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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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einkalkuliert, als sie mit Drazen den Plan entwarf.
    Sie setzte sich auf irgendeine liegengelassene Farmgerätschaft und blickte zu den Sternen hoch. Von Süden her zog eine dichte Wolkendecke heran, die in dieser Richtung allmählich die Sterne verschlang, und in Gedanken drängte sie die Wolken still, sich zu beeilen. Wenn sie herankamen und ihr Tun verdeckten, wäre es erheblich unwahrscheinlicher, dass eine zufällig vorbeifliegende Maschine − oder ein Überwachungssatellit der Graurücken − diese auffällige Ansammlung von Frachtmaschinen bemerkte.
    Sie sandte noch immer ermutigende Gedanken zu den Wolken, als der Frachtshuttle fast geräuschlos den bewaldeten Felsenkamm nördlich von der Farm überflog. Die Staustrahlturbinen waren erheblich leiser als Nordbrandts ratternde Helikopter, und der Shuttle bewegte sich mit der sonderbaren Anmut eines Kontragravvehikels, das die einengenden Fesseln abschüttelte, die Sir Isaac Newton vor so vielen Jahrhunderten als Erster formell beschrieben hatte.
    Der Shuttle war vollständig geländetauglich, und sein Pilot verstand offenbar sein Handwerk. Die Fähre überflog in zehn Metern Höhe einmal das Feld und landete wie von Geisterhand. Eine Personenluke fuhr auf, und ein einzelner Mann in Zivilkleidung stieg aus dem Cockpit. Nordbrandt erhob sich von ihrem behelfsmäßigen Sitz und ging ihm über das Feld entgegen.
    »Sie haben etwas für mich«, sagte sie ruhig.
    »Ja, richtig«, bestätigte er genauso beiläufig. »Wie gebeten habe ich die Ladung in Zwanzig-Tonnen-Portionen unterteilt, jede auf einer Standard-Schwerlast-Palette. Und aus purer Menschenfreundlichkeit haben wir Kontragravpaletten genommen.«
    »Das ist gut.« Es fiel ihr schwer, nüchtern zu bleiben und sich weder Dankbarkeit noch Unmut anmerken zu lassen. Dankbarkeit, weil die Kontragravgeräte ihnen erlaubten, die Fracht rascher, leichter und müheloser einzuladen. Unmut, weil Drazen und sie von selbst daran hätten denken müssen.
    »Ja«, stimmte der Pilot zu. »Sie sagten, Sie wollten zwölf Paletten − das sind zwohundertvierzig Tonnen −, aber ich sehe nur fünf Hubschrauber.«
    Sein Ton machte die Feststellung zur Frage, und Nordbrandt nickte. Es ging ihn zwar nichts an, doch andererseits hatte es keinen Sinn, unhöflich zu sein. Das Zentrale Befreiungskomitee hatte gerade bewiesen, wie wertvoll es sein konnte, deshalb ließ sie seinen Vertretern lieber etwas durchgehen, als zu riskieren, die Leute zu verärgern.
    »Unser sechster Helikopter ist unterwegs. In den nächsten fünfzehn Minuten sollte er eintreffen. Sie brauchen im Durchschnitt eine Stunde, um ihre Ziele zu erreichen. Sagen wir noch anderthalb Stunden am Boden zum Ausladen − durch die Kontragrav können wir es wahrscheinlich noch straffen, weil wir keine Gabelstapler brauchen − und eine weitere Stunde, um wieder herzukommen. Das sind vier Stunden, sodass wir noch eine Stunde haben, um die zweite Runde Paletten einzuladen und zu verschwinden, ehe die Überwachungssatelliten der Graurücken − das ist die Polizei − einen Blick auf dieses Feld werfen können.«
    Der Pilot sah sie ein wenig zweifelnd an und zuckte mit den Schultern.
    »Sobald ich das Zeug aus der Luke trete, ist es Ihre Sache. Mir kommt Ihr Zeitplan ein bisschen eng vor, aber was auch passiert, ich hebe in vierzig Minuten ab.«
    Damit ging er zum Shuttle zurück und öffnete die Außentür zum Frachtraum. Das schwache Licht des Instrumentenbretts tauchte sein Gesicht in einen rot-grünen Schleier, und er gab Befehle ein.
    Der Computer des Shuttles öffnete gehorsam die gewaltige Heckluke. Die mehr als zweihundert Tonnen militärische Ausrüstung nahmen nur einen Bruchteil des Laderaums ein, und weitere Befehle warfen die Kontragravgeneratoren der Paletten an. Ein Traktorkran packte die erste Palette, bewegte sie vorsichtig auf die Laderampe und hielt sie bewegungslos einen Meter über dem Boden, bis sechs Hände eifrig die Griffe packten und das Frachtstück aus dem Weg zerrten.
    Die drei FAK-Mitglieder lenkten die schwebende Munitionspalette zu einem der wartenden Helikopter, während der Traktorkran die zweite Ladung packte. Weitere Kornatier warteten und brachten sie rasch zu einem zweiten Hubschrauber. Die dritte Palette war schon auf dem Weg aus dem Frachtraum, als die zweite ihn gerade verlassen hatte, und Nordbrandt nickte in tiefer Zufriedenheit.
    Sie stellte sich an die Seite, damit sie ihren Leuten nicht im Weg stand, die eine Palette nach der

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