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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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trotzdem das meiste der Unterhaltung mitgehört. »Was hat er Euch erzählt, Ma’am?«
    »Nun, er hat vorgeschlagen, wir sollten zunächst den Winnipango hinauf segeln. Er ist jetzt ziemlich weit hinauf befahrbar, sagt er, seit die neuen Schleusen gebaut wurden. Sie sind eigentlich nicht neu, weil sie von der Imperatorin Abnila gebaut wurden…« Der Kapitän hatte außerdem zugegeben, daß es ein ziemlicher Umweg sein würde, bestenfalls langsam, und unpassierbar, wenn das Militär den Weg brauchte und zivilen Verkehr anhielt. »Doch dann führte Doktor Sagorn an, daß der Winnipango sehr gewunden…«
    Kein Wunder, daß Menschen mit Zauberkräften sich nur selten mit Normalsterblichen anfreundeten.
    Es war ein Jammer, daß Lith’rians Boot in Arakkaran zurückgeblieben war – es würde bestimmt Spaß machen, damit einen langen Fluß hinaufzusegeln. Natürlich würden die veränderlichen Winde alle anderen Reisenden verwirren, und die Magie könnte die Aufmerksamkeit des Hexenmeisters des Ostens auf sich ziehen. Selbst ein weniger mächtiger Zauberer wäre für einen einfachen Magier gefährlich. Das Boot war ohnehin verloren. Rap verwarf seinen vergeblichen Traum.
    Die Prinzessin kam mit ihren Neuigkeiten über den Winnipango zum Ende. »Doktor Sagorn schlägt daher vor, daß wir eine Reisekutsche mieten und über Land reisen. Er dachte, Ihr seid vielleicht in der Lage… würdet zustimmen, sie für uns zu lenken.« »Das wäre mir eine große Freude, Ma’am. Das würde mir gefallen.«
    »Oh, das ist gut! Glaubt Ihr, Master Gathmor würde uns – Euch – gerne weiterhin begleiten?«
    Jetzt würde nichts mehr Gathmor von Rap trennen, obwohl seine Sehnsucht, an Kalkor Rache zu üben, ihn in Wasser hinabzog, die tiefer waren, als er sich vorstellen konnte.
    »Vielleicht willigt er ein, sich Haare und Gesicht zu färben«, sagte Rap, »und falls Darad ihn lange genug festhalten kann, könnte ich seinen Schnurrbart abnehmen.«
    »Oh!« Schließlich merkte sie, daß er tatsächlich einen Witz gemacht hatte, und sie lachte ein wenig zu laut.
     
    »Er kann also unser Lakai sein.« Sie lächelte und zögerte. »Master Rap, würdet Ihr mir eine persönliche Frage erlauben?«
     
    »Natürlich, Ma’am.«
     
    »Diese Zeichen – die Tätowierungen um Eure Augen. Ich höre, daß sie ohne Eure Zustimmung dort angebracht worden sind…«
     
    Er ließ die Tätowierungen verschwinden, und sie zwinkerte und lachte wieder nervös.
     
    »Falls ich das sagen darf: Ihr seht viel besser ohne aus.«
    Er würde niemals besser aussehen als die meisten anderen Menschen, mit Ausnahme der Trolle, also welche Rolle spielte das schon? Sie versuchte sich vorzustellen, wie er neben Inos auf einem Thron für zwei saß, und dazu würde es nicht kommen.
    »Ich kann sie nicht verschwinden lassen, nicht richtig«, erklärte er. »Sie kommen wieder, sobald ich sie vergesse oder schlafen gehe. Und ein Zauberer könnte die Magie erspüren – in gewissem Sinne bin ich ohne sie auffälliger als mit ihnen. Auffällig für Leute, auf die es ankommt.«
    Sie nickte und entschuldigte sich, doch er ließ die Tätowierungen zunächst unsichtbar.
    »Ich habe mich immer gefragt«, fuhr sie hastig fort, »warum Sultana Rasha sich nicht einfach jung und schön gezaubert und es dabei belassen hat.«
    Es war ihm zuwider, jetzt über Zauberei zu sprechen. »Ich bin sicher, sie hätte es tun können. Ich habe mich dasselbe bei Bright Water gefragt. Ich bin sicher, sie könnte sich durch Zauberei jünger machen, und vermutlich wäre das für andere Zauberer kaum ersichtlich, nicht so sehr wie Magie. Aber nehmen wir an, daß sie manchmal aussehen möchte wie sie selbst oder wie jemand ganz anderes? Dann müßte sie über den ersten Zauber einen zweiten legen. Bald würden sie wie Mäntel um sie herumhängen.«
    »Was würde dann geschehen?« Die Prinzessin wirkte verwirrt. »Ich habe keine Ahnung, Ma’am, aber man kann nicht ständig ein Kleid in einen Mantel und dann… in ein Nachthemd verwandeln… und so weiter, ohne daß der Stoff schließlich auseinanderfällt, oder? Ich glaube daher, daß Zauberer bei sich selbst nur Magie benutzen, nicht Zauberei – zeitweise, nicht mehr als eine Illusion. Wie das, was ich soeben mit meinem Gesicht gemacht habe.«
    Sie lachte leise und fand, daß er jetzt bessere Laune hatte. »Wann werden wir in das Morgenmeer kommen?«
    »In einigen Tagen, schätze ich.«
»Und wie lange ist es dann noch bis Ollion?«
»Mindestens

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