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David Roth und andere Mysterien

David Roth und andere Mysterien

Titel: David Roth und andere Mysterien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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meiner nackten Brust. Bobby war sichtlich verlegen, gab aber nicht auf und versuchte es mit meiner Hilfe weiter, bis sich das Wort halbwegs akzeptabel anhörte und ich mein Brusthaar trockengetupft hatte.
    „Was hast du heute vor?“, fragte ich Linda, während Bobby vor sich hinmurmelte.
    „Bis heute Abend nicht viel“, erwiderte Linda zu meiner großen Erleichterung. Lächelnd streichelte sie ihren Bauch. „Ich muss mich schonen.“
    Das fiel ihr hier bestimmt denkbar leicht. Em hatte ihr und Bobby dieses Haus gekauft; es wäre zu gefährlich gewesen, sie an einem Ort unterzubringen, an dem man die beiden kannte. Steve hatte sicherlich nicht vor zu rasten, bis er seine Frau wiederhatte. Ohne das Kind in ihr. Es sei denn, Lukas war erfolgreich darin, ihn und all die anderen bedrohlichen Gestalten, die hinter Westcott unheilvoll aufragten, auszuschalten.
    Ich fragte mich nebenbei, woher Em das Geld für ein derart großes Haus genommen hatte, und ob er einen ähnlichen Job wie Billy hatte. Einen, der in eine Welt hinter der Welt führte.
     
    ***
     
    Ich verbrachte den Nachmittag in einer kompliziert geschützten Chat-Konferenz, um mit meinen Kollegen die Schichten einzuteilen. Linda wollte den morgigen Vormittag in Bondi Beach verbringen, weil Miles, einer ihrer Freunde, eines der teuren Häuser dort von seiner verstorbenen Großmutter geerbt hatte. Gemeinsam mit ein paar anderen wollten sie es verschönern und mit dem Streichen beginnen.
    Da ich ein Händchen dafür hatte, übernahm ich die erste Schicht des Tages und die Aufgabe, Linda zum berühmten Bondi Beach zu begleiten. Als ich ihr meinen Arbeitsplan erklärte, war sie hin und weg und lud mich ein, danach mit ihr und den anderen baden zu gehen. Die strengen Schichtregelungen machten das unmöglich. Um Punkt dreizehn Uhr musste Erik mich bis neunzehn Uhr ablösen. Ausschließlich in ihrem Haus konnte Linda darauf bestehen, dass ich als Einziger auf sie achtgab.
    Das bedeutete reichlich Stress für Erik, der folglich am Strand aufpassen musste. Ab Waverton lag die Verantwortung wiederum allein in meinen Händen.
    Linda wollte an diesem Tag spätestens um achtzehn Uhr zurückkommen, damit sie, laut eigenen Angaben, um sieben das Abendessen fertig hatte. Ab acht Uhr plante Sven, sich mit acht australischen Kollegen an den kritischen Punkten des Hauses zu verteilen, versteckt in den Büschen, Bäumen und Palmen, die das große Grundstück einzäunten.
    Für die Sicherheit innerhalb des Hauses war ich zuständig. Sollte es jemandem wider Erwarten gelingen, einzudringen, musste ich das regeln.
    Außerdem verschärfte Billy meine Arbeitsbedingungen. Vor Mitternacht durfte ich kein Auge zumachen und ab sechs Uhr, eine Stunde vor dem neuen Schichtbeginn, musste ich im Reich der Lebenden sein. Ich hatte weitaus schlimmere Zeiten erlebt.
    Den Rest des Sonntags verbrachte ich in wunderbar ereignislosem Frieden. Ich schaute mit Mia einen Animationsfilm über sprechende Ameisen und Käfer, natürlich nur ihr zuliebe, und wühlte in der Stunde vor dem Abendessen mit Bobby im Bücherregal. Als Mia im Bettchen war, ließ ich ihn einen kleinen Schluck von meinem wertvollen und köstlichen finnischen Vodka probieren. Zu meiner Befriedigung war er hin und weg von dem Geschmack. Er sagte sogar: „Wow, der ist viel besser als der Russische.“
    Ha, der Kerl wusste, wie man einen Finnen glücklich machte.
     
    ***
     
    Auch diese Nacht verbrachte Kaja in meinem Bett – zwischendurch kuschelte sie sich dicht an meinen Bauch – und tapste am Morgen wieder auf mir herum, bis sie mich erfolgreich von der Matratze gejagt hatte.
    Trotz der frühen Uhrzeit begegnete ich Bobby, Linda und Mia unten im Wohnzimmer. Kurz war ich verwundert, dann sah ich Mias Schulranzen am Couchtisch lehnen.
    Es war gefühlte Ewigkeiten her, dass ich zur Schule gegangen war, deshalb fragte ich sie über ihre Fächer aus. Ihre bereitwilligen Erzählungen hörten sich völlig anders an als meine frühen Schulerlebnisse. Sie schien sogar begeistert zu sein von ihren Lehrern und ihrem Alltag. Nun ja: anderes Land, andere Sitten, andere Mentalität.
    Andere Formen von Wahnsinn.
    Drei australische Kolleginnen begleiteten später Bobby, der Mia zur Schule fuhr. Linda, die es nicht fassen konnte, in höchstmöglicher Sicherheit zu sein, machte sich riesige Sorgen um Bobby und Mia. Ich zwang sie zu einem heißen Bad – das mochten Frauen doch, die ganze Sache mit der Wärme und diesen Duftölen – und

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