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Dave Duncan

Dave Duncan

Titel: Dave Duncan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Porzellanfiguren auf dem Kaminsims waren Originale von den Keriths. Die große aber war eine Fälschung.
    Der Imperator sah erschöpft aus, er mußte einen harten Tag hinter sich haben. Doch er war deutlich kräftiger, als es in der Rundhalle ausgesehen hatte. Er war in eine unförmige Robe mit Hermelinsaum gehüllt, und sie ahnte, daß er sich gerade erst einer förmlicheren Kleidung entledigt hatte. Sein weißes Haar war dünn, sein Gesicht wie ein mit Pergament überspannter Totenschädel, doch sein Blick wirkte fest und sehr durchdringend. Als er sich setzte und einen Kristallpokal zum Toast erhob, dachte sie plötzlich an Sagorn, wie er vor so langer Zeit im Arbeitszimmer ihres Vaters gesessen hatte. Ein kleines bißchen ähnelte er Sagorn, soweit ein Imp einem Jotunn gleichen konnte, wie ausgezehrt und hager er auch war. Vielleicht rührte die Erinnerung auch von dem Lied her, daß sie gesungen hatte, oder vom Bouquet des Weines.
    »Hervorragend, Sire! Natürlich Elfisch?«
Er zog eine eisgraue Augenbraue hoch. »Besser könnt Ihr es nicht?«
    Sie schnüffelte noch einmal und hielt den Wein gegen das Licht. »Valdoquiff. Der Dreiundfünfziger?«
     
    Er lachte leise. »Der Siebenundvierziger.«
    Sie spürte, wie sie unter seiner Belustigung errötete. »Ich glaube nicht, daß ich den Siebenundvierziger schon einmal hatte!«
»Ihr konntet es also nicht wissen. Aber Valdoquiff, gewiß. Ihr habt Eure Talente trainiert, junge Dame! Man hat mir von einigen Eurer großen Leistungen berichtet.«
    Natürlich war der Palast stets ein Hort für Gerüchte, und sie war sicher eine Quelle wunderbarer Überraschungen. Vermutlich sprach man schon am ganzen Hofe über ihr jüngstes improvisiertes Konzert.
    Die Augen des alten Mannes funkelten. »Und Eure liebe Tante hat sich wieder erholt?«
    »Oh, gut erholt, danke. Sie ist außerordentlich gesellig. Ihr könnt binnen kurzem in der Hauptstadt mit einer ernsten Teeknappheit rechnen. Und Eure Majestät selbst, wenn ich fragen darf?«
    »Oh, mir geht es gut! Ich werde mit jeder Mahlzeit kräftiger. Außerdem macht es mir viel Spaß, meine Fehler, die ich in den vergangenen zehn Jahren begangen habe, auf Ythbane zu schieben. Der Schaden, den dieser Mann in wenigen kurzen Wochen angerichtet hat!« Er lachte leise und nippte am Wein, wobei er sie genau betrachtete. »Schöne junge Frauen suchen nicht freiwillig alte Männer auf. Wie kann ich Euch helfen?«
    »Sire… Habt Ihr Rap gesehen?«
     
    Er nickte. »Er hat ziemlich viel Zeit mit meinem Enkel verbracht. Er hat für den Jungen schon Wunder vollbracht.«
    Inos biß sich auf die Lippe. Shandie also!
»Wißt Ihr zufällig, wo ich ihn finden könnte? Rap, meine ich.«
    Die lange imperiale Oberlippe verzog sich zur Andeutung eines Lächelns. »O ja. Er sagte, er ginge nach Faerie.«
     
    »Faerie?«
     
    Jetzt brach das Lächeln ganz durch. »Er hätte dort wichtige Geschäfte zu erledigen, sagte er.«
     
    Er hatte dringende Geschäfte hier in Hub, um die er sich zuerst hätte kümmern sollen! Sie biß die Zähne zusammen.
    Der Imperator hüstelte diskret. »Das ist allerdings vertraulich. Er bat mich, es niemandem gegenüber zu erwähnen außer Euch, sobald Ihr zu mir kommt.«
    Noch schlimmer! Rap hatte ihre Handlungen vorhergesehen, so war es kein Wunder, daß er ihr aus dem Weg gehen konnte. Wie konnte er es wagen! Wie konnte er? Warum!
    »Habt Ihr Euren entfernten Cousin, den Herzog, gesehen?« erkundigte sich Emshandar. Inos zitterte. »Heute morgen. Er war wach… aber er ist nicht wirklich da. Ich schließe daraus, daß Rap ihn vor mir aufgesucht hat. Er ist wie ein Kind – Angilki. Die Ärzte wirkten verwirrt.«
    »Rap nicht. Er hat den Schaden behoben, sagte er, und es war definitiv eine durch Zauberei verursachte Wunde. Aber er kann keine Erinnerungen wieder einfügen, die verloren gegangen sind.«
    Warum hatte Rap Inos nichts davon gesagt, bevor er den Imperator davon in Kenntnis gesetzt hatte? Zauberer oder nicht, wenn sie diesen jungen Mann erwischte, würde sie ihm so fest an den Ohren ziehen, daß seine Tätowierungen abfielen.
    »Ich habe noch weitere traurige Neuigkeiten für Euch«, fuhr der alte Mann fort. »Ich habe eine Nachricht zu Euren Gemächern geschickt, aber da Ihr nun hier seid… Die Mutter des Herzogs, die Herzoginwitwe, ist verstorben.«
    »Das ist nicht traurig!« fauchte Inos. »Sie war für meine ganzen Schwierigkeiten verantwortlich. Zumindest für viele von ihnen.«
     
    »Oh, ja? Nun, sie

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