David Roth und andere Mysterien
ich Haifischfutter aus dir.“
„Unter Haien gelten Roths als absolute Delikatessen. Es wäre mir eine Ehre, vom König des Meeres gefressen zu werden. Du tust dir damit selber keinen Gefallen. Willst du mich nun als deinen Liebhaber?“
David sah unglaublich attraktiv aus mit diesem eindringlichen Blick, seinem beeindruckenden Körper.
„Ist dir klar“, sagte ich, „dass ich ein Soldat bin?“
Ein erschreckend heftiger Funken Lust glühte in seinen Augen auf, und sein Grinsen reichte vom einen Ohr zum anderen. „Oh yeah.“
Ich ging schnellen Schrittes auf ihn zu, packte ihn an den Schultern und zerrte ihn an meinen Körper.
Er keuchte, als sich unsere Lippen und Zähne hart trafen. Ich erstickte seinen Laut mit meinem Mund, öffnete gierig seinen und presste mich der Länge nach an ihn. Seine Hand umfasste hart meine linke Pobacke. Wir stöhnten beide in den Kuss, nein, in den Biss , und er keuchte erneut, als ich, von wahnsinnigem Verlangen getrieben, seine Zunge in meinen Mund saugte.
Etwas Hartes drückte sich an meinen Schoß.
Stöhnend riss ich mich von ihm los und machte einige Schritte von ihm weg. Er war atemlos, seine Brust hob und senkte sich rasch. Mein Körper stand in Flammen. Ich sagte heiser: „Die Antwort ist – vielleicht.“
Ich flüchtete.
Nass
Am Samstag lud Miles scheinbar den gesamten Freundeskreis zu einem geselligen Abendessen ein. Meine Anwesenheit war ausdrücklich ebenfalls erwünscht. Da ich einige schlafarme Nächte hinter mir hatte, wollte ich ablehnen. David wirbelte meine Gedanken auf, weshalb ich nur mühevoll zur Ruhe kam. Kaum schien alles in mir friedlich geworden zu sein, spürte ich, dass sich erneut Gefühle und Bilder anschlichen. Jede Sekunde, die ich für mich hatte, nutzte ich für meine persönliche Zerstreuung. Ich verschlang ein Buch nach dem anderen, füllte meinen Körper mit Fast Food und widmete mich Filmen mit verworrener Handlung, um mich effektiv abzulenken.
Miles warb allerdings damit, es sei ein Genuss, Bondi Beach bei Nacht zu erleben. Die Klippen, das tintenschwarze Meer, die menschenleere Strandsichel ... ein Paradies. Ich verzichtete darauf, ihm zu sagen, dass ich sein Haus bereits im Dunkeln gesehen hatte. Er gab sich derart viel Mühe, mich zu überreden, dass ich schließlich nachgab, und sein freudiges Kreischen war mir ein Treffen mit David wert.
Bobby und Linda waren gemeinsam im Kino, zum ersten Mal seit langer Zeit. Ich wusste, dass sich eine von Lindas Freundinnen um Mia kümmern wollte, bis das junge Ehepaar zurückkehrte.
Dass Joanna diese Aufgabe übernahm, hatte ich nicht erwartet. Entsprechend irritierend war es, sie zu sehen, als ich in Jeans und schwarzem Hemd die Treppe hinunter kam. Sie und Mia standen in der Küche und schnippelten Gemüse. In einem Topf köchelten Spaghetti vor sich hin.
„Oh, hallo“, sagte ich verblüfft.
Sie drehte sich um und strahlte mich an. „G’day, Lauri! Schön, dich zu sehen!“ Bildete ich es mir ein oder war sie tatsächlich noch überschwänglicher als sonst?
„Gehst du nicht zum Essen?“, fragte ich.
„Nein, nein, ich bringe Mia lieber mein Lieblingsrezept bei.“
Bobby, Linda, Mia und Joanna. Das waren bereits vier Personen, die nicht zu Miles gingen. Sonst fehlte nie jemand, und ausgerechnet heute blieben alle zu Hause?
„Habe ich einen Streit verpasst?“, erkundigte ich mich misstrauisch. Dabei wusste ich genau, dass ich dergleichen mitbekommen hätte.
„Ach, Quatsch“, sagte sie übertrieben gekränkt und machte eine abwinkende Bewegung mit dem Messer. „Wir streiten uns nie. Interessante Meinungsverschiedenheiten gibt’s ständig, deswegen ergänzen wir einander dermaßen toll. Linda wollte Mia nicht mit einem fremden Babysitter allein lassen, das ist alles.“
„Streng genommen bin ich ein fremder Mensch“, entgegnete ich amüsiert, „und Großeltern könnte man nicht als Fremde bezeichnen.“
„Du?“ Mia kicherte. „Du bist doch nicht fremd , Lauri.“
„Und du bist ein sehr, sehr süßes Mädchen.“ Ich wandte mich ab und lief zur Tür. „Schön, ich gehe ohne euch. Viel Spaß beim Kochen und guten Appetit.“
***
Ich war der erste Gast, was mein Gefühl, dass etwas nicht stimmte, deutlich verstärkte. Miles begrüßte mich gewohnt fröhlich, nahm mich anschließend bei der Hand und zog mich durch das hell erleuchtete Haus. Überall duftete es nach Pizza. Vom Wohnzimmer aus sah ich den neuen, beleuchteten Pool und einen romantisch
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