David Garrett - die exklusive Biografie
, dessen Cover die Mitglieder der Band beim Ãberqueren des Zebrastreifens vor dem Studio zeigte.
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Hier nun nahm David Garrett zusammen mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter dem Dirigenten Ion Marin in den Abbey Road Studios sein Album Legacy auf und schuf damit allein durch die Lokalität eine weitere â wenn auch nicht hörbare â Verbindung zwischen Klassik und Pop.
Vor allem aber präsentierte David sich mit dieser CD auch zum ersten Mal selbst als Fan, ehrte er doch mit den Aufnahmen einen Musiker, der lange in Vergessenheit geraten war. Einen groÃen Teil der Spielzeit des Albums nahm zwar das Violinkonzert D-Dur op. 61 von Beethoven ein, ansonsten widmete sich Garrett aber überwiegend der Neuinterpretation von Werken von Fritz Kreisler.
Wie bei vielen anderen Violinisten auch wies die Vita des 1875 in Wien geborenen Kreisler viele Parallelen mit Davids Lebensgeschichte auf. Kreisler erhielt wie David ab seinem vierten Lebensjahr Geigenunterricht, wie David galt er als Wunderkind. Als er als Siebenjähriger in das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufgenommen wurde, war er der jüngste Schüler, den das traditionsreiche Institut jemals angenommen hatte. Auch Kreisler gab in frühester Jugend bereits Konzerte in aller Welt. 1888 führte ihn beispielsweise eine Konzertreise mit einem Pianisten in die USA.
Eine bedeutende Gemeinsamkeit weisen die Lebensgeschichten von Garrett und Kreisler auch darin auf, dass sich die Geister an beiden Musikern schieden. Wie gut 100 Jahre später Garrett wurde auch Kreisler von einigen wegen seines Spiels grenzenlos bewundert, andere hingegen konnten mit den Darbietungen des Künstlers nichts anfangen. Kreisler pflegte beim Musizieren einen höchst individuellen Stil, bereits in jungen Jahren hatte er eine unnachahmliche Tongebung entwickelt, die von der ihm zugeneigten Zuhörerschaft als besonders warm und anziehend beschrieben wurde. Kreislers Geigenspiel beeinflusste viele Interpreten des 20. Jahrhunderts.
Wie David Garrett betätigte sich Kreisler nicht nur als Violinist, sondern auch als Komponist. Er kreierte seine Stücke mal im eigenen Stil, mal im Stile anderer Komponisten. Diese Tatsache führte schlieÃlich zu einem Skandal: Kreisler gab einige seiner Kompositionen als Werke von Musikern wie Gaetano Pugnani oder Giuseppe Tartini aus â eine Behauptung, die die Kritiker bedenkenlos akzeptierten. Als Kreisler später einräumte, die vermeintlichen Fremdkompositionen selbst geschaffen zu haben, führte dies zu einem Eklat, obwohl die eigentliche Peinlichkeit darin bestand, dass die Kritiker die Täuschung nicht bemerkt hatten.
Von jener unrühmlichen Episode einmal abgesehen, galt Fritz Kreisler in der Musikwelt als letzter Erbe Niccolò Paganinis, gab es doch nach ihm keinen namhaften Geigenvirtuosen mehr, der auf seinen Konzertreisen zum gröÃten Teil Eigenkompositionen vortrug.
David widmete Kreisler auf seiner CD Legacy insgesamt sechs Stücke. Davids Fans dankten ihm dieses erneute Experiment auf ihre Weise. Das Album gelangte zwar nicht wie sein Vorgänger auf den ersten Platz der Hitlisten, erreichte aber immerhin Rang sechs und verbuchte damit den höchsten Charteinstieg, der jemals von einem klassischen Album erreicht wurde. Classic Romance konnte mit dem vierten Rang damals eine höhere Position erreichen, jedoch gelang dies nicht wie bei Legacy unmittelbar nach der Veröffentlichung.
Ãber die Würdigung von Kreisler hinaus präsentierte sich David Garrett im Jahr 2011 auch noch auf ganz anderem Gebiet als Fan. Garrett, der als Kind nur in Ausnahmefällen und unter vielen Hinweisen auf die nötige Vorsicht FuÃball spielen durfte, zeigte nun seine Verbundenheit mit diesem Sport, indem er am 15. November im HSV-Stadion in Hamburg zum Auftakt der Begegnung Deutschland â Niederlande die Nationalhymnen der beiden Nationen spielte.
Zusätzlich schmiedete Garrett bereits Pläne, die weit über das bisher in seiner Karriere Erreichte hinausgingen. Er hatte mittlerweile gut eine Million CDs verkauft, seine Konzerte lockten Hunderttausende Besucher an und auch auf den TV-Bildschirmen war er häufig zu sehen. Ein Medium hatte er jedoch bisher noch nicht erobert und es gab eine weitere Person, die Garrett in das Bewusstsein der Menschen zurückbringen wollte. Fritz Kreisler hatte er durch sein Album Legacy wieder bekannt
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