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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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was Van Dort und Alquezar verlangen, ein Schulterschluss mit Unterklassen-Kretins wie Krietzmann kann ihnen nicht angenehm sein. Es ist nur eine Frage der Zeit, ehe sie sich nacheinander auf unsere Seite stellen, und dann hat Alquezar keine andere Wahl, als den ›Kompromiss‹ zwischen Aleksandras Forderungen und meiner erheblich gemäßigteren Position zu akzeptieren.«
    »Und Sie glauben nicht, dass von Nordbrandts Tod irgendein Einfluss auf diese Gleichung ausgeht?«
    »Das habe ich nicht gesagt«, erwiderte Yvernau mit einem geduldigen Seufzer. »Ich sagte vielmehr, dass es noch zu früh ist, neue Politik zu formulieren, wenn wir nur über die Auswirkungen ihres Hinscheidens spekulieren können. Wenn ich allerdings raten müsste, wäre ich versucht zu wetten, dass es meine Position mehr stärkt als die jedes anderen. In einem gewissen Maß wird natürlich auch Aleksandras Position untermauert, Nordbrandt habe nie eine ernsthafte Bedrohung dargestellt. Insoweit diese Ansicht akzeptiert wird, stärkt sie auch ihre Position, an dem liberalmöglichsten Schutz unserer bestehenden Rechtssysteme und Gesellschaftsformen festzuhalten. Wie auch immer, es nimmt natürlich einigen Druck von gewissen ihrer … sagen wir einmal, weniger begeisterten Befürworter.«
    Er schoss Lababibi über den Tisch einen Blick zu, die ihn mit vollkommen gelassener Miene erwiderte. Ein Ausdruck, von dem sie wusste, dass er sie beide nicht täuschen konnte. Sie war in der Tat von der Panikwelle, die Nordbrandts Extremismus durch das Spindle-System gesandt hatte, in Tonkovics Lager getrieben worden. Wenn Nordbrandt wirklich tot und ihre Organisation zerschlagen war, dann legte sich vielleicht von dieser Panik einiges. Es mochte sogar möglich sein, sich in eine Position zurückzuziehen, die nicht auf den Ängsten anderer Menschen, sondern auf Prinzipien basierte.
    Nicht dass Yvernau besonders erfreut wäre, wenn ihr das gelang.
    »Sobald«, fuhr er fort, »Aleksandras Wählerblock Anzeichen für den Zusammenbruch zeigt, wird Alquezar Blut wittern. Krietzmann und er − und Bernardus, falls er sich herablässt, von Rembrandt zurückzukehren − werden mit noch größerem Nachdruck ihre Forderung vertreten, dass wir das Rechtssystem des Sternenkönigreichs unverändert übernehmen. Das wird Aleksandras Widerstand natürlich nur verhärten. Ich rechne damit, dass uns eine Phase bevorsteht, in der ihre Basis allmählich zerfällt, es sei denn natürlich, jemand tritt an Nordbrandts Stelle. Der Prozess wird jedoch allmählich sein und Wochen und Monate beanspruchen, bis er im Konvent eine spürbare Verschiebung der Mehrheitsverhältnisse zeitigt. Am Ende wird sich die Waage natürlich zu ihren Ungunsten kehren. Das weiß sie jedoch genauso gut wie Sie und ich, ob sie es nun zugibt oder nicht. Folglich hat sie innerlich bereits hingenommen, dass sie nie alles bekommen wird, was sie fordert. Wenn ich also den Augenblick richtig wähle, in dem ich meinen Kompromiss vorlege − der Alquezar vielleicht die Hälfte dessen zugesteht, was er verlangt −, wird sie diesen Vorschlag unterstützen. Und wenn wir uns in plötzlich aufwallendem Wohlwollen und dem Geist des Kompromisses vereinigen, wird es für Alquezar außerordentlich schwierig sein, uns nicht auf halbem Wege entgegenzukommen.«
    »Und wenn er sich dennoch weigert?«
    »Dann verliert er seine eigenen Oligarchen«, sagte Yvernau unumwunden. »Nicht einmal Van Dort kann sie halten, wenn Alquezar erstens eine Chance auf einen Kompromiss verwirft und zweitens klarstellt, dass der von ihm bevorzugte Verfassungsentwurf die Abschaffung jedes einzelnen rechtlichen Schutzes vorsieht, die sie sich im Laufe der Jahrhunderte errungen haben. Was bedeutet, dass letzten Endes ich und diejenigen, die wie ich denken, das bekommen, was wir die ganze Zeit gewollt haben: eine im Grunde umfassende lokale Autonomie im Austausch gegen eine vereinigte interstellare Steuer-, Handels- und Militärpolitik und Diplomatie, die von Manticore ausgeht.«
    »Und Sie glauben, es wird Wochen dauern. Monate sogar.«
    »Ich halte das für außerordentlich wahrscheinlich«, bestätigte Yvernau.
    »Ihnen macht die Warnung Baronin Medusas, wir hätten nicht unbegrenzt Zeit, keine Sorgen? Sie befürchten nicht, dass das Sternenkönigreich sich entscheiden könnte, uns einfach stehen zu lassen, wenn es ihm zu lange dauert? Dass es den Standpunkt einnimmt, uns könnte der Wunsch, dem Sternenkönigreich beizutreten, nicht ernst sein,

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