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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wenn wir uns nach so viel Zeit nicht einmal auf einen Verfassungsentwurf einigen könnten?«
    »Ich denke, das Sternenkönigreich wird sich einem gewissen inneren Druck ausgesetzt sehen, auf Entscheidung zu drängen«, erwiderte Yvernau gelassen. »In diesem Fall jedoch hat Aleksandra recht. Die Queen von Manticore hat sich mit Krone und Prestige für den Anschluss eingesetzt. Wenn sie Medusa tatsächlich ein Zeitlimit gesetzt hat − wenn unsere geliebte Provisorische Gouverneurin diese Drohung nicht einfach erfunden hat, um uns Beine zu machen −, dann vermute ich, dass dieses sehr viel Spielraum enthält, um zu bluffen. Elisabeth möchte uns vielleicht zur Eile treiben und ist womöglich nicht bereit, den Widerstand gegen den Anschluss mit Gewalt zu unterdrücken, aber sie wird uns nicht einfach stehen lassen und der Galaxis als Ganzes den Eindruck vermitteln, sie hätte uns der Grenzsicherheit vorgeworfen.«
    »Ich verstehe.«
    Lababibi nickte langsam, als stimmte sie dem Mann zu, mit dem sie zu Abend gegessen hatte, doch unter ihrer ruhigen Fassade fragte sie sich, wie weit die allzu große Zuversicht Yvernaus − und Tonkovics − eigentlich noch reichte.
     
    »Glauben Sie, dass sie wirklich tot ist?«, fragte Baronin Medusa und schaute in die Runde. Sie hatte zum Abendessen gebeten, und alles saß um den Tisch, der in der − nach spindaleanischen Maßstäben − luxuriösen Villa stand, die man ihr als offizielle Residenz der Provisorischen Gouverneurin zugewiesen hatte. Das Esszimmer wurde von weit effizienteren Lauschabwehrsystemen geschützt als das Séparée, in dem Samiha Lababibi und Andrieaux Yvernau gerade speisten.
    »Das weiß ich nicht«, gab Gregor O’Shaughnessy zu. »Ich wünschte, wir hätten einige von unseren Forensikern vor Ort, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob sie wirklich viel ausrichten könnten.
    Nach Colonel Basariceks Bericht klingt es ganz gewiss danach, als könnte Nordbrandt tot sein, aber der Colonel weist selbst darauf hin, dass die Beweislage extrem problematisch ist. Ich habe bei der KNP eine Kopie der Restlichtbilder angefordert. Sobald sie vorliegen, können wir die Qualität vielleicht so weit optimieren, dass wir eine genauere Abschätzung abgeben können, ob es Nordbrandt wirklich war oder nicht. Natürlich braucht selbst ein Kurierboot mehr als sieben Tage von uns nach Split, deshalb dauert es noch mindestens eine Woche, ehe wir sie in Händen halten können.«
    »Verzeihen Sie, Gregor«, sagte Commander Chandler, »aber wenn wir Kopien des Bildmaterials anfordern, warum bieten wir nicht einfach an, mit unseren forensischen Mitteln zu bestimmen, ob die Überreste von Nordbrandt stammen?«
    »Das hatte ich überlegt, Ambrose«, antwortete O’Shaughnessy auf die Frage des Nachrichtenoffiziers in Konteradmiral Khumalos Stab. »Dann habe ich jedoch die Anhänge Basariceks zum eigentlichen Bericht vollständig gelesen.«
    »Ich habe sie nur überflogen«, sagte Chandler und verzog das Gesicht. »Ich will nicht behaupten, dass ich alles davon verstanden hätte. Oder was das alles zu bedeuten hatte.«
    Konteradmiral Khumalo, der am anderen Ende des Tisches saß, runzelte die Stirn, als Chandler sein Eingeständnis ablegte. Dame Estelle bemerkte es und fragte sich, ob Khumalo der Ansicht war, Chandler hätte das technische Material verstehen müssen, oder ob er sich nur ärgerte, dass der ONI-Offizier in Gegenwart von Zivilisten sein Unwissen zugab.
    »Ich habe sie auch nicht verstanden.« O’Shaughnessy blickte Khumalo nicht einmal an, doch die Provisorische Gouverneurin vermutete trotzdem, dass er absichtlich ein wenig Beschuss von seinem uniformierten Kollegen ablenkte. »Aber deswegen bin ich zu Major Cateaux gegangen und habe sie um ihre fachliche Meinung gebeten.«
    Als der Name fiel, setzten sich die Anwesenden etwas gerader und hörten genauer zu. Major Sandra Cateaux war die Stabsärztin des im Spindle-System stationierten unterbesetzten Marineinfanteriebataillions.
    »Sie hat das Material durchgesehen«, fuhr O’Shaughnessy fort. »Und als sie fertig war, sagte sie mir das, was ich befürchtet hatte.« Er zuckte mit den Schultern. »Kurz gefasst, wenn die Überreste, die von der KNP sichergestellt wurden, einer manticoranischen Bürgerin gehört hätten, hätte der Major das Opfer leicht identifizieren können. Doch weil sie von einer Kornatierin stammen, besitzt Major Cateaux nicht die Basiswerte, die sie für eine genetische Bestimmung bräuchte. Offenbar

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