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David Roth und andere Mysterien

David Roth und andere Mysterien

Titel: David Roth und andere Mysterien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoi Karampatzaki
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die auf den Kärtchen neben dem Kronleuchter stehen, und beantwortet sie wahrheitsgemäß. Lauri, falls du Zweifel an Davids Behauptungen hast, sprich mich darauf an. Ich kenne ihn besser als mich selbst. Allerdings müsstest du dich bis morgen gedulden – ich bin nämlich weg, sobald die Pizza fertig ist.“
    Mein Blick traf auf Davids; wir prusteten leise. Je nachdem, welche Fragen auf diesen Karten standen, kannten wir die Antworten bereits.
    „Euch steht das gesamte Haus zur Verfügung. Sollte das Essen nicht reichen, ist der Kühlschrank voll. In den Schränken findet ihr Süßigkeiten. David, das weißt du ja. Der Pool darf jederzeit von euch eingeweiht werden. Ach, ich habe übrigens alles geputzt und das Bett frisch bezogen . Ihr dürft euch darin gern verausgaben und übernachten. Damit das klar ist: Vor zehn Uhr geht niemand nach Hause. Das sind zweieinhalb Stunden. So lange werdet ihr es wohl miteinander aushalten! Und nun entschuldigt mich bitte, die Pizza schreit nach mir.“
    Er eilte davon.
    „Ich höre nichts!“, rief David ihm hinterher.
    Danach herrschte ein unbeholfenes Schweigen zwischen uns, bis Miles das dampfende Blech auf den Tisch gestellt und uns Rotwein eingeschenkt hatte. Die Hälfte der gigantischen Pizza war mit meinen Favoriten belegt, die andere mit Schinken, Mais und derart viel Käse, dass ich die beiden Zutaten unter der geschmolzenen Schicht lediglich erahnen konnte.
    Kaum hatte Miles uns allein gelassen, sagte David grinsend: „Ich weiß, wo das Bier ist. Soll ich dir eins mitbringen?“
    „Hat er Tooheys Old hier?“
    „Üblicherweise nicht. Er mag es weniger süß.“
    „Hmm. Schade. Wenn das so ist, gönne ich mir heute einen Rotwein.“
    „Okay.“ Er stand auf und verschwand in der Küche. Mein Blick klebte bis zum letzten Moment an seinem Hintern.
    Ich konnte förmlich dabei zusehen, wie sich mein Gehirn auflöste und nichts als brennende Lust übrig ließ. Mir wurde schwindelig bei dem Gedanken, was heute passieren konnte. Passieren sollte . Um mich abzulenken – sonst hätte ich mich bei erster Gelegenheit auf David gestürzt – begann ich die Pizza in großzügige Stücke zu schneiden und legte uns beiden von jeder Sorte eines auf den Teller. Ich tat es langsam und gewissenhaft, denn David nahm sich offenbar viel Zeit, um das Bier zu holen. Das brachte mich zum Schmunzeln. Sicher lehnte er an der Kochinsel, rang nach Atem und versuchte, sich halbwegs zu beruhigen. Mir war es inzwischen gelungen, sodass ich außer Vorfreude und Lust kaum etwas anderes empfand.
    David kehrte deutlich entspannter zurück, drei feuchte Flaschen Bier in den Händen. „Er hat Nachtisch gemacht“, sagte er liebevoll. „Erdbeer-Schokoladen-Creme.“
    Ich lachte leise. „Süß.“
    „Hmhm. Miles weiß eben, was mir schmeckt.“ Er setzte sich und öffnete die erste Flasche. „Oh, danke für die Pizza. Magst du Süßes?“
    „Ich stehe eher auf die salzigen Snacks. Oh Gott , das habe ich jetzt nicht gesagt“, stöhnte ich, als David losprustete. „Themawechsel. Stellst du mir die erste Frage?“
    „Gleich. Muss erst was essen.“
    Wir nahmen gleichzeitig einen Bissen und machten einander Komplimente für die Version des anderen. Ich verheimlichte ihm allerdings nicht, dass seine Kreation mir das Gefühl gab, am Käse zu ersticken. David hingegen pflückte die Peperoni von seinem Stück und erklärte dabei, dass er generell kein scharfes Essen mochte.
    Miles hatte dermaßen unseren Geschmack getroffen, dass David erst beim vierten Stück gesättigt genug war, um die erste Fragekarte zu ziehen. Bevor er sie las, schauten wir uns lange an. Nichts musste stattfinden heute Nacht, aber die verschiedenen Möglichkeiten waren uns durchaus bewusst. Sie waren es, die alles um uns herum zum Knistern brachten.
    David gluckste. „Oh, Miles. Welche Farbe hast du am liebsten? “
    „Froschgrün“, antwortete ich lässig.
    „Kornblumenblau“, sagte David grinsend. „Welch ein Zufall.“
    „Seltsam.“ Ich aß etwas von meiner Pizza und nahm die nächste Karte. „ Welches ist das peinlichste Ereignis deines Lebens? Oh, das ist leicht. Meine Großmutter hatte Geburtstag und wir planten, sie zu besuchen. Ich muss drei gewesen sein, drei oder vier. Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Meine Mutter hatte gebacken, und ich schlich vor das Haus, wo ihre Kreation abkühlen sollte. Ich stolperte leider über die Türschwelle und fiel mit dem Gesicht voran mitten in die

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