dachte, alle Elfen werden seekrank. Ich werde es. Gräßlich.«
    Im Hafen? »Das passiert nur in Eurem Kopf«, antwortete Rap munter. Schließlich begann er sich zu fragen, wie stark sein eigener Kopf von Ishists Magie durchdrungen worden war. Ein Zauberer, der praktische Witze liebte, fand Seekrankheit vielleicht zum Lachen.
Die Gangway wurde eingeholt. Die anderen Elfen gingen zu ihren Kabinen. Quip’ wurde zunehmend nervös.
    »Sollte ich seekrank werden, bin ich nicht in der Lage, meine Pflichten als Eskorte zu erfüllen, Sir-ich-meine-Rap!«
    Rap versuchte, ermutigend zu lächeln. Konnten okkulte Kräfte sogar Seekrankheit überwinden? »Macht Euch deswegen keine Sorgen. Das ist nur eine Formalität. Ich werde nicht über Bord springen.«
    Der Gedanke, daß jemand über Bord springen könnte, ließ Quip’ erschauern und legte einen silbernen Schatten über sein goldenes Gesicht. »Ihr seid furchterregend tapfer!«
    »Nein, das bin ich nicht.«
     
    »Aber Ihr geht zu Lith’rian! Einem Hexenmeister! Er schneidet Euch vielleicht die Kehle durch!«
    »Das glaube ich nicht!« antwortete Rap mit aller Zuversicht, derer er habhaft werden konnte, und er wünschte, er könnte seine okkulten Fähigkeiten benutzen, um sich selbst genausogut davon zu überzeugen wie die anderen.
    »Ihr wollt also wirklich einen Krieg? Die Clan’rians gegen die Clan’nilths? Und natürlich werden auch alle verbündeten Clans mit

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